Alle 109 Texte von minimum

die welken Burschen für alles wühlen im Garten eilen im Innenhof machen den Carport fit mit Brettern gegen Bretter stoßend die Plane auflegend für viele regennasse Jahre

vor Wochen noch der prangenden Kirsche auf dem Bürgersteig ausgewichen dem hellrot sickernden Insektenfraß nur um jetzt im müden Gras der Alleen alle paar Schritte über Kastanien zu stolpern

Sonnendiebe / mit leuchtenden Haaren / auf den Bänken im Park / langgliedrig und ohne Gefühl / für die Alten / die in schüchterner Enttäuschung / auf der Schattenlinie humpeln /

ein Eichhörnchen jagt / ein anderes Eichhörnchen / wild durchs Gerippe / des Alleebaums: / zwei nackte Herzen / kurz vorm Überschlag / in der toten Brust des Winters /

du bringst den Schnee aus dem Gebirge morgens in die Stadt in merkwürdig geformten Resten auf deinem dunkelgrauen Dach du hältst nur kurz vor meinem Fenster und noch bevor du weiterfährst kehrt der Tag schon wieder an seinen Ausgangspunkt...

Grün von unten in kleinen wuchernden Abteilungen mit dem frühen Sommer hochgekommen und der braun verwitterten Mauer auf breiter Front in zäher tödlicher Feindschaft verbunden

Voyeur des Frühlings am Rand der Stadt: die fetten weißen Baumblüten nur Fake im kühlen Wind der es im Lauf des Tages immer eiliger hat

ein großer Hund umrundet / einen alten Mann / langsam / im Bannkreis der Leine / (die Schnauze / dicht am Boden) / der Mann ist tief gebeugt / und folgt der Bewegung seines Begleiters / mit sichtbarer Mühe / (die freie Hand / auf einen Poller...

kein Nachtfrostschimmel auf dem roten Dach gegenüber aber Punkt halb neun die Abschaltung von Gelborange das teilnahmslos über der Straße hing jetzt bleibt noch das Tagesguthaben schütter und dunkelmittelgrau