Requiem für einen Kneipenhund

Tragikomödie zum Thema Liebe & Schmerz

von  AchterZwerg

Du hast dein Bestes stets mit Verve gegeben,

meist wars egal, ob mir dies wohlgefiel;

dem Postler ließest du sein Einschubleben –

bei deinem Naturell kein Pappenstiel!

 

Und selbst die Männer, die den Gelbsack holten,

warn guter Dinge – kaum traumatisiert;

nur ein paar Ravern hast du es vergolten,

dass sie dein Ohrenpaar tyrannisiert:

 

Wer wollte solchen Scheiß auch laufend hören?

Mit Sicherheit nicht du – definitiv!

Nicht all dies Scheppern, Trommeln, Lauthalsröhren,

das machte dich zu Recht gleich aggressiv;

 

drum eiltest du herbei, wenn die sich nahten

als Band – und niemals gab es Amnestie!

Goutiertest dich am schmalen Wadenbraten,

mehr aus Prinzip und nicht aus Infamie;

 

 

im Grunde warst du einfach Pädagoge

und wolltest, dass „Die Zauberflöte“ spielt;

deswegen mail ich eine Kurzeloge,

die, hoffnungsfroh, nach ganz weit oben zielt.



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Kommentare zu diesem Text


 tueichler (19.07.25, 08:03)
Der Text kommt mit nach Hattingen!

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.25 um 05:55:
Geht dorsch!  :D

 Lluviagata (19.07.25, 10:16)
Wadenbraten - harmonischer kann man es nicht ausdrücken!

Verliebte Grüße von der  

Veggi-Llu ♥

 AchterZwerg antwortete darauf am 21.07.25 um 06:00:
Tja,
unter Hunden gibt es eher selten Vegetarier; einen davon habe ich mal kennengelernt.  8-)
Der mochte grundsätzlich kein Fleisch und sein Herr musste es ihm etwas davon heimlich unter eine riesige Portion Gemüse untermischen oder in eine kräftige Gemüsesuppe geben. - Die aß er am liebsten.

Liebe Grüße

 EkkehartMittelberg (19.07.25, 10:55)
Hallo Piccola,

bewacht von einem musikalischen Kneipenhund könnte man zum Säufer werden.

Liebe Grüße
Ekki

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 21.07.25 um 06:07:
Ja,
der war auch sehr beliebt. Sein Herrchen weniger.
In Kombination gingen aber beide gut dorsch.
Ich selber fungierte als diplomierte Gassigängerin.  :D

 Saira (19.07.25, 11:18)
Ein liebes Samstagswüffchen,
 
weißt du, was ich dazu sagt? Ich kenne Schmerz nur dann, wenn mein Napf leer ist und der Postbote klingelt, es sei denn, er singt mir aus der der Zauberflöte vor.
 
Aus dem Norden ein <3 liches Wuff
 
von deiner Wilma



 AchterZwerg äußerte darauf am 21.07.25 um 06:13:
Allerliebste Wilma,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Du wirst immer hübscher und brichst sicherlich die Herzen herbeieilender Rüden im Sturm!

Auch Akim von der Limburg hätte dich nicht allein auf der Bank stehen lassen. Da es sich bei ihm aber um einen schottischen Terrier handelte, hätte dich dein Frauchen bestimmt hochgenommen und weggetragen.

Na ja, man kann nicht alle haben ... :(

 klausKuckuck (19.07.25, 15:09)
Anrührend! Ein Nachruf mit Tradition. Schon zu Goethes Zeiten hat der Kammerjunker Moritz August von Thümmel ähnlich Anrührendes geschrieben: die "Elegie auf einen Mops". Ach!
Seufzend KK

 AchterZwerg ergänzte dazu am 21.07.25 um 06:21:
Habe die Elegie eben zum ersten Mal gelesen,
Sie ist in der Tat vortrefflich!  <3
Allerdings war Akim von der Limburg eher kein Schnarcher und wusste als Terrier seine "Rechte" zu wahren.
Nur zweimal wagte ich es, einen anderen Hund zu streicheln; das zweite Mal bereits mehr aus Versehen ...

 TassoTuwas (20.07.25, 10:26)
Moin Zwergi,

im Gegensatz zu den Metzgerhunden
ist der Kneipenhund nie angebunden
denn will ein Gast die Zeche prellen
springt er hinterher mit lautem Bellen

LG TT

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.25 um 06:25:
So isses!

In seinen Zuwendungen hielt sich Akim an eine strenge Hierarchie: Am liebsten waren ihm die trinkfesten, ausdauernden Gäste, die ihm auch mal heimlich was zusteckten.

Mich liebte er wohl mehr wegen der garantierten Frischluftzufuhr ...

Herzliche Grüße

 TassoTuwas meinte dazu am 21.07.25 um 09:02:
Ich sag's in aller Kürze
sind doch Kneipenfürze
von besonderer Würze  :(  !

 plotzn (20.07.25, 14:33)
Servus Heidrun,

von der (kurzen) Loge aus betrachtet, erscheint mir die Zauberflöte als eine gute Wahl. 

Kneipenhunde sind schon so einiges an Gewusel und Lärm gewohnt, aber bei Ravern werde auch ich latent aggressiv und bissig.

Liebe Grüße
Stefan

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.25 um 06:31:
Siehst du, Stefan,

Mensch und Hund sind sich oft ähnlicher als der Erstere es vermuten möchte.

Mich überrascht es dehalb wenig, dass Haustiere klassische Musik bevorzugen. Einige Landwirte bespielen ihre Kühe bekannlich mit solchen Klängen.
Und alle, alle sind zufrieden!  :D

Wir Zwerge mögen allerdings manchmal aber auch die andere Richtung.

Herzlichst
Heidrun

 plotzn meinte dazu am 21.07.25 um 09:32:
Welche andere Richtung? Zipfelmützenbanging?  :O

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.25 um 13:40:
D i r  muss ich ja von Richtungswechseln nix erzählen *hüstel), in meinem Fall handelt es sich eher um Hardrock oder wenigstens Queen.

In diesem Sinne  :D

 GastIltis (20.07.25, 21:46)
Hallo Achter,

das ist nichts für den Vierbeinigen zum Geruchsverwöhnen.
Du bringst ein schreckliches Gehörtraktat.
Dem armen Typen lässt du nichts zum Abgewöhnen,
nein nichts, du hast nur Lehrreiches für uns parat!

Traurige Grüße von Gil.

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.25 um 06:37:
Sei nicht länger traurig, Gil,

ich werd' mich bessern!

Allerdings habe ich in der vorigen Woche bei einer meiner lahmen Joggingrunden einen bezaubernden irischen Wolfshund kennengelernt ... der war mir durchaus gewogen, schaute aber deutlich mitleidig auf meinen Miniatur-Marathon.

 DanceWith1Life (21.07.25, 13:57)
Was bei all dem Geschwafelmeckergrübel über das hohe Durchschnittsalter auf KeinVau immer vergessen wird, ist die alle Differenzen beiseite legende   Tierliebe, also von solchen Kommentaren können selbst reinrassige Gedichtseiten nicht mal träumen, lach ( sorry ich find grad das Traumfänger Emoji nicht)

 AchterZwerg meinte dazu am 22.07.25 um 06:52:
Stimmpt!  :)
Das ist selbst zu uns Zwergen durchgedrungen!
Und wir befinden uns sogar in allerbester Gesellschaft.

Denk nur mal an das Thoma Mann'sche Idyll "Herr und Hund."
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