... ich an der Straßenbahnhaltestelle stehe, beobachte ich ein "intellektuelles" Paar, man erkennt sie, genauso wie die Erz-Grünen, die wie Fleckerlteppichmüllsäcke herumlaufen müssen, keiner versteht es, beide E-Zigaretten paffend, überhaupt das Lächerlichste schlechthin, er, mit ungepflegtem Bart, in Cordhosen und Pullunder, mit kariertem Hemd, obwohl es jetzt schon 20 Grad hat und behaarten Zehen in braunen Sandalen und sie in einem Jute statt Plastik-Kleid in beige, überhaupt die Unfarbe, die ihre Blässe noch hervorhob.
Neben ihnen stand ein Hackler, ein Bauarbeiter, der mir im Anblick zehn mal lieber erschien, ich hätte mich gerne mit ihm unterhalten, er sieht das Leben, kennt die schwere Arbeit.
Im Spital waren wir alle gleich angezogen, weißer Kittel und weißes Polo-Shirt, auch eine weiße Hose, alles aus Leinen. Das Verwaltungspersonal unterschied sich nicht von den Ärzten. So wurde ich oft auf den elend langen Fluren von älteren Damen und gehetzten Patienten - von einer Ambulanz in die Nächste- falsch als "Frau Doktor" angesprochen, ich musste stets korrigieren. Zugegeben, es war schön, aber nur Ehre, wem Ehre gebührt, so machte ich später den Medizinaufnahmetest und schnitt mit über 92 Prozent ab, einer, der wenigen Fixplätze wäre mir sicher gewesen, aber ich ging in mich und befand, ich sei tatsächlich zu alt, es schmerzte.
Jedenfalls, Kleider machen Leute oder sie drängen in Kasten, machen erkennbar - oder auch nicht.
Und, diese Ärzte, dies als Nachtrag, arbeiteten Tag und Nacht, rissen sich ihre Hintern auf, für das, dass sie dann beschimpft wurden, sie seien nicht empathisch genug bei 50 Patienten pro Arzt oder Ärztin, hielten nicht genug das Händchen, was die Aufgabe der Angehörigen ist.
Wir auch, das Verwaltungspersonal, das Schlangen, ja, Massen bewältigen musste und, dies war toll, mit den Ärzten und Ärztinnen gut zusammenarbeitete. Die Welt kenne ich gut.
Ich hätte gerne etwas von dem Bauarbeiter erfahren, der in der Früh schon müde, mit sonnengegerbtem Gesicht dort stand, aber mit "Fremden redet man nicht", schade. Die "Intellektuellen" interessierten mich nicht.