Alle 94 Texte von fritz

Wenn Vögel singen, ist alles gut Und obwohl nicht immer alles gut ist singen Vögel jeden Tag. Nur manchmal, in Gedichten singen die Vögel nicht mehr Und wahr ist ihr Gesang Und wahr ist das Gedicht.

Fühlst Du es: Dein Herz bricht auf kann sich nicht länger halten gleich wie der Schönheit Blume musst auch Du Dich stets entfalten. Ein Fels entlässt wie Kinder Steine Hier bin ich, im Geröll. Dein Kleid vereist im Winter ganz das Schaf...

Es gibt mich nur auf Seiten als seitenweise Text In mir gilt es zu blättern, zu tanzen zwischen Lettern. Ich selbst ertrag die Lesung nicht das Drehbuch macht mir Schwindel Wenn ich grad nicht schreibe bleib ich mir vom Leibe. Dass Du mich bald...

Trenne niemals Kopf und Herz, denn sie fühlen wie Du den Schmerz.

»Auf jeden Fall prägnant! / «, sagte der Kritiker. / »Aber etwas bereitet mir Bauchschmerzen. Es erinnert, bei aller Expertise, und vielleicht gerade ihretwegen, zu sehr an Pralinen. An feine Häppchen, ja Delikatessen für den kleinen Hunger...

Ich habe mich in Betracht gezogen Schon stehe ich unter Verdacht der Schatten wirft, so dass ich nur sehe was er mich lässt. Aus Versehen entrücke ich zum Rand, zur Mitte zurück und bade im Licht die Augen geschlossen – was ich bin würde...

Als Du fragst, was sei Sind die Tränen schon kalt Ich warte, bis Du schläfst, dann erst weine ich und leise denn leicht ist Dein Schlaf. Weil Du fragst, was sei Hebe ich leicht die Hand Und zeige durchs Fenster zum Mond Glaubst Du mir, dass ich...

Wir haben uns nur halb umarmt Ich legte meine Hand auf Dein Schulterblatt (vielleicht gehören sie heimlich zusammen…) So, dass der Wille zur Verbindung zum Ausdruck kommt ohne Druck zu sein. Ich hatte dafür nur eine Hand Wir haben uns nur...

Noch war das, was sich gebildet hatte, keine Schlange und so ließ er großzügig alle vor, dabei er, seine Grazie unterstreichend, eine einladend-ausladende Geste mit seinen ohnehin schon über alle Maßen langen Armen machte. So kam es wie es...

Kurz bevor die Bahn dort war wo sie Sprang die Krähe von den Gleisen, hüpfte mehr Fast so als wollte sie noch im Zugeständnis der Sterblichkeit deren tiefen Ernst überhüpfen (wie die Amsel auf dem Grabstein ihre Lieder singt im...

Die nur dasitzen kommen kaum vor Nur in Gedichten über die nur dasitzen von denen, die da sitzen nur Ich bin ganz und gar leer und davon erfüllt Was ich zu sagen, nicht mehr als der Möwen Gesang Es ist vor lauter Leben still in mir Dem Moment...

Selten bemerkt man wie Regen beginnt Und selten wie drüben ein Licht angeht Wie oft sieht man Blüten sich öffnen? Lang hängt der Tropfen, bevor er fällt. Und ich. Mich gibt’s nur ein Mal auf der Welt Wie lang hat’s mich nicht gegeben....

Mich dünkt, ich sei mein Gegenteil Wenn ich mich auseinanderleg Zerspring ich wie Raketenfunken Knall, und weit hinaus ins All. Der Knall aber, er ist gewiss Gewiss sein Klang, er ist Musik Und hört ihn eine Seele nur So bringt sie mich...

Ich möchte nicht am Leben sein Nicht wie ein Zusatz an ihm kleben Will mich in seine Tiefen stürzen Seine Weiten in mir breiten. Von allen guten Geistern verlassen Schneid ich mir ins eigene Fleisch Nicht von schlechten Eltern Hüte ich den...

Manchmal Und immer zu oft Legt die Liebe einen weiten Weg zurück Zwischen den Menschen, den Nächsten sogar. Als müsste sie sich dem Hirngewirr entwinden, sich vortasten von Lichtblick zu Lichtblick, und wie nur schreckt sie nicht zurück, im...

Häuser, Lärm und Straßenbahnen Gefühl, von allem umgeben zu sein Ich geh einfach los und komm niemals an alles scheint echt und ächtet den Schein. Und aus jedem Fenster der stilllebend Stadt spricht ohne Elan: so bin ich...

Ein Frühlingswink legt in Ruh' mein Gemüt vielleicht der letzte, bevor es schneit. Es ist jene Ruhe, die Zeit nicht zu fühlen sie geht vor sich hin, ich treibe gelassen in inneren Welten und von ihr befreit.

Lange sitzen, wir Geistarbeiter zumal die Wanderer noch, vor wie vielen Jahren nicht nur umher, stets irgendwohin wo wir nicht waren, bald nicht mehr sind. Zwischen den Stunden des Denkens des Lesens mit Augen, einst witternd den Feind des...

In der Zeltmuschel / deren Blau versucht / dem Meer zu schmeicheln / Windspurend Schatten, wellengeahmt / nur, ohne Nur / Plastik ist die Schöpfung auch / Sandkornmuster kitzeln das Chaos / das überall ist / doch nirgends zu bleiben /...

Die Ruhe unter den Dächern erinnert an eine langsamer laufende Uhr, an einen Fluss, dessen Wellen sich immer wieder geschmeidig an kleinen Steinen brechen. Da ich kurz vergessen habe, in welcher Welt, in welcher Zeit wir gerade leben (sollte man...

Heimlich – grad wie in einem Hobbykeller oder einer Garage – operierte er mit Kategorien der Metaphysik. Da hingen Subjekte an der Wand und Seinsgründe lagen auf dem Tisch, Werkzeug daneben. Der Anspruch an Wahrheit (nicht nur Objektivität)...

Ich habe keine Lust auf Fotos mit Blumen. Eure Nadelstreifen will ich verknoten, zu einer Kugel fest und werfe sie ins weite Meer. Der Glanz eurer Schuhe nimmt mir das Augenlicht, der Überduft an euren Hälsen macht mich speien (speie...

Ängstlich verstellt Ist die hell-bunte Welt Ein Kapitel schien beendet Hass absorbiert Ganz egal, was passiert Ihr beschwört, dass es sich wendet. Jeder Mitte längst entrückt Dumpfe Worte gezückt Das Vertrauen auf Eis Wenn ihr nichts weiter...

Nach dem Regen klart es heute auf Vögel, die keine Tauben sind, am Himmel Und Tauben, die kaum Frieden bringen (in überzeichneter Welt haben auch die Schwalben ihr Bezeichnendes verloren). Buchstaben stehen träge, was sie sagen eher...

Der Vorhang fällt / nicht weit vom Stamm / der Appachen / Schwieriges Thema / Winne too much / information / Winni touched down / Appahatschi / Gesundheit- / sminister Lauterbach / Leiser, Mozart! / Kugel Dich dumm, / vom Kanon zu...

I Wenn nicht schreiben nicht mehr geht Geistesatem Es tut ihm nichts, wenn alles sofort in Flammen. Die Worte, sie sind gewesen Sind geworden Wurden geworden Wie einst auch ich geworden ward. Purer Augenblick, und also purer Dank und zarte...

Der Einnormwahn ist ein großes Tier Er trägt ein Horn und viel Gezier Mit dem Horn stößt er die andren fort Das Gezier lockt die Suchenden an seinen Ort Es senkt den Kopf, da steigen hinauf Die begeisterten Massen, aufs Horn, zu Hauf Nun aber...

Farben riechen nicht Dass das nicht schlimm ist glaubst Du mir nicht, kannst Du nicht glauben, denn es ist Dein erster Satz. Wenn Du Luft holst dann ist sie himmelblau, traurig bist Du in tiefem Rot Ob das am Rotwein liegt oder nicht: Farben...

Ich kann nicht mehr tun als ich tat sagtest Du. Darin noch tatst Du Dir Leid.

I / Nachrichten aus Israel – Palästina / Nachrichten aus der Ukraine / Nachrichten aus Taiwan / Nachrichten aus. / Die Sprecherin sagt Worte / Der versucht, betroffen zu sein / schreibt sie dahin / Am Meer / mögen sie fortspülen die...

Tust Du mir einen Gefallen? Ja. Schließe die Augen. Sind geschlossen. Nun Deine Augen – schließt Du sie? Wir lassen sie geschlossen und sehen uns nicht mehr. Nur noch an. Deine Stimme wandert wie warmes Licht in meinen Kopf und setzt sich wie...

Wenn es garstig wird um mich herum Grantig, kratzig wie ein Schal aus Stroh Wenn kühle Winde in zu kurze Hosenbeine kriechen Künstliches Licht künstlich flackert und künstlich surrt Wie eine immer wiederkehrende Fliege Wenn am Nebentisch...

Er starrte Löcher in der Luft. Und, ohne dass er es jemandem hätte verständlich machen können, genoss er es, weil erst die Löcher etwas Dahinterliegendes freigaben. Der ihm gegenüber saß, wobei nicht ganz klar war, ob er zum selben Tisch...

Es ist derselbe Ort und doch, die Zeit dazwischen sie ist vergangen Es ist also nicht derselbe Ort und eigen war jede der vielen Sekunden und keiner wurdest Du je gerecht Wenn nämlich alles ist der Moment so ist er nichts Moment gar nicht mehr....

Wir wissen Was wir wollen Besser als es scheint Wir hätten Wenn wir dürften Öfter noch geweint Wir könnten Uns verschenken Schöner, frei von Lohn Wir sollten Uns bewundern Ohne jeden Thron

Man schelte mich Kindskopf, der ich bin Unter einem Baum zu sitzen, ist mir schon aller Sinn Ich brauche nichts weiter als das Zwitschern der Vögel Und wenn es dunkel ist Der Fledermäuse Flattern. Alles erscheint hier wie Wunderwerk Zu wenig...

Ihr wellenden Wellen, wie gern wär ich dort Wo ihr euer munteres Spielchen treibt Weltvergessen will ich es nennen, auch wenn ihr nichts zu erinnern habt. Welch Rausch euer Rauschen dem schweigend Gemüt Wie leicht euer Schäumen der Seele...

Wenn mich heute keiner anspricht, dann lass ich es sein. So hatte sie es sich vorgenommen. Es war noch sehr früh am Morgen, als sie ihr Fahrrad an einer der dafür vorgesehenen Anrichtungen des Zuges platzierte, woraufhin sie gleich ein Mann...

I Ich bin genau das was ertönt wenn Finger auf Saiten treffen Ich laufe über Tonbänder die mal straff mal leiern mit Rissen und Löchern Dort brennt’s zischender Gummi bin ich auch Ich bin aller Schweiß hinter den Poren der wartet und wird...

zwischenfunkt und der dazwischen funkt ist Gott. Willkommen auf der Stirn die Fliege balanciert den Lärm des Lebens tönt die unbewegte Stille. Noch bevor ich fühlen kann Geh nicht! ist Gott geblieben.

Heut noch, sprichst du leise, bleibe ich bei dir Schon morgen bläst ein Wind mich fort von hier Frage nicht Warum, es bricht das Herze dir Schlaf ruhig, es tut mir Leid, ich denk an dich. Heut noch seh ich nach, ob du geschrieben hast Schon...

Heimlich – grad wie in einem Hobbykeller oder einer Garage – operierte er mit Kategorien der Metaphysik. Da hingen Subjekte an der Wand und Seinsgründe lagen auf dem Tisch, Werkzeug daneben. Der Anspruch an Wahrheit (nicht nur Objektivität)...

Sie streichelte seinen Rücken, weil sie ihn liebte. Und sie liebte ihn, weil er diesen wundersamen Rücken hatte. Das wäre, wenn ihr jemand diese unsinnige und doch zweifellos nachvollziehbare Frage gestellt hätte, ihre präziseste Antwort...

I In das Geäpfel biss ich Und wieder lief mir ein Schauer über den Rücken Bis zur Schale stieß ich das Gezähn das ich for granted nehm. Rauh ist der Apfel Säuerlich ist der Apfel, den man immer und überall auch noch dabei haben kann Passt...

Nahender Herbst Wiederholung kündend Kurz gegönnt, ein Vergessen Ein Aufbruch, bis die Krähen kommen Alles Knospen an ihren Schnäbeln zerbricht Vogelsang weicht ihrem Krächzen, gefällig außer dem Rhythmus das Knacken der Äste, im...

Hallo. Was so viel heißen soll wie Herzlich Willkommen. Wozu? Was wird geschehen? Du erkennst mich nicht, oder? Hab ich mir fast gedacht, denn lang ist’s her. So lange, dass ich irgendwann aufgehört habe, die Jahre zu zählen. Bitte, hilf mir...

Ist es nicht arrogante Rede? Ich bin der Ich bin. Und unter dem Wunder nicht das Erschrecken? Und wenn ich in Demut zu Boden geh nicht, um nicht mehr sehen zu müssen? Dich! Ja mehr noch höchste Arroganz die nicht einmal Wessen? zu fragen übrig...

Ich habe mit dem Tod gesprochen Bei Gott war gerade kein Anschluss zu finden Das war eine andere Nummer. Ich bat ihn, er möge mich holen Selbst wenn es ihn gäbe, das wäre ihm sicher zu einfach gewesen. Wenn ich Tod wäre ich fühlte mich in...

Der Mensch muss um den See zu sehen am Ufer stehen. Wie gerne wäre er die Welle eine der vielen Und keine stört sich eine von vielen zu sein. Wie gerne wäre er nicht getrennt Um vieles lieber klebte er an sich nicht – Um wie vieles? Der...

I / Gespräche, summend neben mir / Vor mir Schritte, joggend / Fernab ein Rauschen vom Wehr / Vor mir das Allrot der Sonne / Durch die geschlossenen Augen. / Im Kopf noch die Spuren / Der Worte aus dem Radio / Füße wippen im Takt noch ...