„Schicksals“-Gedanken, oder: „Schicksal“ ist wie Tomatensoße ohne Tomaten

Bild zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Gegen manche Erlebnisse kannst du dich nicht wehren.
„Es ist Schicksal ...,“ knallt dir der Oberflächler oder ein Esoteriker an den Kopf.
„Man, hör auf, mein Tageshoroskop in einer Frauenzeitschrift vorhersagte mir eine rätselhafte Begegnung“, entgegnest du. Nur: Warum siehst du dann nur Rätsel Zeitschriften beim Einzelhändler? Der Mensch an sich besteht eh oft aus unausgefüllten Kreuzworträtsel Kästchen.

Als ich in den Spiegel schaute, da entdeckte ich ein Kreuzworträtsel. Allerdings ohne „Lösung in der nächsten Ausgabe“ einer Zeitschrift XYZ.  Die vollständige Wahrheit zu entdecken, und dies auch noch im eigenen Spiegelbild, wer schafft dies schon!? Zwischen Wahrheit und zurecht gebogener Wirklichkeit liegt vielleicht oft das eigene empfundene Spiegelbild. Ein Spiegel zeichnet dir oft das gleiche Bild. Doch wie interpretierst du dieses Bild? Es ist eine Kunst. Wie in einer Galerie. Die Menschen sehen Bilder aus verschiedenen emotionalen Blick- und Gedankenwinkeln. Wenn Tage verstreichen, ohne einen Lösungsansatz für eigene Probleme zu finden, dann besteht die Gefahr einer Resignation.

Ich bin kein guter Maler. Dennoch versuche ich mich an dieser Kunst, etwas in Bildern fest zu halten. Mein Leben, mein Ich, das Leben generell. Als ich fertig ("Ach es bleibt ein unvollständiges Werk") bin, da möchte ich die Lebensuhr anhalten. Für einen kurzen Moment. Emotional gelingt mir dies. Auch wenn der Sekundenzeiger der Uhr weiter seine Bahnen zieht. Schließlich zwänge ich dieses Bild in einen Rahmen. Doch gefangen in diesem, da befreie ich es wieder. Ich werfe das Bild aus dem 18. Stock von einem Hochhaus. „Scherben bringen Glück …,“ höre ich von irgendwoher eine Stimme. Schön wäre es. Denn dann würde der ganze Weg nur aus Scherben bestehen.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(14.06.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 14.06.14:
Ein interessanter Auszug ... Und wie wahr, deprimierend, dennoch zeitgemäß.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
B-Site (30)
(14.06.14)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 14.06.14:
Okay, dann sammeltest Du da andere Erfahrungen, oder Deine Sichtweise ist eine andere. Auf manch einen mag es durchaus zu treffen, dass er sich damit auseinander setzt, das kann ich nicht bestreiten. Doch ich mag es nicht, wenn der Begriff "Schicksal" als etwas hochstilisiert wird, das so etwas wie "vorbestimmt" wäre, somit unausweichlich. Oder dieses Wort als einfache Erklärung ohne ein "weil ..." z.B. verwendet wird. Oder gar mehr als nur esoterisch angehaucht ist. Der Titel verdeutlicht hierbei meine Erfahrungen und die dadurch bedingte Sichtweise. "Kreuzworträtsel" soll in diesem Text als Methapher für die Suche nach der Wahrheit, dem Ich, nach einem Weg stehen. Und ich bin nicht Deiner Meinung, dass ein Kreuzworträtsel lösen eine Allgemeinbildung bedeutet. Denn manch einer, dazu zähle auch ich, sind schlecht im Lösen solcher Rätsel.

Ich danke Dir für Deine ehrliche Meinung. Wer kann sich ein Leben lang von Oberflächlichkeit freimachen!? Ich denke, dies kann keiner.

Liebe Grüße
Jörg
B-Site (30) schrieb daraufhin am 14.06.14:
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Pocahontas (54)
(19.06.14)
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 21.06.14:
Hey nee, auweia, Dir will ich doch keine Beule am Kopf verpassen. Aber ich denke, Du verstehst den Text sehr gut:)

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
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