Ein Tisch, ein Bett und zwei Stühle...

Monolog zum Thema Abschied

von  diestelzie

... vielmehr hattet ihr nicht in eurer Wohnung stehen damals, als ihr jung wart und am Anfang eures gemeinsamen Lebens standet. Ihr hattet nichts und musstet alles hart erarbeiten. Zum Reichtum kam es nicht, aber dein Stolz auf eure fünf Kinder, aus denen allen "etwas geworden ist", stand dir bis zum Schluss ins Gesicht geschrieben.

Gestern haben wir dein Zimmer in deiner letzten Wohnstätte eingerichtet:

ein Tisch, ein Bett, zwei Stühle und Fotos aus einem erfüllten Leben.


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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (13.07.24, 09:52)
Ein Tisch, ein Bett und zwei Stühle...
Mahatma Gandhi hatte auch nicht mehr - und hatte daran genug.

(ich glaub, ein Bücherbord überm Tisch kam noch dazu)

Gruß
Lothar

 diestelzie meinte dazu am 14.07.24 um 08:02:
Ja, Enthaltsamkeit ist wohl eines der Dinge, die man von diesem außergewöhnlichen Mann lernen kann.

Herzlichen Dank für deine Worte und Empfehlung
lieber Lothar und Gruß zurück.
Kerstin

 Redux (13.07.24, 11:06)
Du bringst ein auf den ersten Blick ein ganz einfaches Bild auf den Weg.
Aber es sagt eigentlich sehr viel aus: wir nehmen nichts mit am Ende unseres Lebenswegs.
Was zählt, ist der Weg an sich und was wir durch unser Dasein hinterlassen haben...

 diestelzie antwortete darauf am 14.07.24 um 08:07:
Wir vergessen das nur allzu schnell und deswegen sind diese Momente im Leben so wichtig, in denen wir angehalten werden über Sinn und Unsinn materieller Dinge nachzudenken.

Herzlichen Dank für deine Worte und Empfehlung.
Liebe Sonntagsgrüße
Kerstin

 Vaga (13.07.24, 11:47)
Wie der Körper reagiert, wenn uns etwas emotional berührt, ist immer wieder bemerkenswert. Hier ist es der Schlusssatz (als 'Echo' des Titels), der das Aufstellen der Härchen an meinen Armen beeinflusste. Herzliche Grüße - Vaga

 diestelzie schrieb daraufhin am 14.07.24 um 08:14:
Danke fürs Vorbeischauen liebe Vaga. Ich freue mich sehr daüber dass dich mein Text berühren konnte.

Herzlichen Dank auch für deine Empfehlung.
Liebe Grüße
Kerstin

 uwesch (13.07.24, 11:49)
So ist der Gang des Lebens, vor Allem wenn man unterstützt wird in den Dingen die man allein nicht mehr schafft. LG Uwe

 diestelzie äußerte darauf am 14.07.24 um 08:17:
Das ist richtig, auch wenn es schwerfällt, sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht und diese dann auch zu beanspruchen.

Herzlichen Dank lieber Uwe, auch für deine Empfehlung.
Liebe Grüße
Kerstin

 Teichhüpfer (13.07.24, 14:06)
Die Familie im Leben hat sehr viel Bedeutung. Die hört auch nicht auf, wenn die Eltern nicht mehr da sind. Wir drei Kinder haben es auch geschafft. Es konnte gar nicht anders sein, meiner Mutter, mici R.I.P

lg Jens

 diestelzie ergänzte dazu am 14.07.24 um 08:21:
Da sprichst du sehr wahre Worte lieber Jens. Die Familie ist das Wichtigste überhaupt. In guten wie in schlechten Zeiten.

Ich dank dir und schicke einen lieben Sonntagsgruß.
Kerstin

 Saira (13.07.24, 19:51)
Liebe Kerstin,

dein Monolog sagt so viel über das Leben aus.

Liebe Grüße
Sigi

 diestelzie meinte dazu am 14.07.24 um 08:26:
Guten Morgen liebe Sigi,
und Danke, ja es sind aber im Grunde diese wenigen Gegenstände, die ein ganzes Leben beschreiben können.

Danke auch für deine Empfehlungen.
Liebe Grüße in den Sonntag,
Kerstin

 TassoTuwas (14.07.24, 01:07)
Hallo Stelzie,

tatsächlich war es wohl wirklich so, dass die Menschen vor ein paar Jahrzehnten sehr viel weniger brauchten, um ein zufriedenes Leben zu führen!
Man könnte darüber nachdenken, wieso!

Liebe Grüße 
TT

 diestelzie meinte dazu am 14.07.24 um 08:34:
Hallo lieber TT,

gerade wir in der DDR "hatten ja nüscht"... und das war eine schöne Zeit. Warum nur? Ich glaube, darüber zu schreiben, ist seinen ganz eigenen Text wert. Der Titel wäre "Zufriedenheit".

Ich dank dir von Herzen für deine Worte und die Empfehlung.
Liebe Grüße
Kerstin

 AchterZwerg (14.07.24, 08:03)
Liebe Kerstin,
hier passt einfach alles: die lakonische Art der Darstellung, die absolute Schnörkellosigkeit - und der leuchtende Sinn!

Herzliche Grüße

 diestelzie meinte dazu am 14.07.24 um 08:46:
Das ist mehr als ich erwartet habe, als ich meine Gedanken und Gefühle zu diesem Text "verarbeitete". Aber ja, jede "Schönrednerei" träfe nicht den Sinn und braucht es deswegen auch nicht.

Herzlichen Dank liebe Heidrun für deine Worte und auch für deine Empfehlungen.

Liebe Grüße in den Sonntag.
Kerstin

 Teo (14.07.24, 08:28)
Moin Kerstin,
tja...da ringt man um Fassung. Sind gerade in Kassel. Verwandtenbesuch im Pflegeheim. Nur ein Stuhl. Das blieb von einem großen Haus mit Garten.
Ach...is dat alles traurig....
Gruß 
Teo

 diestelzie meinte dazu am 14.07.24 um 09:02:
Hallo lieber Teo,

traurig machen uns unsere Gedanken. Vielleicht ist es besser daran zu denken, wie das Leben im großen Haus mit Garten gelebt wurde, dankbar zu sein, dass ein solches Leben möglich war und dieses sogar bis in ein hohes Alter? Worauf es im Moment bei deiner/deinem Verwandten ankommt, ist eine gute Pflege und der Besuch lieber Menschen, auch wenn dieser vielleicht nicht mehr bewusst wahrgenommen wird, so tut doch das Un(ter)bewusstsein so einiges.
Schwer ist so ein Gang immer, aber auch wichtig. Für beide Seiten.

Ich dank dir ganz herzlich für deine Worte und Empfehlungen und schicke einen lieben Sonntagsgruß.
Kerstin

 millefiori (14.07.24, 21:36)
Das berührt mich sehr ind stimmt mich nachdenklich. 

Liebe Grüße 
millefiori 😘

 diestelzie meinte dazu am 15.07.24 um 17:10:
Hallo du Liebe, 
freut mich sehr, dass du bei mir vorbei schaust. 
Danke dafür und auch für deine Empfehlung. 

Liebe Grüße 
Kerstin ☀️

 FrankReich (03.08.24, 08:02)
Meist sogar stammen höchstens die Fotos aus einem "erfüllten Leben". 🤔

Ciao, Frank

 diestelzie meinte dazu am 05.08.24 um 08:52:
Fotos sind wunderbare Dokumente, Momentaufnahmen und immer auch etwas sehr persönliches. Ich denke, jeder hat noch so seine Fotokiste irgendwo in einer Ecke stehen und hütet diese bis zum Schluss.

Herzlichen Dank, auch fürs Empfehlen.
Liebe Grüße
Kerstin

 Regina (03.08.24, 08:52)
Hier wird das Loblied der Bescheidenheit gesungen, aber ich gebe zu bedenken:
In der Nachkriegszeit mussten nur Kriegsgewinnler nicht von Null anfangen, die Mehrheit hatte nichts und war vor allem froh, dass der Krieg vorbei war, das kann man weder mit gewählter Enthaltsamkeit à la Ghandi noch mit der heutigen Zeit vergleichen, wo sich eine Zweiklassengesellschaft entwickelt. 

Wie Kinder und Jugendliche auf die Armut ihrer Eltern reagieren, wäre eine andere Frage. Sie messen und vergleichen sich nämlich gern mit Gleichaltrigen. 

Ein Abstiegshaushalt verliert nach und nach die Anbindung an die Gesellschaft, die Hoffnung, dass es besser wird, ist heutzutage vage, ganz anders als in der Wirtschaftswunderzeit.

Kommentar geändert am 03.08.2024 um 08:54 Uhr

 diestelzie meinte dazu am 05.08.24 um 09:02:
Meine Schwiegermutter sprach sehr oft von den harten Zeiten zu Beginn ihres Lebens. Sie war ein Umsiedlerkind.
Materielle Dinge verlieren am Ende eines Lebens ihren Wert für den Betroffenen. In jungen Jahren verhält sich das ganz anders. Sozusagen sind wir irgendwann wieder im Gleichgewicht und was am Ende zählt, ist das Leben unserer Kinder und Enkel. In ihnen existieren wir weiter.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar, liebe Regina und liebe Grüße,
Kerstin
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