Weiterentwicklungsprogramm

Sonett zum Thema Zeitgeist

von  FrankReich

Es will den Kern entfalten,
der keinen Sinn mehr sieht
in Bild, in Satz, in Lied
als Regeln, die stets galten.

Es wird nur Raum erhalten,
der sich auf Raum bezieht,
sowie den Unterschied
zu Teilen und zu Spalten.

Zu walten heißt zu schalten,
doch Klingen weiß der Schmied
durch Kunst erst zu gestalten ...

... und wer dem ganz entflieht,
dem fehlt das Mittlerglied,
und alles bleibt beim Alten.

Hinweis: Der Verfasser wünscht generell keine Kommentare von Verlo.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Regina (14.06.19)
Vielleicht verstehe ich es ja wieder falsch, wie fast immer, aber ich frage mal: Eigenlobt sich da die Avantgarde des 20. Jahrhunderts, weil sie sich moderner fühlt als die outgedatete Romantik/Klassik des 18./19. Oder sind wir schon in der Neoklassik des 21. Jahrhunderts?

 FrankReich meinte dazu am 14.06.19:
Ich bin, Du bist, er, sie, es sind wirr, na komm, Regina, erklär doch ausnahmsweise Du es mir! :D

 Regina antwortete darauf am 14.06.19:
Naja, ich meine, dass die Regelverweigerer von Schönbergh bis K. Stockhausen in der Musik, von Kandinsky bis J.Beuys in der Bildenden Kunst, von G. Benn bis Trakl in der Literatur schon wieder Vergangenheit sind und eine Gegenbewegung erfahren, Neoklassik ist vllt. nicht das richtige Wort, Neoklassizismus ist ja Altgriechenpastiche.

Antwort geändert am 14.06.2019 um 14:07 Uhr
Piroschki (57)
(14.06.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich schrieb daraufhin am 14.06.19:
Danke, Piroschki, und ich mag Kritiken mit Hand und Fuß, die sowohl Hirn und Herz berücksichtigen, als auch jede Menge satirisches Reflexionsvermögen zum Ausdruck bringen.

Ciao, Ralf

 EkkehartMittelberg (14.06.19)
Lieber Ralf,
ich stimme dir gerne zu: Ohne Regelbruch gibt es keinen Fortschritt. Aber wenn jemand versucht, die Regeln zu brechen, der nicht in der Lage ist, sie einzuhalten, kommt Stümperei dabei heraus. Ich sage ironiefrei, dass das nicht für dich gilt. Du darfst das Recht auf Regelbruch beanspruchen.
Aber kannst du mir darin folgen, dass ich lieber traditionelle Texte nach den Regeln lese als unbeholfene Versuche, sie zu brechen?
LG
Ekki

 FrankReich äußerte darauf am 14.06.19:
Danke, Ekki,

und wie immer auf den Punkt gebracht, denn klar, wer die Regeln brechen will, muss sie kennen, aber wer keinen Sinn mehr in den alten Regeln sieht, muss sie nicht unbedingt brechen, sondern es reicht, sie weiterzuentwickeln, oder sie auf eine grundsätzliche Basis zurückzuführen, um aufgrund dieser wieder Weiterentwicklungshilfe leisten zu können, denn das ist m. E. viel konstruktiver als ein bloßer Regelbruch, der im Endeffekt auch nur wieder dazu führt, dass alles beim Alten bleibt, wie Du mit der rhetorischen Frage am Ende Deines Kommentars ja folgerichtig feststellst.

Ciao, Ralf

Antwort geändert am 14.06.2019 um 11:33 Uhr

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 14.06.19:
Damit bin ich sehr einverstanden, Ralf.

 FrankReich meinte dazu am 14.06.19:
Danke, Ekki, leider ist mir dieses Sonett zur Großbaustelle geraten. Die Montagearbeiten werden wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Stelzie (55)
(14.06.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 14.06.19:
Danke, Stelzie,

gut, dass Du die Angewohnheit besitzt, den Finger auf die Wunde zu legen. Ich habe den Text jetzt noch einmal modifiziert, und hoffe, ihn nun verständlicher gestaltet zu haben, freue mich daher auf das nächste Feedback.

Ciao, Ralf

P. S.: Irgendetwas passt immer noch nicht ganz, das muss ich etwas sacken lassen.
Stelzie (55) meinte dazu am 14.06.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Stelzie (55) meinte dazu am 15.06.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 15.06.19:
Danke.
DasWandelndeGefühl (29)
(14.06.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 14.06.19:
... und vorne sitzt ein Tief, das kommt hinten nicht mehr hoch!
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram