Der Stuntman stund auf einem Bein

Gedicht zum Thema Existenz

von  GastIltis

Der Stuntman stund auf einem Bein,
stund da und fühlte sich allein.
Stund ganz allein und stund und stund
und war mit sich allein im Bund.

Dann kam ein Hirt und sprach: es wird,
dass er mehr fühlt als dass er irrt,
denn schläft ihm erst das Standbein ein,
kann er nicht länger Stuntman sein.

Indes der Stuntman stund und stund,
bis dann, man ahnt es, ihm ein Hund
das Bein, das er schon fast vermisste,
mit einem satten Strahl bepisste.

Dem Einbein war das nicht genehm.
Er stund doch eh schon nicht bequem.
Ihm wurde so durch das Bepissen
die Existenz hinfort gerissen.

Und die Moral: Hol dir im Lenz
zur Wahrung deiner Existenz
und für der Jahreszeiten Rest
ein zweites Standbein. Frohes Fest!


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Sin, plotzn, AZU20, franky, LottaManguetti, Didi.Costaire, EkkehartMittelberg, TrekanBelluvitsh, BeBa, TassoTuwas, Al-Badri_Sigrun, millefiori, Graeculus, Prinky, Möllerkies.
Lieblingstext von: Sin, Didi.Costaire.
Nochmals: Frohes Fest!

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (19.12.19)
Du weckst in mir das Bild von einem Hindu, dessen Bein schon recht angeschwollen war auf der Suche nach Erleuchtung. Er stand auf einem Bein, die fettigen Zotteln hingen an ihm herunter und sein letztes Bad schien auch schon recht lange vor meiner Zeit gewesen zu sein. Jetzt überlege ich: Wenn der sein zweites benutzt hätte, wäre das sicher gesünder gewesen. Zumindest hätte er seinen Körper besser behandeln können. Ein gesunder Geist lebt ja bekanntlich in einem gesunden Korpus.
Ein Stuntman zeigt uns dagegen, was nicht gesund ist. Also, nicht nachmachen, Kinder!

Lotta

Kommentar geändert am 19.12.2019 um 08:06 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Liebe Lotta, die Mühe mit dem Hindu ist ein ganz klein wenig weit hergeholt. Hörst du mir überhaupt zu? Ich meine, liest du das überhaupt?

Hörst du mir zu?

Siehst du den Hund dort auf der Stange?
Na hör mal, das ist doch ein Hindu.
Horcht er ins All, seit wann, wie lange?
Viel länger als ich jemals bin, du!

Das Hören ist schon eine Gabe
und zuzuhören schafft Probleme.
Ich weiß, dass ich die Gaben habe
und gerne davon Abstand nehme.

Ja, wenn das so ist. Aber wer nimmt nun Abstand?
Ich sag erst mal: Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (19.12.19)
Hallo, Gil!

Das hat Hund und Fuß und ist sehr humorvoll und wortwitzig gedichtet!

Ich lernte in der Jugend viel
bei Auswärtsspieln bei Holzbein Kiel.
Da hatte ich 'nen leichten Stunt
und bin den Störchen fortgerannt.
So konstatier' ich stunte pede:
Die Beene brauchste alle beede.

Gruß zur frühen Stund,
Dirk (zum Glück gesund)

 AchterZwerg antwortete darauf am 19.12.19:


Wasn das fürn Kappenverein, Didi?

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 19.12.19:
Es handelt sich immerhin um   einen ehemaligen Deutschen Meister!

Antwort geändert am 19.12.2019 um 09:49 Uhr

 AchterZwerg äußerte darauf am 19.12.19:
Huch!
Da war ich wohl noch zu klein ...

 GastIltis ergänzte dazu am 19.12.19:
Hallo Dirk,

da geht ja vieles glatt daneben.
Mal siegen andre, dann dieselben.
Zwei Schieris, die Taktstöcke heben?
Schon gibts drei Punkte für die Gelben.

Doch lassen sie die Stöcke fallen,
geschieht mit Sicherheit ein Foul.
Ein roter Stunt, vier Wochen lallen,
und meist betrifft es Knochen-Paul.

Danke Dirk, und frohes Erinnern. Gil
Cora (29)
(19.12.19)
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 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Liebe Cora,
ein Spielbein ohne Spielball ist meist nicht sehr ergiebig. Manchmal, wenn man selbst zum Spielball wird, ist es aber gleichgültig, ob da ein Spiel- oder ein erstes oder zweites Standbein zum symbolischen Tanz aufspielt.
Viele Grüße trotz zeitweiliger Abwesenheit vom Spielfeld.
Gil.

Antwort geändert am 19.12.2019 um 18:21 Uhr

 AchterZwerg (19.12.19)
Nein

Ein Stuntman stand zu später Stund
im eingezäunten Stadionrund.
Er frug sich - ohne Standbein 1 -
Wie war das mit dem Einmaleins?

Wenn eines fehlt, wird das dann mehr,
wenn ich es malnehm hinterher?
Wird es mich zwicken wie gewohnt,
obwohl sein Einsatz nimmer lohnt?

Wird je ein Stunt zur wahren Kunst
im blässlich-grauen Stadiondunst,
bin ich mit Standbein Nummer 2
verkracht, so eben nebenbei?

 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
...heißt Nein!

 EkkehartMittelberg (19.12.19)
Hallo Gil,
es geht auch anders:
Der Stuntman färbt sich silbern ein
und regt mehr keine Miene.
Auf seinem Teller klingelts fein.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Lieber Ekki,
ich erlaube mir mal, deinen etwas unvollständigen Reim, hoffentlich in deinem Sinne, zu ergänzen .

Der Stuntman färbt sich silbern ein
und regt mehr keine Miene.
Auf seinem Teller klingelts fein.
Dort glänzt eine Zechine.

Falls sie golden strahlt, sei es dir gedankt.
Sehr herzlich grüßt dich Gil.

 TrekanBelluvitsh (19.12.19)
Das war in der Tat ein doofer Stand... Stunt? ...Stund? ...Stant? ...Hirseknödel!

 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Hallo Trekan, das stimmt. Bevor ich meine Zeilen schrieb, hatte ich tatsächlich noch ein Lied im Internet aus dem 17. Jahrhundert gefunden, in dem der Begriff „stund“ so vorkam, wie ich ihn verwendet habe. Jetzt finde ich den Text nicht mehr. Höchstens noch:

myn muͦtter, herr, die muͦsz ich schlagen ...
sy fluͦcht uns offt schentlichen all;
wir stondt nit glych mit ir im stall
Murner narrenbeschw. 95, 131;

Aber eh ich mich schlagen lasse: grüße und danke ich dir herzlich. Gil.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 19.12.19:
Oh!
Du hast "stund" gefund?
Und?
War es einfach oder sind die Finger wund?
Vergaßst zu gehen mit dem Hund?
Doch ist es wohl kein Schund,
wenn das kommt aus deinem Mund.
Darum: Für mich ist die Sache rund!

 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Wusstest du, dass für 2019 noch der Wettbewerb "Reimkönig" bei KV offen war? Streber!
LG von Gil.

 BeBa (19.12.19)
Aber Erzengel Gabriel hatte 2 Beine, oder?

Bei soviel Bein und Stand und Stunt im Text wird einem ja ganz schwindlig ...


LG
Beba

 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Danke BeBa,
auch der Nachfrage. Hatte sie wohl, und sehenswerte. Aber sie hatte es auf meinen Zimmerkumpel abgesehen, der die Zeichnungen und den kalligrafischen Text auf das Einladungsplakat zur Abschlussfeier gebracht hatte, nur der Text war von mir, der war jedoch verheiratet (also nicht der Text, der Kumpel) und hatte kein Interesse. Meine Begleitung hieß Jutta, aber dafür gibt es keine adäquate Engelsbezeichnug.
Viele herzliche Grüße von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(19.12.19)
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 GastIltis meinte dazu am 19.12.19:
Liebe Sigrun,
da ich ja in der nächsten Woche die Strand- oder Strundpromenaden von Zinnowitz bis Ahlbeck abklappern werde, muss ich unbedingt auf diese Mondscheinneuverpflichtung der Feriendienste achten. Denn wahrscheinlich werde ich um die Bezahlung der Kurtaxe nicht herumkommen. Und für die zehn Euro, die wir zu viert zu zahlen haben, verlange ich Kultur, Kultur und noch mehr Kultur. Am besten wird es sein, du trägst mir dieses Männeken wie eine Monstranz immer etwas voraus oder hinterher. Oder schickst mir wenigstens das Holzbein.
Danke (im Voraus) und viele liebe Grüße von Gil.

 Graeculus (19.12.19)
Das sind ja eine Menge sprachlicher Perlen bei, z.B.:
denn schläft ihm erst das Standbein ein,
kann er nicht länger Stuntman sein.

Ein schönes Spiel mit Worten!

 GastIltis meinte dazu am 20.12.19:
Danke Graecu,
auch für deinen Hinweis. So ein Komma verbleibt manchmal zwischen den Fassungen und Änderungen, bis man zum Ende gelangt. Das mit den Perlen (oder der einen) freut mich besonders. Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (20.12.19)
Servus Gil,

immer schön mit allen Beinen auf dem Boden bleiben!

Das zweite Standbein kam und hielt
das Spielbein für verdammt verspielt,
worauf am Spielfeld vor dem Tor
das "Ver" sogleich den Stand verlor.

Mir geht das über den Verstund,
ein frohes Fest und bleib gesund!

Standhafte Grüße sendet Dir
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 20.12.19:
Danke, lieber Stefan, das mit dem frohen Fest hatte ich ja schon; die Gesundheit* wollte ich mir noch aufheben. Man weiß ja nie!
Dennoch: bleib auch du gesund und weiter standhaft. Herzlich grüßt dich Gil.

*liest sich so, als könnte ich damit Handel treiben. Kann ich vielleicht auch. Ist immer ein Fall von Angebot und Nachfrage.

PS: Danke noch für die gereimten Zeilen,
hätte ich im Trubel fast vergessen.

Antwort geändert am 20.12.2019 um 16:16 Uhr

 AZU20 (20.12.19)
Prima. Ich hab mir eins in den Keller gestellt. LG und ebenso alles Gute zum Fest

 GastIltis meinte dazu am 20.12.19:
Hallo Armin, du hast es geschafft, die Zeilen bis zu Ende zu lesen. Da war nämlich die Überraschung versteckt. Mein Weihnachtsgruß. Dein „ebenso alles Gute“ spricht mehr als Bände! Vielen Dank und auf ein Neues. Herzlich Gil.

 TassoTuwas (20.12.19)
Gil, mein Bester, das kommt gerade Recht, jetzt wo die Kaufhäuser voll sind von planlos herum irrenden Männern jeden Alters, die mit fiebrigen Blick zwischen der Parfüm- und der Dessousabteilung hin und her pendelnd, und ich sage dir, es wird mit jedem Tag schlimmer. Was kommt also gerade recht? Ich weis, du weist es, es ist das Timing für diesen Appell: Leute kauft Geschenke die Sinn machen, z.B. ein Holzbein. Das ist ein Weihnachtsgeschenk, über das noch nach Jahren gesprochen wird.
Nicht klar ist mir allerdings, wie der Stuntman in diese Geschichte passt! Dir wahrscheinlich auch nicht. Nichtsdestotrotz wünscht dir dein alter Freund TT alles Gute zum Fest!

 GastIltis meinte dazu am 20.12.19:
Hallo lieber Freund Tasso,

die Welt ist voller Möglichkeiten. Nachdem ich mir mit meinem Beitrag des Versuches zu einem Sonettenkranz eine Bruchlandung erster Klasse mit geistigen und Körperschäden von unermesslichen Ausmaßen zugezogen habe, du hast es erkannt, die erste Reaktion war der Hilfeschrei nach dem zweiten Standbein, (Holz gab ich für Eisen), gehe ich jetzt hoffentlich weiter mit dir als Berater in die Stufe zwei der körperlichen Ertüchtigung. Zunächst schwebt mir, neu am Lyrikhimmel, und speziell beim weiblichen Geschlecht mitunter sehenswert, die Sicherung der Patent-Rechte für den ersten Korsettenkranz vor. Ich spüre direkt, dass da bei dir die Neuronen aktiv werden. Verständlich. Werbung ist natürlich alles und was ist Werbung ohne Aufmerksamkeit? Nichts. Passt also der Stuntman wieder. Vielleicht in anderer Rolle. Müssen wir unseren Marketingmanager einbeziehen. Bekommt schließlich auch Kohle. Bleibt bis zum Stichtag zweiter Januar offen. Nicht Spatenstich. Großflächiger denken. Zum schon gewünschten frohen Fest kommen noch beste Wünsche zum Jahreswechsel hinzu und dann: Toi, toi, toi zum Start für unsere Korsett-Offensive Zukunft.

Herzlich grüßt dich Gil.
Sin (55)
(22.12.19)
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Sin (55) meinte dazu am 22.12.19:
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 GastIltis meinte dazu am 22.12.19:
Hallo Rothaut,
dass du bei einem so ernsthaften Gedicht die Frage des (gepanschten) Glühbeinstunts ins Spiel bringst, ist schon ein deutliches Zeichen, dass der Norden bald der Klimakatastrophe zum Opfer fallen wird. Weißt du eigentlich, dass es an der Stelle, wo ich meine nächsten fünf Tage verbringen werde, nämlich an der schmalsten Stelle auf Usedom, in der Nähe des ehemaligen Vorwerkes Damerow im Jahr 1874 einen Durchbruch von 340 m Breite gegeben hat? Da werden wir, wenn es das Wetter zulässt, jeweils zu Weihnachten unser Frühstück einnehmen. Nicht im Durchbruch, im Forsthaus! Sollten Meldungen kommen, dass danach ein Teil der Insel fehlt, kannst du schon Suchtrupps alarmieren.
Danke und sei vorweihnachtlich und darüber hinaus gegrüßt von Gil.
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