Mein Vater, der Philosoph III.

Text zum Thema Philosophie

von  theatralisch

Aphorismen meines Vaters:

Tatsächliches Leid ist rein körperlicher Natur. Und selbst da ist die Gewohnheit dahinter in Frage zu stellen. Wenn ich weiß, dass ich sterbe und mich gleichzeitig irrsinniger Schmerz quält, weiß ich am Ende gar nichts mehr. Außer vielleicht, dass ich (höchstwahrscheinlich) sterbe.

Jemanden glauben zu machen, dass die Welt eine Illusion ist, ist zwecklos vor dem Hintergrund, dass sie (die Welt) eine Illusion ist.

Wer seine Erfüllung anderswo vermutet als in sich selbst, wird nie dazu in der Lage sein, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.

Gewohnheit ist das größte Laster vieler Menschen. Durch diese werden sie nie über das hinauswachsen, was sie umgibt.

Wer permanent zweifelt, hat eine höhere Tendenz in sich verankert, zu wollen, was er (wirklich) will. Am Ende ist dieser Prozess wohl lediglich die Abwehr einer Spontanität, die auch Teuflisches zum Vorschein bringen könnte.

Du musst zu deinem Sein nichts dazu tun, denn du bist einfach. Das ist das einfachste (Nicht-)Rezept, um jemanden vom Sterben abzubringen.

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