Schulgeschichten. Täuschungsversuch
Erzählung zum Thema Täuschung
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
RedBalloon (58)
(22.05.18)
(22.05.18)
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Merci, Ralf, ich vermute, dass du die allgemeine Unschuld verkörperst, die wohl niemand bestreiten wird.
LG
Ekki
LG
Ekki
RedBalloon (58) antwortete darauf am 22.05.18:
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Warum mogeln Schüler?
Nun, allen pädagogischen Absichten zum Trotz, gilt und galt in unserem Schulsystem: "Entscheidend is aufm Platz." Also: Die Note.
Natürlich betrügt der Schüler auch sich selbst. Aber oft ist der Stoff einer Klassenarbeit ja nur ein Stoff für sich, ohne Bezug zu dem, was in dem Fach sonst noch kommt. Warum also nicht mogeln? Man bekommt eine gute Note - dadurch steht man selbst gut da, der Lehrer und auch die Eltern! - und danach juckt es niemanden mehr.
Und wenn man im Beruf erfolgreich vorankommen, ist mogeln dann sogar erlaubt. Ganz ehrlich: Dann heißt mogeln nämlich "Assistent".
;)
Nun, allen pädagogischen Absichten zum Trotz, gilt und galt in unserem Schulsystem: "Entscheidend is aufm Platz." Also: Die Note.
Natürlich betrügt der Schüler auch sich selbst. Aber oft ist der Stoff einer Klassenarbeit ja nur ein Stoff für sich, ohne Bezug zu dem, was in dem Fach sonst noch kommt. Warum also nicht mogeln? Man bekommt eine gute Note - dadurch steht man selbst gut da, der Lehrer und auch die Eltern! - und danach juckt es niemanden mehr.
Und wenn man im Beruf erfolgreich vorankommen, ist mogeln dann sogar erlaubt. Ganz ehrlich: Dann heißt mogeln nämlich "Assistent".
;)
Spassibo, Trekan, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, denn es gibt in puncto "mogeln" bei Klassenarbeiten ein komplicenhaftes Einverständnis, mit dem alle gut dastehen.
Sätzer (77)
(22.05.18)
(22.05.18)
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Ja, Uwe, die Furcht vor dem Versagen ist allgemein, und das ist wohl der Grund, weshalb man Täuschungsversuchen in der Schule allgemein mit verzeihendem Verständnis begegnet.
LG
Ekki
LG
Ekki
matwildast (37)
(22.05.18)
(22.05.18)
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Merci, Mati, meine Mutter war sehr leistungsorientiert und deswegen erfuhr ich von ihr keinen Trost, sondern das Verbot aller Ablenkungen von der Konzentration auf die Schule.
Hallo Ekki,
die Leistungsgesellschaft ließ schon damals grüßen.
Es wäre interessant zu erfahren wie groß, oder besser wie klein, die Zahl der Schüler ist, die nie versucht haben bei Klassenarbeiten ihr Wissen trickreich zu schönen!
Herzliche Grüße
TT
PS. Scheuermann, Gipsbett, Folter!
die Leistungsgesellschaft ließ schon damals grüßen.
Es wäre interessant zu erfahren wie groß, oder besser wie klein, die Zahl der Schüler ist, die nie versucht haben bei Klassenarbeiten ihr Wissen trickreich zu schönen!
Herzliche Grüße
TT
PS. Scheuermann, Gipsbett, Folter!
Merci, Tasso, die Schule der 50er Jahre war konsequenter Spiegel der Leistungsgesellschaft. Die Rate der Täuschungen bei Klassenarbeiten war auch deswegen sehr hoch, weil die Schüler mit allen Mitteln versuchten, der harten Auslese entgegenzuwirken.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
das ruft in mir erinnerungen wach.
mein schüler-nachbar vor 60 jahren war im griechischen noch schwächer als ich, eigentlich glatt 5. er schrieb bei mir ab wie ein weltmeister, bekam dann note 3; ich aber eine vier. wie denn das? vennbrocks hatte zwar alle meine fehler übernommen, StR jüttner aber die meisten übersehen, bei mir (natürlich) alle gefunden.
venni flehte mich an, die "übersehenen" fehler nicht anzuzeigen. hätte ich das getan, wäre ich in der klasse "moralisch" unten durch gewesen. an den noten hätte es nichts geändert, denn jüttner hatte ja meine arbeit formal korrekt benotet. zig jahre später fiel mir ein weiteres argument ein. lehrer jü übersah beim nachwuchs von hausarzt, kohlehändler, vermessungsingenieur usw. gezielt fehler. und so wäre mir eine "beschwerde" gewaltig auf die füße gefallen.
siehe da, auch lehrer mogeln manchmal.
mein schüler-nachbar vor 60 jahren war im griechischen noch schwächer als ich, eigentlich glatt 5. er schrieb bei mir ab wie ein weltmeister, bekam dann note 3; ich aber eine vier. wie denn das? vennbrocks hatte zwar alle meine fehler übernommen, StR jüttner aber die meisten übersehen, bei mir (natürlich) alle gefunden.
venni flehte mich an, die "übersehenen" fehler nicht anzuzeigen. hätte ich das getan, wäre ich in der klasse "moralisch" unten durch gewesen. an den noten hätte es nichts geändert, denn jüttner hatte ja meine arbeit formal korrekt benotet. zig jahre später fiel mir ein weiteres argument ein. lehrer jü übersah beim nachwuchs von hausarzt, kohlehändler, vermessungsingenieur usw. gezielt fehler. und so wäre mir eine "beschwerde" gewaltig auf die füße gefallen.
siehe da, auch lehrer mogeln manchmal.
Kommentar geändert am 22.05.2018 um 18:56 Uhr
Danke, es ist sehr traurig, aber wohl nicht zu leugnen, dass es Lehrer gibt, die wegen kleiner Vorteile bestimmte Schüler bei den Korrekturen begünstigen. Solche Fälle werden meistens totgeschwiegen, weil die Nachweise dafür schwierig sind.
Ja, ich habe auch kräftig gemogelt und als Lehrer später eher weggesehen, wenn die Mogelei nicht zu drastisch war. Bei einigen Jahresarbeiten in Biologie war es allerdings zu offensichtlich, dass sie von mir bekannten Quellen abgeschrieben waren. Da hatte ich keine Wahl. LG
Danke, Armin, es ist bekannt, dass einige Kollegen bei Täuschungsversuchen besonders hart durchgreifen. Man wird leider nicht erfahren, ob sie damit eigenes Verhalten kompensieren. LG
Hallo Ecki, eine Geschichte, die einen Charakter offenlegt. Offen wie ein Klassenbuch vor der ersten Stunde. Deinen Charakter. Eine feine Geschichte, die zeigt, dass man das Leben mit ordentlichen Mitteln, quasi mit Stil, meistern kann. Hat mir zugesagt. LG von Gil.
Naja, ob das was offen legt, oder man aus Kalkül offen erscheinen will, steht noch mal auf einem anderen Spickzettel, werter GastIltis. Womit ich nichts unterstellen, nur differenzieren möchte.
LG
L.
LG
L.
Merci, Giltis und Lothar, inwieweit es sich bei Erzählungen wie dieser um kalkulierte Offenheit handelt oder nicht, kann nur das Empfinden des Lesers entscheiden. Ich versuche mich zurückzuhalten.
Interessanter finde ich das moralische Dilemma, dass Du nicht thematisiert hast: Einerseits will man sich durch Täuschungsversuche nicht gefähren, andererseits will man dem guten Freund helfen.
Danke Dieter, nur sehr Leichtsinnige werden diesen Konflikt nicht wahrnehmen.
Du hast hoffentlich nicht gedacht, ich würde deinen Text aus dem Auge verlieren. Ich verliere nie was aus dem Auge. Zum Glück stellt sich mir bei dem Text keine Frage. Denn heute entfallen mir die Fragen, und das endet dann in einer Endlosschleife.
Ich spare mir auch das übliche Blabla und schreibe mein Blabla. Könnte jetzt natürlich anführen, dass ich in Griechisch, Englisch, Französisch, Spanisch nie gemogelt habe, nur in Latein, Russisch, Esperanto, Arabisch und Hindi.
Zurück zum Text. Falls ich mal etwas ironisch meine, zeige ich es extra an. Diese Gnade widerfährt nicht jedem.
Bei Ekkis Erzählungen weiß man immer, was man bekommt. Ekki ist halt noch von der alte Schule, darf ich ja so sagen, weiß eh jeder, wie alt wir beiden sind. Seine Prosatexte sind unverkennbar. Fast hätte ich Ekki-Stil gesagt, was ich nicht im Geringsten abwertend meine. Er bevorzugt einen getragen, gravitätischen Sprachstil, stets auf den Punkt gebracht, sachlich, korrekt in der Ausdrucksweise, schwelgt auch niemals in Adjektiven oder Adverbien, Stil und Sprache wirken kurz, knapp, prägnant, ohne in den Stakkato-Stil zu verfallen oder parataktisch bzw. hypotaktisch zu werden. Jeder Satz ist stilistisch ausgefeilt, zugespitzt und pointiert. Eine übertriebene Fülle von Stilmitteln wird vermieden. Ekki ist ein literarischer Pragmatiker, der das tut, was nötig ist und funktioniert, will sagen, wo ich liebend gern daneben greife, und sei’s in die Scheiße, hat er alles in der Hand. Er ist halt kein Risikosportler. (Ironie, halb)
Man kann sich bei seinen Prosatexten also beruhigt eine Kiste Bier daneben stellen. Wenn die Kiste leer ist, ist der Text zumeist auch zu Ende. (Ironie)
Last, not least, seine Texte sind immer grammatisch und grammatikalisch unverschämt korrekt. Nun ja, Lehrer halt.
Ich könnte jetzt noch 100 Sachen anfügen, die ich besser für mich behalte (Ironie), aber zum Ende noch eine Bemerkung. Mein Text gestern hat dir nicht gefallen, hast aber wegen der Wortakrobatik eine Empfehlung ausgesprochen. Was ich von Empfehlungen halte, sag ich jetzt nicht. Ein guter Kommentar ist alles. Mit Wortakrobatik kann der Text nicht dienen. Muss er auch nicht.
Diesen Kommentar könnte ich in Zukunft eigentlich unter jeden deiner Texte schreiben. Wehe, einer klaut was davon. Dann werde ich ungemütlich. Und was das bedeutet, ...
Ich drücke jetzt mal dieses ominöse „Gefällt mir“, weil du das gestern auch gemacht hast. (Ironie) Ein wenig zumindest.
In dem Sinne.
Ich spare mir auch das übliche Blabla und schreibe mein Blabla. Könnte jetzt natürlich anführen, dass ich in Griechisch, Englisch, Französisch, Spanisch nie gemogelt habe, nur in Latein, Russisch, Esperanto, Arabisch und Hindi.
Zurück zum Text. Falls ich mal etwas ironisch meine, zeige ich es extra an. Diese Gnade widerfährt nicht jedem.
Bei Ekkis Erzählungen weiß man immer, was man bekommt. Ekki ist halt noch von der alte Schule, darf ich ja so sagen, weiß eh jeder, wie alt wir beiden sind. Seine Prosatexte sind unverkennbar. Fast hätte ich Ekki-Stil gesagt, was ich nicht im Geringsten abwertend meine. Er bevorzugt einen getragen, gravitätischen Sprachstil, stets auf den Punkt gebracht, sachlich, korrekt in der Ausdrucksweise, schwelgt auch niemals in Adjektiven oder Adverbien, Stil und Sprache wirken kurz, knapp, prägnant, ohne in den Stakkato-Stil zu verfallen oder parataktisch bzw. hypotaktisch zu werden. Jeder Satz ist stilistisch ausgefeilt, zugespitzt und pointiert. Eine übertriebene Fülle von Stilmitteln wird vermieden. Ekki ist ein literarischer Pragmatiker, der das tut, was nötig ist und funktioniert, will sagen, wo ich liebend gern daneben greife, und sei’s in die Scheiße, hat er alles in der Hand. Er ist halt kein Risikosportler. (Ironie, halb)
Man kann sich bei seinen Prosatexten also beruhigt eine Kiste Bier daneben stellen. Wenn die Kiste leer ist, ist der Text zumeist auch zu Ende. (Ironie)
Last, not least, seine Texte sind immer grammatisch und grammatikalisch unverschämt korrekt. Nun ja, Lehrer halt.
Ich könnte jetzt noch 100 Sachen anfügen, die ich besser für mich behalte (Ironie), aber zum Ende noch eine Bemerkung. Mein Text gestern hat dir nicht gefallen, hast aber wegen der Wortakrobatik eine Empfehlung ausgesprochen. Was ich von Empfehlungen halte, sag ich jetzt nicht. Ein guter Kommentar ist alles. Mit Wortakrobatik kann der Text nicht dienen. Muss er auch nicht.
Diesen Kommentar könnte ich in Zukunft eigentlich unter jeden deiner Texte schreiben. Wehe, einer klaut was davon. Dann werde ich ungemütlich. Und was das bedeutet, ...
Ich drücke jetzt mal dieses ominöse „Gefällt mir“, weil du das gestern auch gemacht hast. (Ironie) Ein wenig zumindest.
In dem Sinne.
Lieber Habakuk,
nur wenige erhalten solch amüsante, mit feiner Ironie spielende und dazu noch sachlich weitgehend zutreffende Kommentare wie diesen. Grazie especiale.
nur wenige erhalten solch amüsante, mit feiner Ironie spielende und dazu noch sachlich weitgehend zutreffende Kommentare wie diesen. Grazie especiale.
Hilde (62)
(22.05.18)
(22.05.18)
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Liebe Hilde,
ich danke dir selbstverständlich für deine Empfehlung und Favorisierung. Noch wichtiger ist mir , dass du die Klarheit und Verlässlichkeit meines Stils herausstellst. Ich weiß, dass es in der Dichtung die Koexistenz unterschiedlicher Stile geben muss und freue mich besonders, dass du, die auch die verschlüsselte Diktion beherrschst, meine Art zu schreiben würdigst.
Liebe Grüße
Ekki
ich danke dir selbstverständlich für deine Empfehlung und Favorisierung. Noch wichtiger ist mir , dass du die Klarheit und Verlässlichkeit meines Stils herausstellst. Ich weiß, dass es in der Dichtung die Koexistenz unterschiedlicher Stile geben muss und freue mich besonders, dass du, die auch die verschlüsselte Diktion beherrschst, meine Art zu schreiben würdigst.
Liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(22.05.18)
(22.05.18)
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Wa Bash, ich danke besonders für deinen Hinweis, dass für manche das Mogeln keine Frage deer freien Entscheidung ist, sondern dass sie es nötig haben.
Sabira (58)
(22.05.18)
(22.05.18)
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Grazie, liebe Sabira, du lenkst noch einmal darauf zurück, wie Lehrer mit dem Mogeln umgehen sollten. Je besser sie ihre Klassenarbeiten vorbereiten, desto weniger verführen sie ihre Schüler zum Mogeln, weil sie sich den Anforderungen gewachsen fühlen.
LG
Ekki
LG
Ekki
zu prüfungen hat kleist einst was geschrieben -
es ist mir in erinnerung geblieben
und empfiehlt sich bis heute zu lesen für jeden:
"Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden".
lg
henning
es ist mir in erinnerung geblieben
und empfiehlt sich bis heute zu lesen für jeden:
"Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden".
lg
henning
Oh ja, Henning, diesen Aufsatz kenne ich und ich muss sagen, ich habe es oft genau so erlebt, wie von Kleist beschrieben.
LG
Ekki
LG
Ekki