Tag 42: Freitag, der 24.4.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Aufstehen. Zum Frühstück gehen, noch halb schläfrig. Erst in der Küche weckt mich das grelle Licht. Wie immer, das ist mein Alltag. Mein neuer Alltag. Mein provisorischer Alltag. Aber der wird nicht mehr lange halten, zumindest nicht nach Plan. Eigentlich sollen die Schulen am 4. Mai wieder öffnen. Eine Zumutung? Ja, aber das ist Frau Merkel sowieso.

Es ist Freitag, der Tag nach dem Montag. Eigentlich habe ich die erste Stunde frei und muss erst um viertel nach neun in der Schule sein. Dann habe ich Informatik. Aber die Informatik-Aufgaben habe ich schon am Dienstag erledigt. Also erst ab fünf nach zehn Unterricht. Mathe, Physik und Bio stehen für heute auf dem Plan.

Mathe, davor habe ich nach dem Donnerstag (eine Variation des Montags mit kleinem Anteil eines Freitags) immer ein bisschen Angst, weil es zu viel werden könnte. Aber dafür sollte ich heute genügend Zeit haben.

Beim Frühstück fragt mich meine Mutter, ob wir heute wirklich zum Kaufhaus fahren wollen. Was wollen wir da machen, frage ich mich. Dann fällt es mir ein, wir wollen Schienen kaufen. "Ja, wir können", antworte ich schnell. Viele, viele Schienen wollen wir kaufen. Wenn es dort überhaupt noch welche gibt. Sieben Schachteln mit Geraden und Kurven sowie drei mit Weichen und Kurven. Allein an Kurven haben wir dann 124 neue Schienen. Allein an Kurven. Und die Kisten kosten Geld, ich möchte ein Großteil des über Jahre gesparten Geldes ausgeben, hoffentlich nicht um sonst.

Erst einmal arbeiten, ich fange mit Bio und Physik an. Dann kommt Mathe, ziehmlich viel. Wahrscheinlich als Ausgleich für Mittwoch. Ich arbeite bis kurz nach halb eins, dann können wir mit dem Fahrrad die Schienen kaufen gehen. Kaufhof hat geöffnet, allerdings nur 800 Quadratmeter. Es gibt keine Schlange. Wir sagen, was wir haben wollen und werden schon ein bisschen komisch angestarrt. Die Verkäuferin bringt alles runter, was sie an Schienen da haben. Es fehlen drei Schachteln Geraden und Kurven. Wir bedanken uns und gehen nebenan in den Karstadt, ist ja jetzt das selbe, und wahrscheinlich bald gar nichts mehr. Sie geben uns die restlichen Schienen und wir fahren nach Hause. Unglaublich, diesen Schienenstapel vor einem zu haben.

Aber eine Baustelle muss ewig dauern, auch bei einem Betriebshof. Also erst mal warten. Morgen kann ich die alten Schienen abbauen.

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