Tag 11: Dienstag, der 24.3.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Auch heute morgen erinnere ich mich daran, dass ich gestern Angst vor diesem Tag hatte. Aber anders als gestern, ist es diesmal nicht gerade besser geworden. Ich versuche mir selbst klarzumachen, dass ein bisschen mehr als eine Seite Aufgaben nicht mehr als einen Nachmittag verbraucht. Außerdem habe ich dann weniger Arbeit über den Rest der Woche.

Nachdem ich meine Angst ein bisschen zumindest geschwächt habe, gehe ich zum Frühstück und esse. Nachrichten. Aber langsam verändern sie sich. Sie sind nicht mehr ganz so objektiv wie vorher (wobei die Nachrichten des öffentlichen Radios in Spanien das noch nie gerade waren... [rtve]), weil selbst der Nachrichtensprecher langsam in seinem Studio etwas von der Außenwelt mitbekommt. Denn er sitzt nicht mehr im Studio, sondern bei sich zu Hause. Manchmal hört man Wath's App Töne, und manchmal geht das Mikro nicht. Nur noch der Techniker sitzt im Studio. Ein Sportredakteur ist schon am Virus gestorben. Das hat Einfluss. Alle haben Angst, denn es muss nur einmal in den Nachrichten Sport kommen, da hat man schon die anderen angesteckt.

Tatsächlich wird die Lage langsam aber wirklich ernster als vorher. China wird mehr nicht mehr lange Spaniens Ziel bleiben, bald werden sie die Todesrate überschreiten. Aber wir sind nicht in Spanien. Wir sind in Deutschland, und da scheint alles gut zu sein. Zumindest ist Merkel die Krise praktisch egal, was sie nicht gerade in eine Krise verwandelt.

Naja, gehen wir mal chronologisch weiter durch den Tag. Morgens mache ich alles, was nichts mit Spanisch zu tun hat, damit ich nachmittags nach Spanisch Feierabend machen kann. Normalerweise (an einem normalen Schultag) würde ich nachmittags viel unkonzentrierter sein, aber durch die lange Mittagspause von zwei Stunden fängt der Tag fast nochmal neu an.

Das Mittagessen ist nun zu Ende, und ich genieße die letzten Momente bevor ich mit Spanisch anfange. Ich weiß, wie viel Arbeit mir bevorsteht und das macht mich nervös. So nervös, dass ich beschließe, sofort anzufangen.

Ich arbeite mich durch, und ich merke, dass es schaffbar ist. Logisch. Aber es ist langweilig; schrecklich langweilig.

Trotz allem schaffe ich es, irgendwann war es sogar geplant. Um die Zeit sehen wir dann noch ein bisschen fern bevor es Abendbrot gibt und der Tag wie immer zu Ende geht. Morgen ist nun kein Tag vor dem ich Angst haben sollte, denn Spanisch, als blödste Arbeit von allen, habe ich durchgearbeitet.

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