Hingabe

Aphorismus zum Thema Grenzen/ Grenzen überschreiten

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
Wer sich hingibt, gibt alles her. Das genügt einigen nicht.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (30.01.14)
Das nennt man dann wohl Erwartungen.Und die stellen die meisten von uns ja gerne an andere. Erinnert mich an den alten Witz:
"Warnung vor einem Geisterfahrer auf der A4!"
"Einer? Hunderte, Hunderte!"

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Vielen Dank, Trekan. Ja. wer sich wirklich hingibt, stellt keine Erwartungen an andere.

 susidie (30.01.14)
So wahr, so wahr und so traurig. Und doch sehe ich Hingabe als freie Entscheidung. Frei von der Erwartung. Und so kann ich sie geben wie, wann, wo und wem ich möchte.
Pech für diejenigen, denen sie nicht genügt. (Rein theoretisch). Ganz liebe Grüße von Su :)

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 30.01.14:
Dem stimme ich unbedingt zu, Su. Sie ist eine freie Entscheidung, frei von Erwartungen.
Liebe Grüße zurück
Ekki

 monalisa (30.01.14)
Stellt sich die Frage, ob's auch dort hinkommt, wo's hingegeben wird. da scheint dann einiges auf der Strecke geblieben oder die falsche Adresse angegeben worden zu sein???
Hat mich jetzt lange grübeln lassen, letztlich scheint mir aber wesentlich, ob es 'mir genügt', was ich (und wie ich mich) hingebe, das muss auch nicht immer alles sein .

Spannende Gedankengänge!
Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 30.01.14:
Merci, Mona. Zustimmung zu deinem oberen Satz.
Zweifel, ob Hingabe, verbunden mit dem Reflexivpronomen "sich" nicht doch alles bedeutet, weil man ja die Persönlichkeit hingibt.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (30.01.14)
Denen, wenn auch schwer zu erkennen, darf man eben nichts geben. LG

 LotharAtzert äußerte darauf am 30.01.14:
Entschuldige, wenn ich mich da einmische. Aber eine Hingabe, die unter dem Kalkül steht "Diese(r) hat's verdient, jene(r) nicht" ist keine Hingabe mehr.
LG
Lothar

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 30.01.14:
Armin, du wirst Lothar und mir vielleicht zustimmen, dass Hingabe, die kalkuliert, keine ist, denn Hingabe ist immer spontan.
Ich danke euch beiden.
LG
Ekki

 sensibelchen13 (30.01.14)
Ich bin da der Meinung von AZU, möchte aber noch hinzufügen:" Auch wenn man es noch so gerne möchte!"

Lieben Gruß
Helga

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Armin und Helga, ihr habt beide insofern recht, als man Hingabe verweigern darf. Ob man es immer kann, ist eine andere Frage.
Merci und liebe Grüße
Ekki

 SapphoSonne (30.01.14)
Und doch gibt es nichts Schöneres. Hingabe bedeutet Kontrollverlust, Aufgabe für einen unglaublichen Moment. Die die noch mehr erwarten, sind selbst dazu nicht in der Lage.
LG Sappho

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Grazie für diesen Wechsel der Perspektive, Sappho. Meistens wird Kontrolle der Gefühle als Leistung verstanden. Unter dem Gesichtspunkt der Liebe ist es ein großartiges Geschenk, sie aufzugeben.
LG
Ekki

 loslosch (30.01.14)
wenn das einigen nicht genügt, sollen sie sich ein treues herdentier, am besten einen hund, anlachen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Hier musste ich lachen, Lothar. Die, denen die Hingabe eines Menschen nicht genügt, brauchen tatsächlich ein Tier. Das spricht selbstverständlich nicht gegen dessen Hingabe.
Danke!
Ekki

 tulpenrot (30.01.14)
Vielleicht sehe ich es zu negativ, aber ich lese aus dieser Zeile heraus, dass ÄUSSEERSTE Hingabe nicht geschenkt, sondern VERLANGT wird.
Ich meine, dass man sich auf eine solche Forderung nicht einlassen darf.
1. ALLES zu hinzugeben ist kein Ziel. Es grenzt zu nah an Selbstaufgabe - es wäre eine (unfreiwillige oder eventuell selbst gewählte) eigene Grenzüberschreitung.
Das, was jemand zu geben bereit ist, kann nur ein Teil seiner Selbst sein, nie das Ganze.
2. Wenn eine solche Hngabe, die (im ungesunden Maß) bis zum Äußersten gegangen ist, dann doch als ungenügend abqualifiziert wird, dann besteht offensichtlich eine ungesunde Beziehung, die auf keinen Fall unter einer solchen Prämisse (unter der Forderung nach Selbstaufgabe und meist auch unter unbedingtem und widerstandslosem Gehorsam) ) weiter geführt werden darf.

Ich würde sagen: Wer sich hingibt (in welcher Situation auch immer) , gibt NICHT alles, sondern nur so viel, wie er freiwillig möchte und wie er imstande ist zu geben. Und das muss genug sein, ohne Rechnungen aufzumachen über das Wieviel, sondern als Geschenk zur Freude des Empfangenden.

Es ist ein Satz, der Gedanken anstößt, der bei mir auch Widerspruch hervorruft.
LG
Angelika

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Grazie. Du hast den Apho richtig gelesen, Angelika. Er zielt auf verlangte Hingabe ab, die auf jeden Fall verweigert werden muss und durch innere Distanz auch verweigert werden kann.

Wie oben schon gesagt, bin ich mir jedoch nicht sicher, ob "sich hingeben" nicht alles bedeutet, insofern es die Persönlichkeit einschließt.

LG
Ekki
Koka† (46)
(30.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Gracias für die neue Perspektive, John. Mann kann sich auch dem Schreiben hingeben. Das duldet keine Kompromisse.
Bei dieser Art Hingabe kann ich jedoch verstehen, dass sie nicht allen genügt, selbst wenn der Autor sein Bestes gegeben hat.
Nimbus (38)
(30.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Vielen Dank, Heike. Ich hoffe, dass einige von denen, die sich an Unwürdige hingeben, deinen Gedanken denken. Dann würde die Hin-gabe auf eine Gabe beschränkt.
LG
Ekki
Nimbus (38) meinte dazu am 30.01.14:
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Dieter Wal (58)
(30.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Gracie especiale dafür, dass du diese besondere Art der Hingabe in den Blick gerückt hast, Dieter.
LancealostDream (49)
(30.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Merci. An diese Form der Hingabe habe ich nicht gedacht, Lanze. Du hast sie hingebungsvoll geschildert. )
LG
Ekki
(Antwort korrigiert am 30.01.2014)
wa Bash (47)
(30.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
"Aufopfernd betrachtet" ist in diesem Zusammenhang eine passende Formulierung. Vielen Dank, wa Bash.
Pocahontas (54)
(30.01.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.01.14:
Besonderen Dank für diesen präzisen Kommentar, Sigi.
Liebe Grüße
Ekki
Dieter Wal (58) meinte dazu am 30.01.14:
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 irakulani (30.01.14)
Und dennoch möchte ich hier anmerken, lieber Ekki: wer sich ganz hingibt, gibt sich nicht auf - er schenkt sich dem Anderen ohne sich zu verlieren!

Auch bei der Hingabe an eine Sache, bedeutet es für mich, dass ich mich ganz hineinversenke, ganz Teil dessen bin, um das es geht.

L.G.
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.14:
Merci, Ira, er gibt sich nicht auf. Es kann jedoch passieren, dass der andere das Geschenk nicht würdigt, weil er seiner unwürdig ist.
LG
Ekki

 Fuchsiberlin (31.01.14)
Wie wahr, wie wahr. Doch es gibt auch die Hingebenden, die in eine Abhängigkeit zu einem Menschen rutschen.

LG
Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.14:
Vielen Dank, Jörg, das ist leider so und es ist sehr schwer, aus dieser Abhängigkeit wieder herauszufinden.
LG
Ekki

 Ganna (02.02.14)
...wer sich hingibt fällt allzuoft über seine eigenen Grenzen hinweg, weil diese für ihn nicht mehr fühlbar sind...

...insofern würde sich für mich der zweite Satz auf eben diesen Umstand beziehen...denn ein gesunder Mensch lässt Grenzen erkennen, damit er fassbar erkannt werden kann...

LG Ganna

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.02.14:
Merci für diesen klugen kommentar, Ganna.

LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (04.02.14)
Wem es nicht genügt, sollte Hin- nicht mit Aufgabe verwechseln )
Herzliche Grüße
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 04.02.14:
Grazie, Viktor. Wenn sich jemand bei der Hingabe nicht aufgibt, hat er das Beste getan, was ein Mensch zu leisten imstande ist.
Herzliche Grüße
Ekki

 BeBa (24.02.21)
So ist es wohl, lieber Ekki.

LG
Beba

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.02.21:
Grazie, Beba, ich liebe Menschen, die bereit sind, sich wider alle Vernunft hinzugeben.
LG
Ekki
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