Bija Mantra - die Macht der Bilder

Predigt zum Thema Ekstase

von  LotharAtzert

Die Welt ist voller Grausamkeit, vom Gewürm bis zu den Menschen. Krieg, Not, Elend. Eine schlimmere Welt ist kaum noch vorstellbar. Neid, Missgunst, Eifersucht, Massenmord, Zwang. Oder doch? - Oder gibt es gar Orte der Glückseligkeit?

Der Tantrismus lehrt, - nicht aus „Flucht vor der „Realität“, sondern als Zufluchtsort für alle - sich diese vollkommene Welt tagtäglich, stündlich, wann immer es geht, bis ins kleinste unverrückbare Detail zu visualisieren, um es danach und auch den Visualisierenden wieder ins Licht seiner Keimsilbe zu entlassen, - dies bis zum Tod, wo der Same irgendwann irgendwo, im termingerechten Moment im Geiste aufkeimt, bzw. sich im Raum manifestiert.

 

Warum unverrückbar? Würde etwas heute hier, morgen da, übermorgen, je nach Mode, nicht mehr visualisiert, oder fremde, sich widersprechende Elemente untergebracht, so bliebe das Ganze wirkungslos, wo nicht sogar in der Auswirkung schädlich. Deshalb gibt es die Einweihung durch den Lama, mit entsprechender Kraftübertragung, und zusätzlich die Erklärung der Praxis, getrennt voneinander. Wie Schloß  und Schlüssel. Das Schloß ist zunächst ein Segen, aber mit Schlüssel erst öffnet es die Pforte der Wahrnehmung..



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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (24.08.22, 17:10)
Roddenberry begann seine StarTrek-Episoden mit den Worten:
Das Weltall, unendliche Weiten...
Warum in die Ferne schweifen?
Das Leben, unendliche Möglichkeiten, von der Amöbe bis zum Menschen und was immer dann noch möglich wird.
Nur bei dem Satz, "wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist", gibt es eine kitzekleine Änderung, die zwickt uns gewaltig,
Wo jeder Mensch Zuhause ist, denn wir wissen einfach nicht, wo um alles in der Welt das sein soll, lach.

 LotharAtzert meinte dazu am 24.08.22 um 17:36:
denn wir wissen einfach nicht, wo um alles in der Welt das sein soll, lach.
Lach nicht, vielleicht ist es ja Zwickau. Eines morgens, ich stand nach der Auslieferung von Teilen für Opel Zwickau vor einem Supermarkt und dachte:  erst wird gezwickt, und dann kommt das unvermeidliche Au.

Danach gönnte ich mir erst mal eine Buttermilch. :D

 DanceWith1Life antwortete darauf am 24.08.22 um 17:41:
alles müller oder was, ich liebe diese Unterhaltungen mit Dir, womit wir beim sensiblen Unterschied zwischen Schleichwerbung, Humor und der Vermittlung gewonnener Erkenntnisse wären, den ich für sehr bemerkenswert halte.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 25.08.22 um 10:27:
Ja, wir zwei sind raus aus dem System, was Vor- und auch Nachteile hat. Die Vorteile liegen auf der Hand: wir haben Narrenfreiheit, man nimmt uns nicht ernst. Der Nachteil: dasselbe.

Einmal fuhr ich von der Schweiz aus nach England, irgendein "Rolls Royce-Getriebe" nach Stoke. Weil die Fahrt lange war, hörte ich im Sendebereich des WDR eine literarische Lesung im Radio und zwar etwas von Georges Simeon, dem Krimi-Autor. Es begann mit: "Als Kees Popinga morgens das Haus verließ, ahnte er noch nicht, daß er es nie wieder betreten würde" - ich fand, das war ein richtig spannender erster Satz und freute mich, zu erfahren, was denn da wohl passieren würde. Leider fuhr ich dann aus dem Einflußbereich des Senders und erfuhr es also nie.

 harzgebirgler (24.08.22, 19:15)
Hier, bei Hölderlin, geht es, hochdichterisch, auch um Bilder:


"In lieblicher Bläue blühet mit dem metallenen Dache der Kirchturm. Den umschwebet Geschrei der Schwalben, den umgibt die rührendste Bläue. Die Sonne gehet hoch darüber und färbet das Blech, im Winde aber oben stille krähet die Fahne. Wenn einer unter der Glocke dann herabgeht, jene Treppen, ein stilles Leben ist es, weil, wenn abgesondert so sehr die Gestalt ist, die Bildsamkeit herauskommt dann des Menschen. Die Fenster, daraus die Glocken tönen, sind wie Tore an Schönheit. Nämlich, weil noch der Natur nach sind die Tore, haben diese die Ähnlichkeit von Bäumen des Walds. Reinheit aber ist auch Schönheit. Innen aus Verschiedenem entsteht ein ernster Geist. So sehr einfältig aber die Bilder, so sehr heilig sind die, daß man wirklich oft fürchtet, die zu beschreiben. Die Himmlischen aber, die immer gut sind, alles zumal, wie Reiche, haben diese, Tugend und Freude. Der Mensch darf das nachahmen. Darf, wenn lauter Mühe das Leben, ein Mensch aufschauen und sagen: so will ich auch sein? Ja. So lange die Freundlichkeit noch am Herzen, die Reine, dauert, misset nicht unglücklich der Mensch sich mit der Gottheit. Ist unbekannt Gott? Ist er offenbar wie die Himmel? dieses glaub‘ ich eher. Des Menschen Maß ist’s. Voll Verdienst, doch dichterisch, wohnet der Mensch auf dieser Erde. Doch reiner ist nicht der Schatten der Nacht mit den Sternen, wenn ich so sagen könnte, als der Mensch, der heißet ein Bild der Gottheit."

LG
Henning

 LotharAtzert äußerte darauf am 25.08.22 um 10:38:
Ach, Henning, hab vielen Dank. Ich liebe ihn, den Friedrich Hölderlin, wie keinen anderen Dichter, dem kein Goethe je das Wasser reichen konnte. Was für ein Schicksal erlitt er doch - weil er schon damals niemanden hatte, der ähnlich tiefsinnig dachte, um wieviel schlimmer ist es heute.

Aber ich will nicht klagen, sondern lieber verehren und in seinem Sinne tun, wozu auch immer ich in der Lage bin.

Mit liebem Gruß

Hier das hat er auch gesagt:
"Unser Herz hält die Liebe zur Menschheit nicht aus, wenn es nicht Menschen hat, die es liebt."
Lothar.

Antwort geändert am 25.08.2022 um 10:55 Uhr

 DanceWith1Life ergänzte dazu am 25.08.22 um 17:51:
die mich ein wenig abschreckende Einordnung Predigt zum Thema Ekstase macht jetzt, nach diesem Satz von Hölderlin endlich Sinn, und ich kann den Text und Kommentare, nur wärmstens empfehlen.

Antwort geändert am 25.08.2022 um 17:52 Uhr

 AngelWings (25.08.22, 18:13)
Unendlich Welten? Wo an Ende trotzdem bekriegen. 
Mirror, täuscht ein verkehrt des Spiegelbild vor.

 DanceWith1Life meinte dazu am 25.08.22 um 18:59:
ja, hat mich auch verwundert, so viele Kampfszenen in der fernen Zukunft so weit draußen
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