Metamorphose

Kurzprosa zum Thema Traum/ Träume

von  Moja

Ich entsann mich im Traum, dass man bei diesem Spiel ein kleines Tier oder eine Frucht auswählte. Während mein Freund eine Ameise erkor, entschied ich mich für eine Blaubeere. Mit Spannung verfolgten wir den unaufhörlichen Prozess des Fressens und Gefressenwerdens. Ich bedauerte, mich nicht für etwas Größeres entschieden zu haben, etwa einen Granatapfel, der nicht so leicht verschlungen werden konnte. Vor unseren Augen verwandelten sich Ameise und Blaubeere in einen Vogel und dann in einen Holunderbaum, in ein Schneeglöckchen, eine Mistgabel und einen Teelöffel, der Teelöffel in eine Rohrdommel, in eine Seifendose, in ein Ei und in eine Serviette, in einen einzelnen Schnürsenkel sogar. Nichts hatte Bestand, auf jeder Form lag schon der Schatten der Umformung. Verwundert bemerkte ich, wie die Verwandlungen immer schneller abliefen. Auf einmal mir fielen die Augen zu und ich schlief ein – und träumte, dass ich mich verwandelte in einen weißen Hahn, gleich würde ich zu krähen beginnen und meinen Weckruf herausschmettern…

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(20.02.20)
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 Moja meinte dazu am 21.02.20:
Beim Wiederlesen des Traums ist mir tatsächlich die Fantasie durchgegangen, davon galoppiert - oh weh, nicht schon wieder -
schnell noch DANKE und lieben Gruß!

Moja

 AchterZwerg (21.02.20)
Interessant, wie hier die Bruchstücke realen Geschehen verarbeitet und "gesteuert" werden.
Der Weckruf des Hahn schafft den Übergang in das Arbeitsleben.

Oder läutet - in seinem weißen Unschuldskleid - das Ende aller Inkarnationen ein ...

Bis dahin liebe Grüße
der8.

 Moja antwortete darauf am 21.02.20:
Na, das gefällt mir, liebe 8.!
Sage artig DANK & liebe Grüße,
Moja mit Glückskeks
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