Ein Nazi hing am Hakenkreuz

Sonett zum Thema Apokalypse

von  FrankReich

Ein Nazi hing am Hakenkreuz des Morgens und putzmunter
hing der da auch am Abend noch, die Sonne ging schon unter,
doch störte das den Nazi nicht,
denn er genoss das Abendlicht
und holte sich gedanklich dabei manchen Stern herunter.
So litt er weder Sorge, noch an irgendwas Verzicht,
sein Sterben war in Ordnung und auch atmosphärisch dicht.

Zwar ging es um ihn her schon längst mehr drüber denn als drunter
und nichts in seiner näheren Umgebung war gesund, er
trug allerdings des Kreuzes Pflicht
und das sogar im Angesicht,
auf seine Stirn gemeißelt wirkte es auch gleich viel bunter,
im Gegensatz dazu war sein Gemüt eh' r kindlich schlicht;
ein Nazi hing am Hakenkreuz beim jüngsten Weltgericht.

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (29.04.21)
als sehr viel ält're 'swastika'
steht noch dies kreuz für 'samsara'
den kreislauf von leben und tod
und kein inder sieht dabei rot.

lg
henning

 FrankReich meinte dazu am 30.04.21:
Danke auch für das Gedicht, Henning und es ist schon traurig, für welch niedrige Zwecke ursprünglich im positiven Sinn gestaltete Symbole entfremdet werden.

Ciao, Frank
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