Wendehammer

Text zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Die Seiten des Buches werden wie von Geisterhand umgeblättert; ein Weberknecht ist da entlang gelaufen, torkelnd und schwankend und flüchtend. Die Geschichte spinnt sich wie von alleine fort, scheinbar ohne unser Zutun. Ein Strudel in die Schwerkraft, in der am Ende alles verschwinden wird, als wäre es nie gewesen. G. Wesen.
Da ist noch etwas übrig vom letzten Mahl; als man noch jünger war; viel jünger, weniger reich an vergangenen Jahren; und manch einer kann sich daran erinnern, wie man früher gewesen ist, wieviel leichter, unbeschwerter und weniger gebeugt. Und diese Reste sind, was übrig bleibt, die  erinnerten Brosamen, die unser Wesen ausfüllen; wenn wir Glück haben, und uns wahrhaft zu erinnern vermögen, ohne Lüge und abseits des Truges. So weit das möglich ist.
Dann sind wir eben tot, wenn es an der Zeit ist. Bis dahin leben wir, oder denken es zumindest. Ich spucke ein Herz aus Zahnpastaschaum ins Becken.
Das ist unser Schatten auf dem Mond, den wir nicht sehen.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (02.11.19)
Bewundernswert! In jeder Hinsicht.
Das Herz aus Zahnpastaschaum ist in diesem Zusammenhang geradezu genialisch.
Bist und bleibst halt einer der Besten hierzulande. :):):)

Heftig applaudierend:
der8.

 RainerMScholz meinte dazu am 02.11.19:
Gruß + Dank,
Peter Pank

 Dieter_Rotmund (02.11.19)
Metaphernsalat. Habe keine Ahnung, um was es in diesem Text geht.

Achterzwerg veräppelt Dich, wie mir scheint?

 RainerMScholz antwortete darauf am 02.11.19:
Mach schön Sitz!

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 02.11.19:
Heisst das, Du hälst mich für einen Hund?

 Moja (02.11.19)
Ich veräppel Dich auch nicht, bin hingerissen von der Steigerung von Altern und Erinnern bis zum Herzschaum und Mondschatten, unsichtbar, aber fühlbar, wie Du es beschreibst.

Knicks und Gruß, Moja

 RainerMScholz äußerte darauf am 04.11.19:
Ich senke das Haupt und flüstere Dank,
R.
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