Ein Leben als Transit
Sonett zum Thema Lebensweg
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Gerade suchte ich und fand im Regal die vergilbte Ausgabe von Transit. Ich glaube, sie wäre es wert, noch ein zweites Mal gelesen zu werden.
LG Citronella
LG Citronella
Merci. Gewiss lohnt es sich. Es ist fast gleichgültig, was man von Anna Seghers liest. Sie schreibt fast immer auf hohem Niveau und spannend.
LG
Ekki
LG
Ekki
Es lohnt sich wirklich. LG
Danke für die Bestätigung, Armin
LG
Ekki
LG
Ekki
Deine Sonette, lieber Ekki, bergen keine Risiken, aber sie haben die Nebenwirkung, dass sie mir Schriftestellerinnen und Schriftsteller näher bringen, die mir sonst verborgen geblieben wären. Da hätten wohl weder Ärztin, noch Arzt oder Apothekenumschau geholfen...
Liebe Grüße
Stefan
Liebe Grüße
Stefan
Grazie, Stefan, deine geistreichen Kommentare wirken auf mich wie Medizin.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
eine bei Wikipedia gefundene Anekdote nimmt mich für die Seghers durchaus ein, die ansonsten ein blinder Fleck in meinem Bücherschrank ist :
"Im März 1954 verbot die Gemeindeverwaltung von Ahrenshoop das Nacktbaden. Als bekennende Nudistin lag Seghers dennoch unbekleidet am Strand, ihr Gesicht mit der Zeitung Neues Deutschland bedeckt. Der Kulturminister Johannes R. Becher beschimpfte sie mit „Schämen Sie sich nicht, Sie alte Sau?“. Wenige Wochen danach erhielt sie als größte Schriftstellerin des Landes den Nationalpreis. Er wurde ihr vom Kulturminister Becher verliehen. Sie unterbrach seine Einleitungsworte „Meine liebe Anna“ mit „Für Dich, Hans, immer noch die alte Sau!“"
https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Seghers#Trivia
Beste Grüße
Henning
eine bei Wikipedia gefundene Anekdote nimmt mich für die Seghers durchaus ein, die ansonsten ein blinder Fleck in meinem Bücherschrank ist :
"Im März 1954 verbot die Gemeindeverwaltung von Ahrenshoop das Nacktbaden. Als bekennende Nudistin lag Seghers dennoch unbekleidet am Strand, ihr Gesicht mit der Zeitung Neues Deutschland bedeckt. Der Kulturminister Johannes R. Becher beschimpfte sie mit „Schämen Sie sich nicht, Sie alte Sau?“. Wenige Wochen danach erhielt sie als größte Schriftstellerin des Landes den Nationalpreis. Er wurde ihr vom Kulturminister Becher verliehen. Sie unterbrach seine Einleitungsworte „Meine liebe Anna“ mit „Für Dich, Hans, immer noch die alte Sau!“"
https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Seghers#Trivia
Beste Grüße
Henning
:D wunderbar
Eine hübsche Anekdote! Daß Seghers Leben nicht nur aus lauter Vorbildlichkeit bestand, zeigt freilich schon ihr Schweigen zum Ausschluß kritischer Schriftsteller aus dem Schriftstellerverband der DDR, dessen Vorsitzende sie war.
Ich erinnere mich auch noch, daß sie bei einem Besuch in Nordkorea dies als vorbildliche kommunistische Gesellschaft ohne Geld und ohne Gefängnisse (!) bezeichnet hat. Sie wird vielleicht nicht einmal gelogen haben - man hat ihr nur keine Gefängnisse gezeigt, und sie ist auf ein Potemkinsches Dorf hereingefallen.
Ich erinnere mich auch noch, daß sie bei einem Besuch in Nordkorea dies als vorbildliche kommunistische Gesellschaft ohne Geld und ohne Gefängnisse (!) bezeichnet hat. Sie wird vielleicht nicht einmal gelogen haben - man hat ihr nur keine Gefängnisse gezeigt, und sie ist auf ein Potemkinsches Dorf hereingefallen.
Merci, Henning, ich wusste nicht, dass Seghers so schlagfertig war.
Beste Grüße
Ekki
Beste Grüße
Ekki
versehentlich angekoppelt
Kommentar kommt noch einmal gesondert ...
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Antwort geändert am 31.10.2024 um 14:17 Uhr
Hallo Wolfgang,
ideologische Linientreue war eine bedauerliche Schwäche von Seghers. Wir sollten jedoch nicht in denselben Fehler verfallen und ihre Qualität als Dichterin anerkennen.
ideologische Linientreue war eine bedauerliche Schwäche von Seghers. Wir sollten jedoch nicht in denselben Fehler verfallen und ihre Qualität als Dichterin anerkennen.
Menschliche Schwächen und literarische Qualität sollte man wohl unterscheiden. Deswegen habe ich meine Bemerkung auch nur an diese nette Anekdote angehängt, die ja ebenfalls nichts über ihre literarischen Fähigkeiten besagt, aber eine Charakterstärke bezeugen soll, die sie dann, wenn es um die Parteilinie ging, vermutlich doch nicht immer besaß.
Antwort geändert am 31.10.2024 um 18:45 Uhr
ich habe zu Seghers Verhalten und ihrem Werk eine interessante Äußertung von Reich-Ranicki gefunden:"„... es wurde schon gefragt, ob man denn „Das siebte Kreuz“ in der Schule noch lesen soll. Ich kann hierzu nur eines sagen: Ich bin nicht der moralische Richter der Anna Seghers. Ich denke nicht daran, Urteile über ihr Verhalten zu fällen. Meine Aufgabe ist eine literaturkritische. Der Text von „Das siebte Kreuz“, von „Der Ausflug der toten Mädchen“, von „Transit“ hat sich durch ihr Verhalten in der DDR nicht geändert. Er waren hervorragende Texte, und sie sind hervorragend geblieben. Und die Frage, ob man weiter „Das siebte Kreuz“ lesen soll, ist absurd.“ Dr. Eckhard Ullrich - Marcel Reich-Ranicki und Anna Seghers (eckhard-ullrich.de)
Lieber Ekki,
wieder ein eindrucksvolles Sonett, welches du einer Künstlerin widmest. Leider habe ich bis heute noch kein Werk von Anna Seghers gelesen. Allerdings bin ich jetzt neugierig geworden.
Herzliche Grüße
Sigi
wieder ein eindrucksvolles Sonett, welches du einer Künstlerin widmest. Leider habe ich bis heute noch kein Werk von Anna Seghers gelesen. Allerdings bin ich jetzt neugierig geworden.
Herzliche Grüße
Sigi
Gracias, Sigi,
ich empfehle dir zum Einstieg "Das siebte Kreuz". Die spannende Handlung wird dich fesseln und du wirst packende Milieu- und Charakterschilderungen antreffen.
Herzliche Grüße
Ekki
ich empfehle dir zum Einstieg "Das siebte Kreuz". Die spannende Handlung wird dich fesseln und du wirst packende Milieu- und Charakterschilderungen antreffen.
Herzliche Grüße
Ekki
Hi Ekki,
auch mir war diese Autorin bisher nicht bekannt. Aber um Interesse an vergangene Literaten zu wecken, haben wir ja dich. Ich bleibe dran...Danke.
Lieben Gruß
Teo
auch mir war diese Autorin bisher nicht bekannt. Aber um Interesse an vergangene Literaten zu wecken, haben wir ja dich. Ich bleibe dran...Danke.
Lieben Gruß
Teo
Gracias, Teo,
Interessenten wie du machen mir Mut, diese Reihe fortzusetzen
LG
Ekki
Interessenten wie du machen mir Mut, diese Reihe fortzusetzen
LG
Ekki
hast recht, Ekki. lG von M.
Merci, Monika
LG
Ekki
LG
Ekki
Die ursprüngliche Antwort wurde am 01.11.2024 um 16:33 Uhr wieder zurückgezogen.
Lesungshalber war ich kürzlich in der Gemeindebücherei einer hiesigen Kleinstadt. Bei dieser Gelegenheit habe ich mir einmal das Buchangebot dort angeschaut. Es war kein einziger Klassiker dabei! Nichts, reinweg gar nichts von dem, was Du uns hier vorstellst. Insofern kann man Dein Projekt nur hilfreich nennen, wenn es ein Interesse an Autoren weckt, die anscheinend jenseits des Deutschunterrichts (fast) niemand mehr freiwillig liest.
Gut fände ich es, wenn Du jeweils eine aktuelle und preisgünstige Ausgabe nennen würdest. Das geht natürlich nicht gleich zu Anfang, solange der Autor noch ein Rätsel ist, aber später, im Verlaufe des Gespräches dann doch.
Gut fände ich es, wenn Du jeweils eine aktuelle und preisgünstige Ausgabe nennen würdest. Das geht natürlich nicht gleich zu Anfang, solange der Autor noch ein Rätsel ist, aber später, im Verlaufe des Gespräches dann doch.
Antwort geändert am 01.11.2024 um 16:44 Uhr
Ich hätte nicht gedacht, dass es um die Klassiker so schlecht steht. Vielen Dank für deinen Vorschlag Graeculus.