Mein Vater, der Philosoph.
Text zum Thema Philosophie
von theatralisch
Wenn ich selten weine, dann deshalb, weil ich es schade finde, dass meine Worte und Taten so leicht in Vergessenheit geraten können. Mein Ziel für die Zukunft ist es, ein Konzept zu entwickeln, das so schnell nicht wieder in Vergessenheit gerät. Beliebigkeit war mir schon immer ein Dorn im Auge.
Es wundert mich nicht, dass es Menschen gibt, die dazu tendieren, mir nicht zuzuhören, wobei es andererseits solche gibt, die ich in Begeisterung versetzen kann. Das schreckt mich weder ab noch bringt es mich dazu, deshalb eine bestimmte Stimmung innezuhaben.
Mein Vater, der philosophische Anthropologe, hat nie den Versuch gestartet, mich hinsichtlich meiner Interessen oder Gefühle zu manipulieren. Mein Vater war mein Vater. Das war so, als wäre er ohnehin nie zugegen gewesen. Das war (im Gegenteil) nicht schlimm für mich. Ich habe eben länger gebraucht. mich meiner selbst anzunehmen. Erst, wenn sich eine/r seiner/ihrer selbst annimmt, kann etwas zustande kommen, das nachhaltig ist.
Wie dem auch sei. Viele Menschen unterstellen mir seit je eine Begabung, die meiner Auffassung nach dahingestellt ist. Ich bin, die ich bin und kämpfe für das, was ich irgendwann erreicht haben werde. DANN (erst) ist der Zeitpunkt eingetreten, an dem wir darüber sprechen können, was sich (noch) lohnt.
Und ich finde, es lohnt sich (immer), für mich zu kämpfen. Ich bin etwas Besonderes.
Jedenfalls will ich etwas Neues. Etwas, dem keine Beliebigkeit mehr unterstellt werden kann. Was ich auch tue vor meinem Tod, es wird jedenfalls mit dem besagten Ziel einhergehen.
Und dennoch hat die Anwesenheit meines Vaters es nach sich gezogen, dass ich mich für Philosophie interessierte. Anders gesagt, stellte ich nie in Frage, dies zu tun. Für meinen Vater jedoch war es nie selbstverständlich, dass ich mich in seinen vier Wänden aufgehalten habe. Er saß immerzu in der Bibliothek und studierte. Mitunter ließ er mich ebenso studieren und fragte mich gerne nach meiner Meinung hinsichtlich eines sensiblen Themas. Zum Beispiel, ob der Wille wirklich frei wäre. Das interessierte ihn brennend. Er wollte von mir wissen, wie wichtig es mir ist, zu denken. Auch im Hinblick auf die anderen Menschen in meinem Umfeld. Er interessierte sich deshalb zunächst für sich selbst. Etwas, das ich mir daraufhin aneignete und bis heute so praktiziere. Ich muss mich selbst annehmen, ehe ich dazu übergehen kann, andere Menschen zu perturbieren.
Mein Vater forderte mich, sodass es zuweilen weh tat. Das fand ich gut und unabdingbar. Manchmal war er (vor allem am Frühstückstisch) sehr gekränkt darüber, dass ich eine philosophische Frage nicht weiterverfolgte und sprach kein Wort mehr mit mir. Das spornte mich an (nach wie vor ohne Manipulation). Und war dennoch intrinsischer Natur. Es war nicht so, dass ich einfach meinem Vater nacheifern wollte. Ich glaubte zu wissen, dass er genau wusste, was er tat, als er mich weinend oder bockend am Frühstückstisch sitzen ließ. Was ich daraufhin tat, war nichts als Forschung. Er wollte mich damit nicht quälen. Es war ihm lediglich ein Anliegen, mich zu fordern, sodass ich mich im Anschluss selbst forderte. Er war sehr konsequent. War? Lebt er doch noch.
Heute leben wir getrennt und treffen uns dennoch zuweilen am Frühstückstisch. Dann reichen wir einander die Butter oder dergleichen und fragen nach der Zwischenbilanz unserer philosophischen Betrachtungen. Ja, mein Vater möchte, dass ich diesbezüglich in seine Fußstapfen trete. Er meint es gut mit mir. Er weiß, was all das bewirken kann. Er, mein Vater, der für mich größte Mann dieser Geschichte.
Es wundert mich nicht, dass es Menschen gibt, die dazu tendieren, mir nicht zuzuhören, wobei es andererseits solche gibt, die ich in Begeisterung versetzen kann. Das schreckt mich weder ab noch bringt es mich dazu, deshalb eine bestimmte Stimmung innezuhaben.
Mein Vater, der philosophische Anthropologe, hat nie den Versuch gestartet, mich hinsichtlich meiner Interessen oder Gefühle zu manipulieren. Mein Vater war mein Vater. Das war so, als wäre er ohnehin nie zugegen gewesen. Das war (im Gegenteil) nicht schlimm für mich. Ich habe eben länger gebraucht. mich meiner selbst anzunehmen. Erst, wenn sich eine/r seiner/ihrer selbst annimmt, kann etwas zustande kommen, das nachhaltig ist.
Wie dem auch sei. Viele Menschen unterstellen mir seit je eine Begabung, die meiner Auffassung nach dahingestellt ist. Ich bin, die ich bin und kämpfe für das, was ich irgendwann erreicht haben werde. DANN (erst) ist der Zeitpunkt eingetreten, an dem wir darüber sprechen können, was sich (noch) lohnt.
Und ich finde, es lohnt sich (immer), für mich zu kämpfen. Ich bin etwas Besonderes.
Jedenfalls will ich etwas Neues. Etwas, dem keine Beliebigkeit mehr unterstellt werden kann. Was ich auch tue vor meinem Tod, es wird jedenfalls mit dem besagten Ziel einhergehen.
Und dennoch hat die Anwesenheit meines Vaters es nach sich gezogen, dass ich mich für Philosophie interessierte. Anders gesagt, stellte ich nie in Frage, dies zu tun. Für meinen Vater jedoch war es nie selbstverständlich, dass ich mich in seinen vier Wänden aufgehalten habe. Er saß immerzu in der Bibliothek und studierte. Mitunter ließ er mich ebenso studieren und fragte mich gerne nach meiner Meinung hinsichtlich eines sensiblen Themas. Zum Beispiel, ob der Wille wirklich frei wäre. Das interessierte ihn brennend. Er wollte von mir wissen, wie wichtig es mir ist, zu denken. Auch im Hinblick auf die anderen Menschen in meinem Umfeld. Er interessierte sich deshalb zunächst für sich selbst. Etwas, das ich mir daraufhin aneignete und bis heute so praktiziere. Ich muss mich selbst annehmen, ehe ich dazu übergehen kann, andere Menschen zu perturbieren.
Mein Vater forderte mich, sodass es zuweilen weh tat. Das fand ich gut und unabdingbar. Manchmal war er (vor allem am Frühstückstisch) sehr gekränkt darüber, dass ich eine philosophische Frage nicht weiterverfolgte und sprach kein Wort mehr mit mir. Das spornte mich an (nach wie vor ohne Manipulation). Und war dennoch intrinsischer Natur. Es war nicht so, dass ich einfach meinem Vater nacheifern wollte. Ich glaubte zu wissen, dass er genau wusste, was er tat, als er mich weinend oder bockend am Frühstückstisch sitzen ließ. Was ich daraufhin tat, war nichts als Forschung. Er wollte mich damit nicht quälen. Es war ihm lediglich ein Anliegen, mich zu fordern, sodass ich mich im Anschluss selbst forderte. Er war sehr konsequent. War? Lebt er doch noch.
Heute leben wir getrennt und treffen uns dennoch zuweilen am Frühstückstisch. Dann reichen wir einander die Butter oder dergleichen und fragen nach der Zwischenbilanz unserer philosophischen Betrachtungen. Ja, mein Vater möchte, dass ich diesbezüglich in seine Fußstapfen trete. Er meint es gut mit mir. Er weiß, was all das bewirken kann. Er, mein Vater, der für mich größte Mann dieser Geschichte.