Alle 9.505 Textkommentarantworten von Graeculus

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Es gibt keine "Anderen". In jedem Wesen begegnet sich das Eine. Das ist meine Empfindung ...Nach meiner Empfindung merkt man dir diese Empfindung selten an."

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Es ist kein schlechter Reformvorschlag, dafür ein neues Wort zu etablieren: Vor-Urteil, Vor-Bild, Vor-Vorstellung. Dann wäre man vielleicht sogar leichter bereit, es zu revidieren. Vorurteil hingegen - das weist man hingegen (instinktiv?) weit von sich."

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Dem ersten Abschnitt stimme ich zu, obgleich Du ihn mit "Nee, Graeculus" einleitest. In aller Regel ist "Vorurteil" negativ konnotiert, weshalb man es auch nie sich selbwer zuordnet. Überlegt man aber, was damit eigentlich gemeint ist, eine Vorab-Einstellung zu etwas, dann wird es m.E. klarer, daß es auch positive Vorurteile (zugunsten von etwas) gibt, was wir dann freilich ungern "Vorurteil" nennen. Walldorf & Städtler, das sagt mir leider nichts. Vorurteile habe ich gegen religiöse Menschen, und ich empfinde das durchaus als einen Instinkt von mir. (Ich meine, auch Nietzsche hat das so gesehen.)"

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Daß die Intuition eine ergebnisoffene Prüfung ist, würde sie in der Tat vom Vorurteil unterscheiden. Ich muß mal darüber nachdenken, ob sich das mit meinen Eindrücken deckt. Hitler war ein gläubiger Antisemit. Das war gewiß ein Vorurteil von ihm. Beruhte es auf einem Instinkt oder auf einer Wahrnehmung? Wie Du schreibst, war diese Wahrnehmung jedenfalls selektiv. Und das beobachte ich häufig bei Vorurteilen. Die Wahrnehmung ist schon geleitet von der Absicht, etwas Bestimmtes wahrzunehmen."

21.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Intuition und auch Instinkt können einen furchtbar in die Irre führen. Deshalb setze ich selbst sie keineswegs mit "gut" gleich. Das tun nur Leute, die sich unkritisch darauf verlassen. Begegnet ihnen das gleiche bei anderen, nennen sie es Vorurteil ... und kritisieren es damit. Eigentlich ist das Vorurteil - neutral gesehen - ein Vor-Urteil oder, wie Du schreibst, ein Vor-Bild (was natürlich im normalen Sprachgebrauch etwas anderes meint). Es ist eine Basis, von der aus wir neue Erfahrungen einschätzen. Dabei kann das Vor-Urteil durchaus positiv sein: für die eigene Partei, die eigene Rasse, die eigenen Nachkommen usw. Allerdings nennt man es dann auf keinen Fall ein Vorurteil. Will sagen: mit "gut" und "schlecht" meine ich die Art, wie die Menschen diesen Vorgang einschätzen. Bei sich selber sprechen sie von Intuition (und finden das gut), bei anderen von Vorurteil (und finden das schlecht). Hast Du schon einmal jemanden sagen hören: "Ich habe ein Vorurteil gegenüber X, und das ist gut so!"? Ist mir noch nicht begegnet."

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "denn Intuition und Instinkt sind eindeutig und völlig unabhängig vom Vorurteil definiert.Dann wäre ich Dir dankbar für eine solche Definition. Sie könnte meine Zweifel zerstreuen, meine Frage beantworten ."

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang ebenfalls häufig vorkommt, ist das "Bauchgefühl". Auch da weiß ich nicht, wie es sich von einem Vorurteil unterscheidet."

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "An LotharAtzert: Ich verstehe nicht, was du meinst. Willst du mir jetzt (mit deinem Empfinden) mein Empfinden bestreiten, indem du sagst, daß Empfinden sich gegen nichts richte, was sich dann gegen mich richten soll? Kraus. An Ralf_Renkking: Fällt mir gerade ein: Ist es nicht eine Intuition, daß sich die Sonne um die Erde dreht? Das ist doch intuitiv richtig, oder? Obwohl es sich bekanntlich als Vorurteil erwiesen hat."

22.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Von einer leeren Schale kann ich mich nicht überzeugen, obwohl ich mich in Verbindung mit dem einschlägigen Kapitel von Hegels "Wissenschaft der Logik" (wo er sich interessanterweise sogar auf den Buddhismus bezieht) damit einmal intensiv befaßt habe. Neben allem anderen (Sozialisierung usw.) müßte man sich dazu auch und vor allem der Sprache entleeren, die unser Denken ja in vielfältiger Weise determiniert und strukturiert. Mein Denken ist sozusagen hoffnungslos indoeuropäisch. Dabei sehe ich auch den Sinn einer solchen radikalen Entleerung nicht ein, denn ich lerne ja dadurch keineswegs z.B. Chinesisch oder Hopi - so interessant ich es an sich fände, die Welt einmal wie ein klassischer Chinese oder ein Hopi-Indianer zu empfinden. Die Welt einmal wie ein Hund, eine Katze, ein Igel, ein Fisch, eine Fliege oder ein Regenwurm zu erleben, war einmal ein Gedankenexperiment von mir, woraus ich eine Kindergeschichte gemacht habe, als meine Kinder noch klein waren. Es ist aber adäquat nicht möglich, weil ich nicht von meiner Sprache absehen kann, die keine Regenwurm-Sprache ist."

23.11.21 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ... und Vorurteil?: "Man kann das terminologisch so festlegen (Definitionen sind men-made), aber die Vorstellungen sind dann immer noch etwas, mit dem man von vornherein an eine Sache herangeht."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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