Oberweißbach

Text zum Thema Bildung/ Wissen

von  GastIltis

Der Ort liegt in Thüringen und ist durch das Geburtshaus des großen Erziehers, Lehrers und Erfinders des Kindergartens Friedrich Fröbel (1782 bis 1852) bekannt geworden.

Das wunderschöne Fachwerkhaus, in dem Fröbel einen Teil seiner teils traurigen, aber durchaus bemerkenswerten Kindheit verbringen musste, wird inzwischen als Memorialmuseum und Touristinformation genutzt.

Zu Ehren Fröbels wurde auf dem 784,2 m hohen Kirchberg noch der Fröbelturm errichtet, der einen herrlichen Ausblick über einen Teil des Thüringer Landes gewährt.

Als ich im September 2012 das Museum besuchte, erklärte uns die sehr engagierte Dame, die unsere Gruppe durch die Räume führte und deren Geschichte erläuterte, dass es in Oberweißbach angeblich mehr Besucher aus Südostasien als zum Beispiel in Weimar geben sollte. Der Erziehung und Bildung, das wollte sie wohl damit zum Ausdruck bringen, maß man dort wohl zu der Zeit einen sehr erheblichen Stellenwert zu! Ob es heute noch so ist, ist schwer zu beurteilen.

Auf jeden Fall habe ich aktuell dort angefragt, ob es denn schon mal eine Bildungsministerin geschafft hätte, sich nach Oberweißbach, also in den Osten und an eine der Wurzeln von Bildung und Erziehung, zu bemühen.

Das ist natürlich nicht der Fall gewesen!


Taiwan und die Erkenntnisse der modernen Chip-Produktion, von denen mit Sicherheit weder die Ministerin mit dem bedeutsamen Namen Stark-Watzinger, noch ihr Anhang etwas verstehen, sind allemal viel wichtiger!



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Kommentare zu diesem Text


 Tula (24.03.23, 03:19)
Hallo Gil
Ich gebe zu, ich kannte diesen Friedrich ebenfalls nicht. Was nicht verwunderlich ist, denn der Herr erfand nicht den sozialistischen Kindergarten der DDR, der ja als eine der großen Errungenschaften der Werktätigen galt. 
Ich kann mich allerdings damit herausreden, dass ich auch nie in Taiwan war  ;)

Gern gelesen

LG
Tula

Kommentar geändert am 24.03.2023 um 03:19 Uhr

 GastIltis meinte dazu am 24.03.23 um 16:51:
Danke Tula,
da hast du ja richtig Glück! Ich hatte auch Glück, ich habe einen Kindegarten besucht, noch bevor es die DDR überhaupt gab! Sozusagen direkt nach dem Ende des Krieges.
Ich will mich auch nicht über die Kindergärten in der DDR auslassen, das ist nicht das Thema. Ich selbst konnte mein Abitur in den Franckeschen Stiftungen in Halle machen, was sehr vorteilhaft war. August Hermann Francke ist ja in seiner Bedeutung Fröbel zumindest ebenbürtig, in seiner Wirkung vielleicht etwas voraus. Aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass es früher Leute (übrigens auch Frauen) gab, die sich ernsthaft um die Bildung und Erziehung auch ärmerer Menschen bemüht haben!
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.
Taina (39)
(24.03.23, 06:18)
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 GastIltis antwortete darauf am 24.03.23 um 17:02:
Hallo Tanne,
dein erster Satz trifft es perfekt. Fröbel hat schon früh (als Kind) erkannt, dass das Lernen besser spielerisch als mit Strenge funktioniert!
Zum zweiten Satz: er trifft eigentlich für beide Fälle zu. Taiwan gehört zur Volksrepublik China (offizieller Sprachgebrauch), insofern könnte unsere Politikerin auch eine Wojewodschaft in Polen besuchen und sich dort über Volkskunst informieren. Unsere Politiker sind ohnehin nur Strohpuppen, die ohne eigene Kenntnisse ferngesteuert werden. Aber solange sie noch da ankommen, wo sie hin sollen, ist doch alles gut!
Viele Grüße von Gil.

 indikatrix (24.03.23, 07:27)
Lieber Gil,
Fröbel ist mir ein Begriff und der Text legt den Finger auf die Wunde der herrschenden Westignoranz. Da ist sehr viel übelst gelaufen und läuft noch übel, (Lohn/Renten/Positionen), aber mit Hilfe von noch viel mehr lauter Kritik und Protest wird sich das irgendwann hoffentlich bessern. Optimismus! Und Hass ist, wie wir wissen, keine Lösung. Ansonsten: welcome to the club: anderen "Minderheiten", die keine sind, geht es nicht anders.
lg
indi
Jo-W. (83) schrieb daraufhin am 24.03.23 um 09:14:
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 GastIltis äußerte darauf am 24.03.23 um 17:21:
Danke liebe Indi,
du schreibst mir aus der Seele. Aber wenn ich als langjährig gestandener Bürger des Ostens, der sich nicht beklagt, einen Text dazu schreibe, dann auch nur, weil ich eben einmal die Möglichkeit hatte, Einblicke zu erhalten, die anderen sonst verborgen bleiben. Dafür muss ich aber auch gestehen, dass ich vieles, das andere kennen, nur erahnen mag. Und? Es geht dennoch!
Sei ganz lieb gegrüßt von Gil.


Hallo lieber Jo,
ich wusste es doch!Nun ist seine Art der Pädagogik doch bei den richtigen Leuten auf fruchtbaren Boden gefallen. Glaub mir, wenn ich solche Beiträge verfasse, beschäftige ich mich nicht oberflächlich mit dem, worum es geht. Dann lese ich die Lebensläufe der Protagonisten und z.B. auch die Geschichte der Länder, um die es geht. Und da findet sich soviel Interessantes, dass sich sebst so ein kurzer Text lohnt.
Danke, mein Freund, lass es dir weiter gut gehen, wünscht dir Gil.

 FRP (24.03.23, 12:00)
Taiwan ist in der Tat viel wichtiger, weil Rot-China danach trachtet. Also ist jeder Besuch, jede Aufmerksamkeit ein Zeichen, an dem Peking zu knabbern hat. Oberweißbach dagegen ...

 GastIltis ergänzte dazu am 24.03.23 um 17:39:
Hallo FRP,
Taiwan ist Teil der Volksrepublik China. Die Insel hat keinen selbständigen Status! Sie ist von keinem wichtigen Staat der Welt, auch der EU politisch anerkannt worden! Einige unbedeutende Staaten wie der Vatikan (bei einen Anteil von 4-5% Christen an der 23 Millionen Bevölkerung), Haiti, Paraguay, ...haben die Insel anerkannt. Nicht mal die USA.
Natürlich äußert die chinesische Führung ihr Missfallen an solchen Besuchen. Glaubst du etwa, dass ein Staat mit einem BIP von fast 20 Billionen USDollar/a sich ernsthafte Sorgen macht, wenn eine deutsche Bildungsministerin (!) die Insel besucht? Der chinesische Integrationsminister hat jetzt schlaflose Nächte!
LG von Gil.

 FRP meinte dazu am 24.03.23 um 18:36:
Das wenige, was man tun kann, ist viel. Aber man kann natürlich auch mit Peking buhlen. Das Mißfallen von Peking ist doch was - damit gibst Du es selbst zu. Es lebe das freie Taiwan! Freiheit für Tibet! Freiheit für die Uiguren u.a. Oberweißbach? Lächerlich!

 GastIltis meinte dazu am 25.03.23 um 15:52:
"Es lebe das freie Taiwan! Freiheit für Tibet! Freiheit für die Uiguren u.a."
Das hätte unsere Außenminisrerin auch nicht besser sagen können.

Was sie aber nicht sagt, ist folgendes: (Auszug aus einer Kolumne von Thomas Fischer in Spiegel online vom 27.05.2022 mit dem Titel: Völkerstrafrecht eine neue Weltordnung):

„Hier muss man nun an den »Tagesschau«-Bericht vom 28. Juli 2021 erinnern, den Sie, Leser, gewiss ebenso in Erinnerung haben wie den Bericht des ZDF vom 14. Juli 2021:
»In den vergangenen Wochen wurden die Überreste von fast 1000 Leichen von Kindern der kanadischen Ureinwohner gefunden, die meisten in der Provinz British-Columbia (…) In Kanada waren zwischen 1830 und 1998 etwa 150.000 Kinder der Ureinwohner von ihren Familien getrennt und in Heime gesteckt worden. So sollte die Anpassung an die europäische Einwanderer-Gesellschaft erzwungen werden. (…) Im ganzen Land gab es rund 140 solcher Einrichtungen (…) Viele der Kinder an diesen Schulen wurden Opfer von Misshandlungen und sexueller Gewalt (…) Etwa 4100 Todesfälle sind dokumentiert. Viele Funde wurden erst durch den Einsatz von Bodenradaren gemacht. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher liegen.«
(Quelle: ARD »Tagesschau«, 28. Juli 2021)

Weiterer Auszug:»Kanada ist ein wichtiger strategischer Partner für Deutschland und Europa, uns verbinden eine enge Zusammenarbeit sowie gemeinsame Werte und Interessen.«

 EkkehartMittelberg (24.03.23, 12:02)
Hallo Gil,

schade, dass du nicht öfter solche politischen Essays schreibst, die den Nagel auf den Kopf treffen.

LG
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 24.03.23 um 17:57:
Danke lieber Ekki,
da fehlen mir einfach die Einfälle. Natürlich ärgere ich mich laufend über die fehlende Kompetenz unserer Politiker. Aber leider ist die fehlende Kompetenz nur vorgetäuscht, obwohl man bei einigen nicht das Gefühl hat. Namen? Die liegen doch auf der Hand und sind hier schon so oft erwähnt worden, dass es bald langweilig wird. Sie geben sich bei den Talk-Shows die Klinken in die Hand. Weißt du, heute war ich unterwegs. Die schönen grünen Felder? Bei der Farbe vergeht mir der Gedanke an den Frühling. Genauso ist es mit dem Gelb der Forsythien. Soll ich sie raus reißen, nur wegen dieser Leute? Ist es nicht schlimm? Nein, wir bleiben, Indi hat es geschrieben, Optimisten!
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Saira (24.03.23, 13:33)
Lieber Gil,
 
ich kannte Friedrich Fröbel bislang nicht. Umso dankbarer bin ich dir, durch dein Essay etwas über diesen interessanten und bemerkenswerten Menschen erfahren zu haben.
 
Du hast recht, die Prioritätensetzung für Bildung und Erziehung scheint bei den zuständigen Ministern, in anderen Sektoren zu liegen. Das macht nachdenklich.
 
Herzliche Grüße
Sigi

 GastIltis meinte dazu am 24.03.23 um 18:14:
Danke Sigi,
für deine wunderbar offenen Zeilen.
Als ich noch zur Schule ging, kannte ich nur den Namen Pestalozzi. Und womit haben wir ihn in Verbindung gebracht? Mit Hilfsschulen, dummen Schülern, Lernunwilligen. Wenn man unzureichend informiert wird, bilden sich schnell Vorurteile. Das ist heute mit Migranten nicht anders. Fröbel war zwei Jahre bei Pestalozzi unter seiner Leitung tätig. Und das in einer Zeit (um 1810), die auch nicht gerade friedlich war. Das ist mit der heutigen, in der Entfernungen schrumpfen, überhaupt nicht zu vergleichen. Wir lassen uns überraschen, was noch auf uns zukommt.
Sei von Herzen gegrüßt von Gil.

 TrekanBelluvitsh (24.03.23, 14:57)
Nix für ungut, aber mir wäre es lieber, wenn Politiker:innen, die für Bildung zuständig sind, mal ein Fachbuch zu dem Thema in die Hand nehmen würden. Ob sie dann nach noch Oberweißbach, Sandhausen oder Castrop-Rauxel besuchen, ist eigentlich gleich.

 GastIltis meinte dazu am 24.03.23 um 18:27:
Hallo Trekan!
Du meinst, sie könnten es im Flugzeug lesen!
So zum Beispiel auch nach Philadelphia oder Jerichow. Castrop-Rauxel ist glaube ich zu sehr überlaufen, und Sandhausen klingt nach 2. Bundesliga. Und wahrscheinlich kommt man zu meinen Zielen mit Kähnen hin!
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

Ergänzung für Trekan: Philadelphia im Spreewald und Jerichow in Sachsen-Anhalt.

Antwort geändert am 25.03.2023 um 15:56 Uhr

 AngelWings (27.03.23, 02:44)
Denn im Zuge der gescheiterten Revolution von 1848/49 geriet der 1840 von Friedrich Fröbel im thüringischen Blankenburg (seit 1911 Bad) gestiftete „Allgemeine deutsche Kindergarten“ in den Verdacht der Staatsgefährdung.


Ich bin 1970 geboren in DDR, und Mutter hat zuhause betreute, war bloß ganz kurz in Kindergarten, und ich habe keine gut fahrung,damit gemacht. 

 GastIltis meinte dazu am 27.03.23 um 12:28:
Da kannst du sehen, wie unterschiedlich das ist. Unsere drei Kinder, zwei älter, eins jünger als du, sind durchgängig im Kindergarten gewesen. Das muss wohl eine gute Voraussetzung gewesen sein, dass sie später alle drei gut lesen und schreiben gelernt haben!

 AngelWings meinte dazu am 27.03.23 um 14:51:
Das ist wieder mal Schwachsinn! In Kindergarten, hast nie lesen oder schreiben gelernt. Sondern Vorschule! Anfang lerne noch Buchstaben, oder Zahlen. Meine Bruder ist auch nicht gern in die Kindergarten gegangen. Weil nur zwang war. 

Und er war in Schule gut.

 GastIltis meinte dazu am 27.03.23 um 16:17:
Schwachsinn will auch gelernt sein. Beweist du doch immer wieder. Davon, dass unsere Kinder das Schreiben in der Schule gelernt hätten, steht in meiner Antwort auf deinen Text kein Wort. Wenn du den Begriff Voraussetzungen nicht deuten kannst, dann tut es echt weh! Ich lese deine Zeilen jetzt nicht mehr!

Antwort geändert am 27.03.2023 um 16:18 Uhr

 TassoTuwas (27.03.23, 12:57)
Lieber Gil,
mit der Erinnerung an Friedrich Fröbel hast du das Lebenswerk eines großartigen Menschen gewürdigt!
Was mich allerdings irritiert ist, dass du, von Politikerinnen und Politikern, wie in diesem Fall die Dame Stark-Watzinger, die auch für Bildung zuständig ist, nicht über fachliche Kompetenz verfügen, enttäuscht bist.
Und da ich gerade dabei bin und du näher am RBB dran bist, findest du nicht auch, dass sich Frau Schlesinger ihre monatliche Rente hart erarbeitet hat?
Entschuldigung, jetzt muss ich kotzen. Herzlichst TT

 GastIltis meinte dazu am 27.03.23 um 16:09:
Lieber Tasso,
danke erst einmal, was deine Einstellung zu Friedrich Fröbel anbetrifft. Die ist schon bemerkenswert!
Deine Haltung zu den Privilegien von Politikern (m, w, d) oder ihnen nahe stehenden Medienvertretern finde ich schon befremdlich! (Wenn ich deinen letzten Satz richtig deute!).
Gönnst du denen, die für uns quasi die Drecksarbeit machen, nicht das bischen Luft, das sie zum Atmen brauchen? Hetze du doch von Termin zu Termin, während dein Pausenbrot schon den dritten Tag unberührt zu Hause liegt! Gut, die Schlesinger mag ein Einzelfall sein, aber tun dir die paar Cent GEZ deswegen etwa leid, weil sie einige wichtige Dinge intern zu Hause zu klären hatte, von denen der normale Sterbliche nie verstehen wird, dass dafür die Diensträume und -zeiten einfach ungeeignet sind?
Das mag begreifen, wer will, aber pass auf, dass du nicht den Mageninhalt mit dem verwechselst, was dir übel aufstößt.
In diesem Sinne, bleib wachsam und halte die Holzaugen weiterhin offen. Herzlich Gil.
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