Alle 370 Texte von sandfarben

im gesicht faltet sich / die sprache der jahre / aus den augen verlieren wir / den blick / ich atme deine haut / in mein herz / du sprichst so leise / dass ich dich kaum hören kann / ich sagte dir gestern / liebe ist wie schnee / du sahst mich...

Tatsächlich liebe ich dich nie mehr als du jemals ahnst vorbei an den stummen blicken ziehen die nächte ihre träume aus ein verwaschenes wünschen wir könnten uns finden in einer anderen Welt ganz egal wie weit wir blicken...

am liebsten mag ich diese weißen blätter im herbst wenn der nebel über dem talkessel hängt und der wind sich um das haus schleicht wie ein alternder räuber dann tauche ich ein in dein gedicht als könnte ich dich erkennen in den wortspielen...

und dass stunden freche kinder sind behaupte ich komm näher das leben ist seltsam genug wir verkaufen die jahre auf dem trödelmarkt zum spottpreis dann streichen wir die falten aus der liebe mit lavendelfarbe und regenduft du legst die...

über nacht fiel stille über mich her ich stellte für sie blumen ans fenster und bot ihr brotkrümel an gegen den hunger malte die lippen rot auf ein wort manchmal ertappe ich mich dabei wie ich ihr zuzwinkere als wären wir...

immer wenn emma liebesbriefe schreibt trägt sie hochhackige lackschuhe und strümpfe mit naht schreibt mein liebster dann hängt sie die gedanken über die stuhllehne streicht den viel zu engen rock glatt und das papier kaut an nägeln und...

was ich brauche sagt die vorbeigehende doch sie ist schon weiter des weges zu schnell um nachzufragen [als ob es mich was anginge was die fremde bräuchte] eine zigarette vielleicht ein neues handy / kredit / eine kopfschmerztablette einen...

neulich bin ich morgens als clown aufgewacht musste immerzu lachen als der postbote kam als es in strömen regnete und ich den bus versäumte ich lachte durch die straßen an der kasse am totenbett von onkel hans im bäckerladen beim zeitunglesen...

so wie dein blick nun über die wand kriecht und zurück halte ich deine hand nur die augen haben das immergrüne strahlen die sprache hat man dir getötet die hände / die beine was ich dir sagen will [will so viel sagen] schweige ich mit dir...

zugedeckt hast du / die worte im raum / alles vergangene / und verbindende / zwischen uns / nur die nackte wahrheit / und das verbotene / [darüber reden wir nicht] / liebe mich sage ich / damit etwas gesagt ist / in diesem zimmer / mit...

vorbei an den fensterläden hinaus ins getreidefeld verneigen sich die ähren tief bis zum boden schleicht sich der alte wind durch ritzen hinweg über dem unkraut auf den gräbern löscht flackernde kerzenlichter in das gesicht meiner mutter...

die stille nacht ist tot das kind lacht vor dem fenster ein baum ein haus kein glück glück ist ausgezogen ins nebenhaus da gibt es christstollen einen vater bunte kugeln kerzen und das christkind heute ist weihnachten im kalender es rieselt...

ein ankommen aus dem dunkel ins licht von da nach dort tage zwischen dir und mir dem einzigen wort das uns verbindet sprich es einmal nur vorschlag von Trainee: erwartung des lichts von da nach dort tage zwischen dir und mir dem einzigen wort das...

wie oft wird schmerz in verse ausgeatmet sichtbar gemacht und verworfen oder liebe in zeilen gepresst damit sie bleibe wortgebunden doch nichts lässt sich aufhalten weder der schmerz noch die liebe manchmal kann man beides spüren gleichzeitig...

ob ein sommertraum / den winter überleben wird / auf dem friedhof / hat man den tod bereits überwunden / ich setze ein paar tulpen / in die erde / und kratze rost vom eisenkreuz / seit ich nicht mehr weinen kann / ist meine haut ein welkes...

Irgendwer hat die leitplanken gerade gebogen und die blutspuren verwischt ich sehe dich immer noch du lachst verschmitzt über ein missgeschick und dieses lachen schraubt sich in meine haut stück für stück halte ich die luft an...

I. die sprache ist ein chamäleon worte verbiegen sich oder brechen unter der last der tage II. abends strömen gedichte auf die lider ich spanne den regenschirm über deinen namen III. in die nacht hauche ich ein letztes wort ein...

im vorübergehen streift ein blick sie kauft sich rote schuhe und haufenweise träume zum beispiel eine liebesnacht mit einem dichter er wählt behutsam wort um wort umgarnt die seele dann lacht sie viel zu derb im gedicht nennt er sie dame und...

gesommert reifen worte und die bürde alter jahre [wie sie dich geschunden] legt sich sanftmütig daneben die kittelschürze um das selbstgenähte kleid zu schonen und an der wäscheleine hängen aufgereihte wünsche ferner liebe der rücken...

in der erinnerung / formen die gedanken luftblasen / ich falle / mutter hält mein herz / in der hand / sie spricht die sprache des lachens / ihre worte springen aus den augen / und ich ahne nichts / vom leben auf der straße / mein mund saugt an...

in der vierten straße siebentausend lichtjahre hinter der sonne werde ich sein um die mittagszeit im hellblauen sommerkleid [von dem du sagtest es sei eine sünde so was zu tragen] ich lege meinen mund in deine hand biege mit dir um die Ecke wo...

wenn ich hinter der küchenzeile gedichte schreibe vom leben und sterben und den windböen dazwischen oder von der zweimaligkeit der liebe und du mir zuweilen über die schulter schaust einen apfel kauend und mit vollem munde bemerkst...

neulich sagtest du mir dass es nicht passend sei diese krisengeballte zeit in lyrik zu verpacken lyrik so sagtest du sei etwas für liebespaare nicht für das massensterben der angst in den augen und ich frage mich was du von uns dichtern weißt...

die stimme schlägt wurzeln wir stolpern über das leise und tätowieren uns die silben auf die handflächen rede nicht von den zeichen zwischen uns klebt ein erinnern an die tage im schatten der sehnsucht spanne spagat auf die haut und spinne...

ist das monster wach wird es mich fressen mitten ins herz stechen die worte mich tot schläft es will ich es nicht wecken ich decke den tisch und bin so still mein schweigen hat keinen namen ich bin nicht du dein gesicht ist eine fratze du bist...

aus dem herz verloren ein blick fällt auf den boden wer bückt sich schon nach alten blicken oder sucht nach vergebung auf der anderen seite stehst du mit einem lächeln in der hand ich reiche dir einen kuss dort wo schattenworte leben halte ich...

die kindheit schläft im nebenzimmer zwischen den puppen und den regentagen ein mantel aus loden mutter steht am herd eine kittelschürze schützt ihre kleider tage dauern ewigkeiten die fenster angeschlagen dass man das draußen nicht mehr sehen...

nicht weggewischter zement an der innenmauer der geruch von schimmel unterwäsche zum trocknen hängt am holzherd die jahre sind lastig beschämt und verwittert demütig streift das gedicht durch die räume vater zeichnet einen baum die kinder...

ein windspiel an der hauswand in leisen tönen deinen namen tragen und kinder gebären drei oder vier im spätherbst wenn auf der pergola die erdbeertrauben reifen das lesezeichen im buch mit dem gedicht über den schnee der nicht...

seit dem urknall sagst du habe es nichts gewaltigeres mehr gegeben und streichst mir die haare aus dem gesicht eine detonation in XXL du wärst gerne dabei gewesen und legst deine hand in meine weil dich anfänge faszinieren und wo es...

keine ahnung wann meine kindheit verloren ging . der puppe fehlte ein auge und mutter lag im bett bewegte sich nicht vater war ausgezogen an der wand hing ein kreuz und ein weihwasserbrunnen im radio rauschte musik und auf dem fenster bildete...

durch den fensterrahmen bläst nordwind im schaukelstuhl ruht seit menschengedenken die langeweile daneben der kater und die sehnsucht auf ein bisschen liebe die jahre sind buckelig geworden vom alltäglichen von den gedanken über den tod der...

dann erfand ich mir eine neue welt im tapetenmuster streichelte die katze die puppe längst zerbrochen ich hatte nur diese eine hinter dem haus rauchten wir die erste zigarette irgendwann bin ich groß größer als der kirchturm...

manchmal schlage ich auf dem friedhof die zeit tot mit denen die es schon sind sie ruhen in frieden im glauben an die auferstehung wie sie da liegen und ich hoffe keine ewigkeit lang ruhen zu müssen will ich doch tanzen und gedichte schreiben...

Alles unter einem Hut bringen in diesem kurzen Leben: Stiegen rauf und runter, Butterbrote schmieren und Pasta kochen, das Spiegelbild aushalten, morgen ist wieder ein Tag, das Auto zur Inspektion, auch das Glück, nichts hält ewig. Die...

wir haben häuser gebaut / und straßen / die dorthin führen / oder davon weg / ich trage kaltes heimweh / in den schuhen / in der fensterscheibe / spiegelt sich der mond / und die nacht heilt / die gedanken an dich / du warst mein freund / im...

vor dem haus wartet jemand / den ich nicht kenne / wartet auf den blick / will mich fangen / wie ein tier / ich kannte mal eine liebe / damals im winter / in der dunkelheit / schaufelten wir das glück / aus dem fenster / heute erblinden die...

Aus dem blatt fällt purpur wo das gedicht war die zeile mit der liebe und deine musik wirbelt meine seele im takt ich hätte so gerne geglaubt und all die farben gepflückt [davon werde ich dir nie erzählen] stattdessen...

es gibt worte die sprachlos machen tränengetaucht und salzig die leisen die herzgepflückten die nur aus lächeln geformt sind die milden oder die maßstäblichen abwertend und richtend die bitteren in den raum geworfene...

frag mich was mir wichtig ist von den dingen auf der welt betrachte ich die sonnenblume und die vase den kochtopf auf dem herd den pfirsichbaum vor dem haus sind sie mir gleich wichtig wie unwichtig die zeile eines gedichtes die augen eines...

dieser launenhafte mond ein großer schritt für die menschheit ich nur ein staubpartikel im universum hinter den bergen sagt man gäbe es noch einen horizont der reiche bis zum meer abends ertrinkt darin eine blutrote sonne nach dem...

angereiht an herzzeilen blieb nur die farbe des schnees und mein atem du hättest nicht gehen sollen einfach so mich zurücklassen im straßenlärm des lebens neben fremdmenschen die ich nicht fühle wir hätten worte gefunden vielleicht sogar...

in einem anderen gedicht herrscht krieg ein regensturm fegt über die straße und jonas fängt einen bunten schmetterling in einem anderen gedicht verabredet sich das laute mit dem leisen hängen worte an kondensstreifen am horizont und keiner...

neulich habe ich / die lebenslinien / an den handflächen ausradiert / den rhythmus des schicksals unterbrochen / sozusagen / man sagt / die zukunft liege auf der hand / deshalb habe ich / mit blauer tinte / neue motive gemalt / papier für die...

die sprache ist im abverkauf wir legen gedichte in den einkaufswagen zu den unaussprechbaren lauten aus dem fernen land gratis sind die versprechen ausgelegt im schaufenster wer will die schon in diesen zeiten das wort erbricht sich in der flut...

im handschuhfach liegt ein revolver und ein päckchen tic-tac mit simpson-gesichtern ich stehe an der kreuzung in seidenstrümpfen und rauche zigaretten eine nach der anderen manchmal träume ich mich vom asphalt auf eine einsame insel wo jasmin...

jahre des stillstandes windverbogen und verwurzelt nächte und jahreszeiten manchmal ein wenig verträumt sehe ich nach unten und den himmel nachts die stimmen die keine sind morgen eine geige ein junger musiker quält sich durch die...

die häuser flüchten rückwärts in den gärten wächst ein fluss eine brücke kühe und graslandschaft maulwurfshügel und mein nachbar isst brote trinkt cola light telefoniert mit vollem mund ich weiß nicht mit wem vielleicht frage ich ihn...

die nacht ist faltig wie ein altes weib irgendwo brennt noch licht über einem buch und erzählt nie wahr gewordenes autos fahren nach hause oder woanders hin die straße trägt den letzten gast sirenen heulen und ein kind im haus nr. acht wir...

wie vor dem regen wenn die trockene erde staubgewirbelt durch die lüfte segelt und die blätter der sträucher abgezehrt auf das verderben warten wir nach zeiten dürsten als wir noch vor dem cafehaus saßen capuccino in den tassen und die sonne...