Auf...

Text

von  Saudade

... der toten, ja, verstorbenen Nacktschnecke, vielleicht traf sie der Schlag, was eher unwahrscheinlich ist, aber eher, dass ihre Zeit bereits abgelaufen war, sitzen dutzende, sicher zwei dutzend Fliegen, auch kleine Käfer und setzen ihre Larven ab, um sie von außen und innen regelrecht aufzufressen. So ist die Nacktschnecke, die der Ekel der Menschheit war, nun weiter der Ekel, selbst verstorben, der größte Ekel, ein unvorstellbarer Ekel wird empfunden, aber in dem Ekel kommt so etwas wie Mitleid auf und nach diesem Text werde ich diesem Ekel und auch dem Mitleid, dem, doch aufkeimenden Mitleid, ein Ende setzen und der ekelhaften, obwohl sie verstorben ist, noch wirksamen Ekel, sogar mehr als zu ihren Lebzeiten aufkeimenden und anhaltenden Ekel, ein Ende setzen und sie über den Zaun werfen, damit sie die Vögel fressen, allein der Gedanke bereitet den größten Ekel, der Würgereflex wird wirksam, bei dem Gedanken, in einem Toilettpapier diese tote, hoffentlich nicht qualvoll verstorbene, schlussendlich ist man kein Unmensch, Schnecke zu spüren, den toten, ja, verreckten, mit Fliegenlarven vollbespickten, leblosen Körper der Nacktschnecke in den Händen zu halten. Und, während ich nur darüber nachdenke, die Verstorbene in den Händen zu halten, Ekel zu empfinden, nur bei dem Gedanken, überlege ich mir bereits Alternativen, denke an eine Schaufel, wo doch Metall hält, nicht meine Hand, jedoch muss diese Schnecke, genauer Nacktschnecke auf die Schaufel gelangen, so muss ein Schubs mit einer ganzen Papiermenge an Toilettpapier hierbei mithelfen, sonst kommt der Brechreiz. Aber, in Wahrheit ist ja nicht nur die verstorbene, qualvoll verreckte Nacktschnecke das Grauen an sich, sondern überhaupt der Tod, der tote Körper, das Endprodukt des Lebens, ein Grauen. 

Das denke ich und mache mich auf den Weg in die Toilette.


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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (14.06.25, 21:10)
Eine gute Methode zur Entsorgung toter Schnecken soll der Restmüll sein, denn angeblich sind viele Schnecken auch Kannibalen, i. e. dass tote Schnecken noch mehr ihresgleichen anlocken. Um das Ganze auch hygienisch "in den Griff zu bekommen", eignen sich am Besten Hundekotbeutel. 👋😉

 Saudade meinte dazu am 14.06.25 um 21:12:
Zu spät, aber Danke für den Rat. Hundekotbeutel habe ich zuhause wegen den Katzen.

 Graeculus (14.06.25, 23:36)
Eine befreundete Familie wirft sie - tot oder lebendig - in den Garten des Nachbarn. "Der kann uns ohnehin nicht leiden."
Nicht die feine englische Art, täte ich auch nicht, ist aber möglich.
Ob der Nachbar sie zurückwirft? Das wäre dann fast eine groteske Geschichte: "Die Schneckenwerfer".

Kommentar geändert am 14.06.2025 um 23:37 Uhr

 Saudade antwortete darauf am 14.06.25 um 23:45:
Hahahaha! Sicher sogar. Meine Schwester zerhackt sie immer. Ich kann das nicht, irgendwo hört es sich bei mir auf. Lebend muss ich sie auch immer delogieren, dies über den Zaun, aber das ist Freifläche. Sind es zu viele, dann geh ich nicht mehr in den Garten.
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