September/ Oktober 2020

Elegie zum Thema Entwicklung(en)

von  Didi.Costaire

Dieser Text ist Teil der Serie  Choronik
Der Sommer in Deutschland schien halbwegs erträglich.
Corona zum Trotz ging der Alltag bald weiter,
doch jetzo im Herbst wird es wiederum eklig.
Der Mensch ist das Ross und das Virus der Reiter.
 
Die Zahl der Erkrankungen schießt durch die Decke,
da hat man demnächst eher wenig zu lachen.
Auf einer beträchtlichen zeitlichen Strecke
muss jeder empfindliche Abstriche machen,
 
sich daran gewöhnen, 'ne Maske zu tragen
und so sich im eigenen Dunstkreis bewegen,
wenn Ohren blöd abstehn und Brillen beschlagen.
Teils wartet man draußen bei Kälte und Regen
 
und soll nicht verreisen und weniger feiern.
Wer sich nicht dran hält, der bekommt auf die Mütze(?).
Am strengsten gerieren sich wieder die Bayern.
Die stehen ja traditionell an der Spitze.
 
Fast täglich aufs Neue gibt‘s überall Regeln,
nur fehlt Personal für profunde Kontrollen
sowie die Bestrafung von Strolchen und Flegeln,
die stur sich verweigern dem, was sie tun sollen.
 
Es wird sich jedoch auch verstärkt drum gekümmert,
gemäß den Corona-Gesetzen zu leben,
damit sich die Lage nicht drastisch verschlimmert
und Weihnachten wäre von Schwermut umgeben.
 
Was heute gesagt wird, ist morgen von gestern,
doch gibt es mit Sicherheit manche Bescherung,
viel Arbeit für Ärzte und Pfleger und Schwestern,
und Wochen und Monate voller Entbehrung.
 
So macht euch 'nen Reim drauf, am besten auf Lappland,
wascht gründlich die Hände und öffnet die Fenster,
tragt Masken und haltet den nötigen Abstand
und achtet auf euch und vertreibt die Gespenster.

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (28.10.20)
Abgesehen von deinen fantastischen Reimen, die gut und gern in hundert Jahren zum geschichtlichen Verständnis in Schulen herangezogen werden sollten:

Mich ärgert grundsätzlich das Chaos in Regierungskreisen, das Vorpreschen derer, die Wahlluft wittern, die fehlende Konzentration auf realistische Aussagen, das Provozieren von Verschwörungstheorien.
Mal ehrlich: Im Frühjahr wurde weniger getestet als heute. Ein nicht unbeachtlicher Teil der heutigen Zahlen basiert auf dem Anstieg der Tests. Das müsste man ins Verhältnis setzen, um klare Aussaagen zu machen. Aber nee! Söder und co schielen auf Ämter, die sonst niemals erreichbar gewesen wären und spielen gleicheitig die Moralapostel der Gesellschaft. Hehe ...
Ein Volk ist vielfältig - das sollten die Gewählten, die Vertreter in ihrer Einfalt mal endlich kapieren! Mich macht deren Gebaren stocksauer.

Und trotzdem, schön, dass du uns einen Eindruck in Versen bietest. Ich hab sie bei offenem Bürofenster nach dem Händewaschen gelesen.

Lotta

edit: zu hastig runtergeschrieben. Wie immer!

Kommentar geändert am 28.10.2020 um 08:19 Uhr

 Didi.Costaire meinte dazu am 28.10.20:
Guten Morgen Lotta

und danke für deine Zeilen. Man kann sich immer wieder und über alle möglichen Regierungskreise ärgern (wobei ich eher vermisse, dass sie Miethaien, gewissen Konzernen und anderen halbseidenen und kriminellen Gestalten anständig auf die Füße treten). Aber unterschiedliche Meinungen gehören in einer Demokratie halt dazu und wenn ich an noch weitaus gockelhaftere Regierungsgreise anderswo denke, finde ich die bei uns dann doch mit Abstand am erträglichsten.

Beste Grüße,
Dirk

 harzgebirgler (28.10.20)
wird erst mal triagiert auf intensiv
merkt jeder 'widerständler': er lag schief
vor allem wenn er selbst das virus kriegt
und um sein leben ringend dorten liegt.

super geschrieben, gerne gelesen!

beste grüße
henning

 Didi.Costaire antwortete darauf am 28.10.20:
Da sollte jeder intensiv dran denken
und keinen Scharlatanen Glauben schenken.

Danke und beste Grüße,
Dirk

 AZU20 (28.10.20)
Gut und richtig in Verse gesetzt. LG

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 28.10.20:
Danke Armin
und beste Grüße,
Dirk

 Emotionsbündel (28.10.20)
... und weiter geht's ...

Nach typisch costairescher Manier hast du den aktuellen Stand der Dinge festgehalten - _das_zumindest gefällt mir gut, Dirk, hoffe aber, dass dir derlei Stoff bald ausgehen möge.

Liebste Grüße,
Judith ***

 Didi.Costaire äußerte darauf am 28.10.20:
Ja, meine Liebe, es soll bitteschön nicht zur Gewohnheit werden, auch wenn mir die Verse ganz gut von der Hand gehen.

Danke dir und ganz herzliche Grüße,
Dein Dirk
INS (55)
(28.10.20)
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 Didi.Costaire ergänzte dazu am 28.10.20:
Tja, es gibt immer mal wieder ganz abenteuerliche Ideen, die negativen Folgen des jahrzehntelangen Entstaatlichungswahnes ausgleichen zu wollen, auch jenseits von Corona...

Danke fürs Kommentieren und beste Grüße,
Dirk
Sätzer (77)
(28.10.20)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 28.10.20:
Momentan ist es wohl besser, im Zweifelsfall lieber etwas mehr einzuschränken als zu wenig, und das wird wohl das Leben im November beherrschen...
Danke für deine Zeilen und beste Grüße,
Dirk

 franky (28.10.20)
Hi Didi
Obwohl der Text eine ganz schöne Länge hat, wird es beim Lesen nie langweilig, sogar die Fenster mit den Gespenstern sind gut zu verkraften.

Grüße von Franky

 Didi.Costaire meinte dazu am 28.10.20:
Hallo franky,

es freut mich, wenn das Gedicht zwar viel- und langzeilig, aber nicht langweilig ist und bis zum Ende gelesen wird.

Danke für deine lieben Worte
und beste Grüße,
Dirk

 EkkehartMittelberg (28.10.20)
Wenn ihr es bis heute noch nicht wisst,
keiner ist so gut wie Didi
als der Gegenwart Chronist.
Beste Grüße
Ekki

 Didi.Costaire meinte dazu am 28.10.20:
Hallo Ekki,

ich danke dir für den Support
und setz die Chronik sicher fort.

Beste Grüße,
Dirk

 TassoTuwas (28.10.20)
Hallo Didi, der Zweimonatsrhythmus könnte ein Dauerbrenner werden. Für Nov. Dez. St. Martin, Advent, Weihnachten und Sylvester hast du doch sicherlich ein paar reimliche Zückerchen schon in Hinterhand
Freu mich drauf.
Herzliche Grüße
TT

 Didi.Costaire meinte dazu am 28.10.20:
Hallo Tasso,

so dachte ich es mir vor eine paar Tagen auch, aber mittlerweile habe ich eher das Gefühl, dass schon vorher viel passiert. Schaun mer mal...

Danke für die Unterstützung
und liebe Grüße,
Dirk

 Jorge (29.10.20)
Dirks gereimte Bestandsaufnahme hat tatsächlich weitreichenden Chronistenwert. Ich hoffe, dass es morgen im Parlament zu positiven Reflektionen kommt. Für die anderen europäischen Länder (auch für meines ) stehen die Dinge nicht weniger dramatisch. Drücken wir die Daumen, kreuzen wir die Finger, sind wir einfach diszipliniert und rücksichtsvoll.

LG
Jorge

 Didi.Costaire meinte dazu am 29.10.20:
Danke für die einfühlsamen Worte, Jorge. Hoffen wir, dass alles so funktioniert wie gewollt und die Opfer Früchte tragen.
Liebe Grüße,
Dirk
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