Der optimistische Pessimist

Gedicht zum Thema Ironie

von  niemand

Ein Pessimist bin ich zuweilen -
ein Mensch, aus dem kaum Hoffnung quillt.
Kann nicht der meisten Weltsicht teilen,
das Sein malt ein zu dunkles Bild:

Die Welt: Ein Wagen ohne Lenker.
Olymp: Ein Wohnsitz ohne Gott.
Das Leben: Ein brutaler Henker.
Das Wesen: Opfer fürs Schafott.

Dann gibt es wieder jene Tage,
da packt mich fast die Zuversicht,
es ist als ändre sich die Lage,
drum zage ich und klage nicht:

Die Fahrt kann ohne Lenker glücken,
Gott existiert, doch als Autist,
der Henker kann sein Beil auch schmücken,
das Opfer sich, mit Glück, verdrücken -

zuweil bin ich wohl Optimist.

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Kommentare zu diesem Text

Fabi (50)
(18.04.14)
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 niemand meinte dazu am 18.04.14:
Das "wohl" betont die Ungläubigkeit des Lyrichs
im Bezug auf sein "Optimist-sein": Ich bins "wohl "irgendwie. Das Lyrich ist eher ein Minimaloptimist ironisch betrachtet.
Dir ebenso ein frohes Osterfest und herzliche Grüße,
Irene
Fabi (50) antwortete darauf am 18.04.14:
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 Didi.Costaire (18.04.14)
Hallo Irene,
der "Optimismus" befindet sich nahe am Sarkasmus, dein Gedicht jedoch gefällt mir gut.
Liebe Grüße, Dirk

 niemand schrieb daraufhin am 20.04.14:
Ich freue mich, dass der Sarkasmus spürbar ist
so war es nämlich gemeint. Mit herzlichen Grüßen
zurück, Irene

 EkkehartMittelberg (18.04.14)
Sehr schlüssig strukturiert, Irene.
Chapeau für diesen Vers:
"Gott existiert, doch als Autist"

Herzliche Grüße
Ekki

 niemand äußerte darauf am 20.04.14:
Dankeschön! mit herzlichen Grüßen zurück, Irene
Graeculus (69) ergänzte dazu am 31.07.18:
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 loslosch meinte dazu am 31.07.18:
wenn gottt menschelt ...

 TassoTuwas (19.04.14)
Oh, nun hab ich Ostern eine Nuss zu knacken.
Ich fühle mich eher als pessimistischer Optimist.
Oder ist das das Gleiche?
Liebe Grüße TT

 niemand meinte dazu am 20.04.14:
Kommt aufs Gleiche raus )))
mit herzlichen Grüßen, Irene

 plotzn (01.05.14)
Selbst in der Dunkelheit gibt's immer
noch ab und an nen Hoffnungsschimmer...

Dein Pessimist, dem in einem Anflug unerklärbareren Optimismus' das halbleere Glas gerade fast halbvoll erscheint, hat meine volle Sympathie, liebe Irene!

Liebe Grüße, Stefan
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