Wer sich nicht ähnelt gleicht sich doch

Gedicht zum Thema Abgrenzung

von  GastIltis

Palmström hat in seinem ganzen Leben

Ähnlichkeiten überprüft und eben

festgestellt, dass zu gewissen Zeiten

ausgerechnet in bestimmten Breiten

dank der Rotverschiebung für die Räume,

die als Ursprungszentren exponierter Träume


galten, Abweichungen von Gesetzen,

denkbar schienen, die sie nicht verletzen.

Dass er darin höchst fraktale Werke

von echt künstlerisch genialer Stärke

sofort, und zwar ungesehn erkannte,

führte dazu, dass ein Streit entbrannte.


Palmström, den der Geist empor getrieben,

hat dafür erst ein Traktat geschrieben,

kurz, präzise, gut verständlich, spitze.

Das riss letzte Zweifler hoch vom Sitze!

Jeder Satz war exzellent und flüssig,

und der Inhalt sachgemäß und schlüssig.


Mit der Gleichung Kunst Natur und Welt

hat er alles auf den Kopf gestellt!


Korf hingegen sah das sehr verschieden.

So, als würde jedem das Hienieden

anders sich und dergestalt entfalten,

dass es dächte, langsam zu erkalten,

wobei grad die Rotgesichtvertreibung,

(unentdeckt), infolge inn'rer Reibung,


diesen Weg dank thermischer Prozesse,

(Korf rief dazu immer: alte Presse),

was, woran sich leichthin denken ließe,

sie in Richtung Ur-Konstante stieße,

die mit seiner Grundsatzhaltung bräche

und dem Wesen Korfs krass widerspräche.


Korf: der Trägheit wurzeltief verhaftet,

hat mit größter Abneigung verkraftet,

dass das Senkrecht-Fallen und das Liegen

schlecht ist, unter einen Hut zu kriegen.

Insofern und auch aus Schwerkraftgründen

plant er, seinen Abschied zu verkünden.


Weil er aber innerlich dagegen,

spürt man das wie feinen Nieselregen.



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Kommentare zu diesem Text


 franky (02.01.24, 10:24)
Das rieselt wie leichter Sommerregen. 
Gerne gelesen 

Grüße von Franky

 GastIltis meinte dazu am 02.01.24 um 15:51:
Grüß dich Franky, und danke.
 
Man kann die Jahreszeiten auch nicht in Gedichten
wie Zauberkerzen an und aus zum Zünden bringen.
Wir bleiben dennoch hier und immerfort im Lichten
und werden unsrer Freude und der Schönheit Loblied singen.

Sei herzlich gegrüßt mit allen guten Wünschen für das Jahr 2024 und die Zukunft von Gil.

 plotzn (02.01.24, 11:34)
Servus Gil,

deine Sorgen hätt ich gern,
oder die vom Morgenstern,
doch du sagst mir ins Gesicht:
"Meine Sorgen kriegst du nicht,
höchstens die von diesem Korf."
Lass die Kirche mal im Dorf!
Korfens Ängste sind zu klein,
darin pass ich gar nicht rein,
kannst du mir nicht deine Sorgen
wenigstens bis morgen borgen?

Liebe Grüße (auch an Palmström) und einen guten Start ins neue Jahr!
Stefan

 GastIltis antwortete darauf am 02.01.24 um 15:55:
Lieber Stefan,

wenn du meine Sorgen kenntest,
du wohl keine Nacht mehr penntest.
So indessen sei gelassen,
und bis morgen: hoch die Tassen!

Danke und ebenfalls alles Gute für dich und die Deinen wünscht dir Gil.

 EkkehartMittelberg (02.01.24, 11:57)
Hallo Gil,
kaum hat das neue Jahr begonnen, treibst du unseren Geist empor, obwohl wir doch der alten Trägheit wurzeltief verhaftet sind.

Ein gesundes und kreatives neues Jahr
wünscht dir
dein Freund
Ekki

 GastIltis schrieb daraufhin am 02.01.24 um 16:03:
Lieber Ekki, 
der Ernst des Lebens ist so allgegenwärtig, dass ein paar Zeilen, bei denen sie keine Rolle spielen, die Gegenwart vergessen lassen sollten.
Wichtig ist, dass wir alle gesund bleiben und die Hoffnung auf das Gute und das Glück nicht aufgeben.
Danke und liebe Grüße in diesem Sinne wünscht dein Freund und der immer wieder staunende "Laie" Gil.

 Didi.Costaire (02.01.24, 14:49)
Hallo Gil,

ich steh wie'n Tor vor meiner geistigen Enge.
Mein Wissen schafft es nicht auf deine Wellenlänge...

Gerne gelesen habe ich deine Zeilen aber, wie immer.

Herzliche Grüße, 
Dirk

 GastIltis äußerte darauf am 02.01.24 um 19:18:
Hallo lieber Dirk, 

steht erst ein Tor vor selbigem in großer Strenge
und fühlt indessen diese Eigenartigkeit
von ausgedachter sogenannter Enge,
verbleibt ihm in der Gegenwart von dem,
was andern fehlt: die allerschönste Zeit.

Danke, für deinen Einwand, der doch bei deiner Klasse vergebens ist. Herzlich grüßt und wünscht viel Glück der Schließer Gil.

 Saira (02.01.24, 15:50)
Lieber Gil,
 
bei deinem Gedicht müssen meine Synapsen kräftig nach Luft schnapsen, ähnlich wie bei dem folgenden Aphorismus von Christian Morgenstern:
 

Die Mittagszeitung Korf erfindet eine Mittagszeitung, welche, wenn man sie gelesen hat, ist man satt. Ganz ohne Zubereitung irgendeiner anderen Speise. Jeder auch nur etwas Weise hält das Blatt.

Allerdings bin ich nach dem Lesen deiner Texte niemals satt. Sie machen Hunger auf mehr :)
 
Ich wünsche dir ein gesundes, zufriedenes Jahr 2024!
 
Herzlichst
Sigi

 GastIltis ergänzte dazu am 02.01.24 um 19:30:
Liebe Sigi, 

könnte ich jetzt Verse zum Erhalt der Lebensfunktionen
schreiben oder wenigstens zur Sicherheit mir denken,
würde sich vielleicht die Umgewöhnung lohnen,
und ich müsst mir nicht nach jeder Frau den Kopf verrenken.
Reichte nicht, dein schönes Foto voller Inbrunst anzustaunen,
ach, was braucht ich Zeitungen und Essen bei stets guten Launen?

Bleib du auch gesund und schön und glücklich dazu, wünscht jedenfalls Gil.

Antwort geändert am 03.01.2024 um 12:36 Uhr

 Saira meinte dazu am 03.01.24 um 07:11:
Du bist wahrlich ein Charmeur, lieber Gil. :)

Danke für deine lieben Wünsche!

Liebe Grüße
Sigi

 TassoTuwas (03.01.24, 19:39)
Lieber Gasti,
ja der gute Palmström ist ein liebeswerter
Stadtmensch und somit auch hoch verehrter
meistens aber missverstandner Zeitgenosse
auf der Bildungsleiter jedoch höchste Sprosse
allerdings wie Kenner zu berichten wissen
im Vertrauen seine Kenntnisse von Missen
seien wie man sagt bescheiden
Genau das Gegenteil davon ist Korf
was nicht wundert denn er kommt von Dorf
dort schiebt er schon mal ne Karre Mist
weil es auf dem Land so üblich ist
er ist sozusagen Spezialist für Kotverschiebung
und das ganz am Stück und ohne Siebung
also ist die Diskussion ihm ziemlich schnuppe
schließlich ist er Chef der Ortskampfgruppe

Ich erwäge bin ich nun dafür oder dagegen
weiß nur eins, ich steh im Regen!

Dir ein gutes neues Jahr
TT

 GastIltis meinte dazu am 04.01.24 um 17:48:
Hallo lieber Tasso,
als Freund von Statistiken und der Einhaltung
von Ordnung und Rechtmäßigkeiten stelle ich fest,
dass du mit der Vorbereitung und Gestaltung
deines differenzierten Kommentars quasi den Everest
zwar nicht ganz bestiegen aber sicher überflogen
hast. Das ist für unsere Verhältnisse ungelogen.

Und damit auf jeden Fall gut zu leiden!

Was Herrn von Korf angeht, Ähre wem Ähre gebührt,
verleitest du uns mit sichtlichem Vergnügen,
um den Begriff „verleitest“ nicht durch „verführt“
zu ersetzen, in eine andere Sphäre, um nicht zu lügen.
Bedienst dich aber eines simplen Kniffes,
indem du Palmström eine Zeile weniger zuerkennst.
Damit zerschellt dein Konstrukt an den Felsen eines Riffes,
einfach nur, weil du beim Zählen ein wenig pennst.

Deine Unbekümmertheit soll dir dennoch nicht schaden:
Du bist herzlich als Gast auch 2024 wieder eingeladen.

Alles Gute und bleib ein fröhlicher Mensch meint Gil.
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