Alle 9.545 Textkommentarantworten von Graeculus

01.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Du kennst meine Ausgabe des Velleius Paterculus doch gar nicht! Ökonomisch ist ein Raubdruck bei diesem etwas abseitigen Autor, wobei dann noch die Fälschung der handschriftlichen Eintragung, die Alterung des Papiers etc. hinzukäme, völlig uninteressant. Um dann nach all dem Aufwand knapp 100 DM dafür einzunehmen!"

01.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Das eigentlich Traurige bei vielen Texten aus der Antike ist dieses: 1. Wir wissen, daß es ein bestimmtes Buch von einem bestimmten Autor gegeben hat, aber es existiert davon keine einzige Handschrift mehr. Das allein macht über 90 % der antiken Texte aus! 2. Wir haben eine oder mehrere Handschriften, aber keine davon und auch nicht die kombinierten Versionen enthalten den vollständigen Text. So steht es etwa mit den "Annalen" des Tacitus, auf die ich in dem Tiberius-Text Bezug genommen habe. Aber auch bei zahlreichen anderen Büchern aus der Antike, so etwa bei Thukydides, um nur einen weiteren wichtigen Autor zu nennen, den Vater der kritischen und reflektierenden Geschichtsschreibung."

01.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Schön photographiert, Deine Bibel. Hast du die eingescannt? Das habe ich nicht gewagt bei meinem Buch, sondern schonend mit dem Smartphone photographiert. Die handschriftliche Eintragung ist in deinem Falle nicht älter als 18. Jhdt. - vom Schreibstil her. Das dort angegebene Datum kommt dann noch dazu. Du befaßt dich immer noch mit einzelnen Indizien und nicht, wie ich es tue, mit dem Ensemble. Außerdem unterstellst Du dem Antiquariat, in dem ich den Paterculus seinerzeit erstanden habe, einen Betrug. Und dah habe ich ein weiteres Indizz: Es handelte sich um ein renommiertes Antiquariat, bei dem ich über längere Zeit Bücher bestellt habe. Warum aufhören mit dem Thema? Ich unterhalte mich gerne über Bücher. Allerdings lieber über den Inhalt, wie ich es in meinem heutigen Tiberius-Text getan habe."

01.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Nicht zum erstenmal betonst du in eigentümlicher Weise, von wann die älteste bekannte Handschrift stammt. Natürlich haben wir heute die Schriften antiker Autoren nicht mehr in ihrer originalen Form, d.h. als Papyrusrollen. Allenfalls taucht hin und wieder ein Stückchen Papyrus, meist im trockenen Ägypten auf, auf dem man ein Textfragment findet, das man einer überlieferten Version des kompletten Textes, also in der Regel einer Handschrift aus dem Mittelalter oder der frühen Neuzeit, zuordnen kann. Dann beginnt bei den Philologen eine intensive Arbeit der Entzifferung und des Vergleichens. Manchmal kommt man so auf die veränderte Version eines Wortes oder eines Satzes, denn selbstverständlich sind bei dem früher üblichen Abschreiben Fehler unterlaufen. Von den meisten antiken Texten existieren mehrere Handschriften, die man miteinander vergleichen und bei denen man oft sogar 'Abstammungslinien' fetstellen kann. Eine Aufgabe für Spezialisten. Man kommt jedenfalls durch viel Kleinarbeit dicht ran an die Originale."

02.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Ursprünglich ging es um die nicht ganz ernst gemeinte Vorstellung, ein Wiener zu sein. Dann kamen wir zu einigen für Wien eigentümlichen Details und von dort, wie es sich im Gespräch manchmal ergibt, zu einigen anderen Details, die dann mit Wien wenig zu tun hatten. Kannst du dem noch folgen, da du da nicht betrunken bist? Letztlich ist das alles etwas unübersichtlich geworden. Aber hier hat niemand mit jemandem Streit gehabt! Das ist nicht immer so."

02.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Sonst kannst du ja nachfragen. Aber bitte, bitte verständlich."

02.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "An AngelWings: Das verstehe ich nun nicht, was du da meinst."

02.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "An Verlo zum Thema Natur: Schon an anderer Stelle habe ich geschrieben, daß die Natur geistlos ist. Da ist ein Dialog mit der Natur, anders als unserer hier, allenfalls metaphorisch möglich. Oder wie mal ein Philosoph sagte: "Ich unterhalte mich gerne mit meinem Hund. Aber nie sehr lange." Und was deine wiederholten Bemerkungen über meine angeblichen Süchte angeht, so bist du als Psychotherapeut eindeutig unterqualifziert. Das merkt man schon daran, daß ein professionelle Psychotherapeut nur dann tätig wird, wenn er darum gebeten wird. Er will helfen, wenn jemand sich in einer Notlage an ihn wendet. Du aber hast, so scheint mir, eine ganz andere Absicht. Dich selbst besser zu fühlen als ein anderer?"

02.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "An Verlo zum Thema Bücher: Ich bleibe dabei, daß es für eine Fälschung in diesem Falle nicht einmal einen Anfangsverdacht gibt. Es hätte sich einfach nicht gelohnt bei diesem Autor und diesem Betrag. Wenn aber - wie bei den Qmran-Rollen, auf die du anspielst, einmal ein spektakulärer Fund gemacht wird, dann wird der mit aller Gründlichkeit geprüft. Hier sind Fälschungen möglich ... und auch schonmal vorgekommen. Einen berühmten Fall, die Fälschung eines kompletten keltischen Epos, habe ich schonmal angesprochen. Es gibt einen bekannten Roman über den angeblichen Fund einer vollständigen Handschrift der "Annalen" des Tacitus: Gustav Freytag, "Die verlorene Handschrift". Daß ein mittelalterlicher Mönch den Titel "Taciti ab excessu (divi Augusti) übersetzt mit "Von der Ausfahrt des Schweigers" [in von mir modernisierter Schreibweise], ist seinen miserablen Lateinkenntnissen geschuldet. Amüsant und lesenswert."

02.03.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich ein Wiener wäre: "Noch an Verlo: Es ist gar nicht so leicht, eine Handschrift dermaßen erfolgreich zu fälschen, daß sie den Blicken der Fachleute standhält. Ähnlich bei Gemälden. Jetzt fällt mir auch wieder der Titel des gefälschten keltischen Epos ein: Ossian. Das war im 18. Jhdt. und wurde eine zeitlang geglaubt. Vielleicht denkst du auch an die angeblichen Hitler-Tagebücher? Die sind ja rasch enttarnt worden. Papier, das es zu Hitlers Zeit noch gar nicht gab!"

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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