Alle 659 Texte von Momo

Zu Hause ist wo niemand einsam ist. Zu Hause ist der Startpunkt und das Ende aller Wege. Zu Hause fragen die Kinder den Heimkehrenden: Hast du mir etwas mitgebracht? Dann werden die Taschen ausgeleert auf dass ihre Hände nicht leer bleiben.

Wenn Tote sich lebend wähnen und Lebende spüren, dass sie sterben müssen um zu leben, haben der Tod und das Leben dasselbe Gesicht.

Um die Realität durchschauen zu können, müssen ihre Erscheinungen gedeutet werden, etwa wie ein Traum, der auf eine tiefere oder höhere Wirklichkeit verweist.

Sollte ein Kind weniger liebenswert sein weil es noch nicht laufen kann? Darin liegt doch sein liebenswertes Wesen seine noch unbefleckte Unschuld, nur in diesem Leben, die sich mit jedem Schritt ja auslöscht.

Glück ist für den der einmal fernab jeglicher Zivilisation eine Zeit verbrachte einen Menschen zu wissen oder auch zwei oder mehr mit denen er etwas gemeinsam hat einen Gleichklang ein Gefühl eine Farbe ein Ziel. Glück ist...

dunkles Wesen scheut das Licht Sichtbares auf dem Weg des Nichts zum unsichtbar Wesentlich wo ist Innen wie Außen kein Licht kann je erschrecken

Und immer wieder der tanz ums Goldene Kalb ein hauen und stechen ein treten hinzu treten nach treten eine krähe hackt der anderen nicht die augen aus natürlich straft auch die natur die schwachen nur die starken überleben...

Wachstum über alles alles in der Welt bis alles auf- gefressen die Vielfalt kahl und karg Einfalt den Raum ergreift Goliath stapft wieder mit Siebenmeilenstiefeln über die Welt

Man kippt jetzt Steine um das Haus, es darf kein Quäntchen Grün mehr schaun heraus. Der Stadtrat hat es zwar verboten, von wegen Umweltschutz, geschundener Natur, doch setzte man schon immer andere Prioritäten, zuerst der Mensch und...

Der Druck aufs Knöpfchen der Hebel, ein Bildschirm schieben nach vorn – und zurück bewusstlos die Maschine Mensch, der sie bedient rückwärtig die Fütterung Dem Moloch ein Bediener

So gelb das Feld, die weiten Wiesen es ist ein üppig leuchtend Sprießen als würd die Sonne selbst sich wie das Meer über das ganze Land ergießen. Und wie es strahlt, und wie es scheint als wüchsen tausend Kronen...

Im September 2003 lösten 27 Piloten der israelischen Luftwaffe einen Sturm der Entrüstung aus, als sie sich weigerten, gezielte Raketenangriffe auf palästinensische Zivilgebiete zu fliegen, die die israelische Regierung als...

Alles ist Natur der Mensch und drum herum Atom und Moleküle doch was ist mit dem Geist der ihn beseelt der ihm die Seele raubt? Alles ist Leben der Mensch und drum herum wäre er sonst da, doch was ist mit dem Tod der seit er lebt, ihn...

Du bist mir lieb wie die schönste Blume die ich diesen Sommer sah eingeschlossen noch von gerade sich öffnendem Seidenzart erahnend das bunteste Bunt und die lebendigste Form. Du bist mir lieb wie das schönste Gedicht das ich heute...

Du wolltest den Status quo verhärteter Fronten keine Diskussion nicht miteinander sprechen dafür gegeneinander. Dein Gesicht so hart und böse, zwei Falten zwischen der Nasenwurzel fauchen mich an und schlagen mir heiße Luft...

Heute bin ich Fänger meiner Augen Blicke, die ich sorgfältig sammle: Licht zu Schatten Wasser zu Sand Rauschen der Birken über (unhörbarem) Rascheln der Ameisen Flügelschlagende blaue Libelle über bauchigem Mann. Auf...

Heute fand ich rundes Rot auf Weiß, verlorene Blume im Schnee Gestern fand ich weißen Schwan aus Porzellan mit rosarotem Schnabel und sanfte Augen schwarz wie Schnee der glänzte mir des nächtens.

erinnert der rote, reife Apfel am Baum sich seines beginnenden Lebens aus einem Kern, den ein fauliger Apfel auf dunkler Erde freigab.

Haben wir von einander fort uns bewegt oder sind wir auf einander zu (sich schließend) Zwei Kugeln schlagen an einander Der Knall beschallt den Grenzübertritt Übertragende Kraft knallt die Andere in eine Andere Richtung

An einem Sonntag kam die Traurigkeit angeflogen legte sich mir auf die Seele schnürte mir die Kehle zu machte mich weinen. Warum? Ich weiß es nicht zu sagen kam angeflogen wie ein Schatten legte sich mir auf die Seele schnürte sie...

Es nimmt sich, was es will. Ich rang mit ihm um meinen Anteil und weiß noch gut den Kampf, in dem ich ihn verlor. Das ist schon lange her und mir ist klar, was es besitzt, gibt es nicht wieder her. Wenn es mir alles nahm, wandelt sich dann mein...

Jeden Tag lernen wir Vergänglichkeit, des Lebens willen, nähern wir uns dem Tunnel, in dem es gilt zu sterben, um zu leben, zu leben, um zu sterben. Den Sinusbogen herauf heißt es, geht es zum Leben, hinunter geht es wohl zum Tod. Ich lernte...

Der leere Korb fördert mich hin ab in der Tie fe der Er de das Erz he raus zu schla gen. Nur mittig der Stirn das Licht kegelt ein Hell mir ins Dunkel. Im letzten Licht des Tages sehe ich wieder mein Gesicht ganz schwarz ist es geworden.

Es ist so dunkel Wenn ich die Augen schließe So dunkel war es noch nie. Es tönt mir ein Klang Als wenn Charon die Töne entließe Die ihm gesonnen, nur sie. Und er spielt auf, auf der Zimbal zum Reigen Und er spielt auf der...

Kraftvoller Bambus biegsam und stahlhart zugleich raschelt sanft im Wind .

Rattengift kommt mir in den Sinn, während ich in meine Hütte gehe. Die Regenrinne entlässt Tropfen, die auf ein Weinblatt fallen. Aus einer Ecke des Chinaschilfs ertönt das Quaken eines Frosches. Spätnachmittagssonne lässt die Blätter...

Es ist besser, selbst das Licht zu entzünden als darauf zu warten, dass es ein anderer tut.

Ein junger Mann stand licht und helle vor einer Hecke wartend an sichtbarer Stelle. Und als ich überschritt die grüne Schwelle da wurde mir auf einmal klar dass das ein Todesurteil war. Wir wollten gehn auf eine lange Reise die Koffer...

Das Wort ist der Körper des Geistes wie das Glas für das Wasser, woraus sollten wir trinken ohne Glas und ohne Worte? Daraus speisen sie ihre Kraft, dass ihnen Be-Deutung zufließt, die auf etwas Seiendes verweist, um mit diesem in...

Heute lag mir der brausende Wind in den Ohren über vierzig Meilen lang: Ich hatte vergessen das Zauberwort. Am Wegesrand wartete das Fachwerk- Haus ohne Dach, tage- und nächtelang trug es nichts. Wind fuhr ihm ins Gebälk dass sein...

Ich bin für alles offen Ich will dich frei und willig Gegen Anpassung Liebe verdient Respekt! Liebe will fließen wie Wasser Wasser sind auch Tränen Gegen Verstopfung Tränen verdienen Respekt!

Das Schaf dort auf dem Deich, steif streckt es die Beine in die Luft, ein heller Fleck zwischen Gras und bleichem Gestrüpp den Augen der Vorbei- eilenden nur, kein Hirte weit und breit, kein aufmerksamer Blick, stoisch vorübergehende Schafe....

An einem Tag im schönen Mai zersprang die Kachel, sie war so frei. Hat immer freundlich, immer nett bei jedem Wetter Fleck bedeckt der an der Stirn des Tisches unansehnlich war. Als sie dann kam mit einem Messer in Berührung da war’s...

Ich würde gerne schreiben ein Gänseblumgedicht, vielleicht noch mit Vergissmeinnicht. Jedoch, was lässt sich über Schlichtheit dichten? Es ist die Unschuld, die besticht.

Warum sollte sich die Liebe verstecken, wo doch der Haß sich überall das Recht nimmt, offen sein Gesicht zu zeigen. Sind wir schon so sehr an IHN gewöhnt, dass es uns als unglaublich erscheint, wenn SIE sich einmal zu erkennen...

Aller Vergänglichkeit zum Trotz lebst du in meinem Sein. Wie könnte ich dich lassen aus dem Blick, bist du doch mein Antipode, Teil des Un- ergründlich meiner Seele, den Sinnen verborgen.

Die Indizienlage ist eindeutig, sagt der Minister und weist auf ein fernes Land weist auf kleine Unternehmen, um den Schuldigen zu finden für die Krankheit und auch, wenn es noch nicht bewiesen ist, die Zusammenhänge können nicht...

Du sahst nur den Zaun | ich suchte den Übergang an der Grenze der Begegnungen. Das ließ mich frösteln.

Es gibt Sprachen, die ganz ohne Worte auskommen. Diese sind am ehrlichsten.

Wie kann einem Keimling die Erde fehlen, wenn er doch in ihr gut aufgehoben ist. Wohl kann er sich beklagen, dass ihm das Licht der Sonne fehle, obwohl er doch schon ihre wärmenden Strahlen spürt. Wenn sie ihm nicht fehlte, würde...

Es hat dieses gesichtslose Etwas, dem ich einen Namen geben muss, diese seelenlose Hülle, die nun ich bewohne, bis ich mit ihr warm geworden bin. Es ist, als würde es mich halten wie mit Klauen und nicht wieder hergeben wollen, nicht der Sonne,...

Die Mücken sind entzückt von der Novembersonne ganz entrückt. Leuchtend filigrane Wesen flirren hin und her, auf und nieder um ein kleines gelb- braunes Birkenblatt. Zusammen tanzen sie hinein in den Winter. Da heißt es Unterschlupf suchen...

Worte vagabundieren so durch’s Leben mal nach hier mal nach dort, bleiben nie lange an einem Ort geistern sich so durch die Welt. Verstecken sich mal hier, mal dort lassen sich finden an einem Ort oder auch nicht die Worte in allen Fällen...

Starrer Krieger hart aus Ton schwebt schwerelos durch Dunkelheit durch Raum und Zeit in meine Nacht im Reich der Mitte einst den Toten dargebracht. Schwerer Krieger hart der Ton jetzt schwerelos in Dunkelheit in Raum und Zeit in unserer Nacht.

Lieber Gott, lass es bitte alles geben dürfen, was es gibt. Mach, dass es Dumme und Schlaue, Altkluge und Kluge, Leute mit Brett vor dem Kopf und ohne, Gläubige und Ungläubige, Gerechte und Ungerechte, Gute und Böse,...

Zwei alte Menschen, Mann und Frau, gehen mitten auf der Straße Hand in Hand im Winter forschen Schrittes einem imaginären Ziel entgegen, in sichtbarer Bedeutsamkeit ihrer Liebe. Auf einem Kinderbild blickt der alte Mann nachdenklich mit...

Tote Punkte setzen dem Lebendigen oft ein Ende.

Gezwitscher im Baum rauschender Ahorn im Wind Sommersonnentag

Meine Aloe Vera Pflanze hatte Parasiten. Wie Mistfliegen umschwärmten sie die Pflanze, saßen am Rumpf ihrer gezackten, grünen Arme und schlüpften nach einem kurzen Ausflug wieder in die Erde. Dort hatten sie wohl ihre...

Gestern traf ich eine junge Frau. Seit sie aus ihrer Kindheit heraus wuchs ausgesperrt von zu Hause sah ich wie sie Kurven machte Kurven nach zeichnete und füllte. Aber sie war Nicht zufrieden mit ihrem Bild. Radierte es wieder und wieder...