Alle 45 Texte von Macbeth

Irgendwann das Sakko an den Nagel hängen und hemdsärmelig leben. Ich hasse die Vorstellung.

Was ich tu, fragt man zurecht - Ich mache Träume mundgerecht! Spiel' mit Vernunft und Phantasie Füll Fässer voll mit Poesie. Ich fress den Mensch als Wesen auf Und spucke ihn als Neues aus; Ich mache ihn das Glitzern hören, Lass ihn...

Staustufen, begradigte Flüsse, Nutzwälder, Maisfelder, Monokultur. Wo genau siehst du Natur?

Und dort ist Heimat, meine Heimat, wo nah und fern zusammenkommen, wo die Vergangenheit und die Zukunft sich in der Gegenwart verbinden, wo mein Gefängnis meine höchste Freiheit ist.

Ich fliehe vor meinen eigenen roten Fußstapfen, Tanz auf Wasser, um Tränen-klamme Kleider in Unschuld Zu waschen, um die Siebenzollstiefel Abzulegen. Und ein Marsch in B-Moll In meinem Kopf: Himmelsmusik Berstender Geigensaiten,...

Ein Glühwurm schwirrt in meinem Auge, Die Lichter gleiten durch die Linse Nach draußen. Ich schreibe Brücken in die Nacht, auf dunklem Wolkenpergament mit Leuchtstift Und dem Dreck an meinen Schuhen.

Schreib Musik auf deinen Rücken, dort soll sie die Stille schmücken, die dein Atmen offenbart; Stift und Stille wachen zart. Form und Farbe kannst du spüren, wenn sie deine Haut berühren, Worte werden gegenständlich und...

Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. manchen fehlen die Worte, manchen fehlt die Zeit, und manchen fehlt nur jemand, der zuhört. Geschichten von Papierkriegen verglühen zu weißer Asche und blauem Dunst bevor sich die Lippen...

Schlichte Schönheit liegt vor mir auf einem weißen Blatt Papier. Während Ihre Brust vibriert, die Metrik sie narkotisiert, zieh‘ ich ihre Reime aus, versuche jede Stellung aus. Von Ihrem Klang euphorisiert wird Ihre Melodie...

Früher sah ich dein Gesicht, in deinen hellen Augen sah ich auch ein Stückchen mich. Heute sah ich dein Gesicht und folgte deinem kalten Blick, ich fand dort nichts zum Hassen. In deinen angsterfüllten, trüben Augen suchte ich - doch mich...

Ein Mann wurd' beim Arzt gefragt welch' Allergie ihn plagt: "Ich leide, voll und ganz, an Intoleranzintoleranz." Er traf danach zwei Frauen, da packte ihn das Grauen: Die erste war intolerant die zweite auch...

Im Plural sind wir vereint, wenn Männer sind benannt sind Frauen mitgemeint. Beim Fischerfest hingegen heißt Fischer "Mann" - bekannt: Der Traditionen wegen. Und die sind bei uns wichtig Und Widerspruch die Pest. Kritik daran ist...

Ihr fliegt, leicht und sinnig, in meine Birkenästchen, in Leim aus Misteln und Küssen. Hab Beeren und lockende Nester im rosa rostigen Käfig. Ihr seid mir auf den Leim gegangen und ihr singt noch Lieder von Liebe - nicht sorgenvoll, nicht...

Die Straße querend bin ich gestern Nacht auf einem Blankvers ausgerutscht und schwer gestürzt. Es knallte wohl mein Kopf auf Teer, die Folgen waren schlimmer als gedacht. Die alten Meister kamen aus den Grüften und drohten mir mit Schlägen...

1.  Weg durch den Garten | 745 , 1 mit 2 
2.  Herbstritt zur Lichtung | 649 , 1 mit 2 
3.  Frühes Morgenlicht | 599 , 1
4.  Von grauen Schiffen | 577 , 1
5.  Falke im Mondlicht | 513 , 1
6.  Wehrhaft und mächtig | 587 , 1
7.  Totes Laub am Weg | 608 , 1 1  

Wir bewegen uns auf dünnem Erdbeereis. Und wir sind schwindelfrei, Red Bull verleiht uns Flügel. Unsere gebrannten Kinder packen wir in Zuckerwatte. Wir warten nicht bis eines In den Schokobrunnen fällt. Wir essen gut Kirschen Und...

Die Hochhausfassaden in Honig getaucht geschmolzenes Gold auf den Abfall gehaucht und über der Skyline der silberne Streif ist gold überzogen vom süßlichen Reif. Die Stadt wird vom Feuer am Himmel gewärmt, von Schnee und...

Ich bin der falsche Spiele Spieler, ich träume ohne zu schlafen. Das Hemd geht aus den Nähten, die Ärmel sind voller Pokerkarten Ich bin der falsche Spiele Spieler, mein Rosenkranz, mein Amen, wenn jemand einen Ober legt stech ich...

„Den narrenspiegel ich diß nenn In dem ein yeder narr sich kenn; Wer yeder sy, wurt er bericht, Wer recht im narrenspiegel sicht“ – Sebastian Brandt, Das Narrenschyff 1494 Ein Schiff fährt auf dem Silberstreif Am Horizont der...

Mein qualvoll gutes Leben lechzt nach Deinem Augenblick aus hellem Tag gerissen fällt mein Ich in Dich verbrenn' im Glutgeknister vertrauter Dunkelheit ich reiße Dich aus mir heraus geh zurück ins Licht mein qualvoll gutes Leben lechzt...

Die Wetterleuchten streichen, weiß auf grau, den Wolken Fratzen auf den schweren Bauch und fordern schelmisch, neckend, selbstgerecht, die Welt zum Spiel heraus. Im Wetter leuchten die Wolkenfratzen einsam in die Nacht.

Auf einem Bänklein vor dem Haus sitzt er und atmet - Jahr ein, Jahr aus. Seine Lungen sind Feinstaub und Teer, er läuft gemächlich seiner Zeit hinterher. Sein Leben ist voll wie die Große Stadt, wie Paris oder New York von oben bei Nacht die...

Mein qualvoll gutes Leben lechzt nach Deinem Fluch. Bin Harz, dem Stamm entrissen, überlebensgroß. Dein Feuer lässt mich brennen, bin Bernstein, werde Staub, ich beiße, in Deinen Augen Rauch. Ich will dir alles geben - erkennst du den Betrug?...

Die Mutter meiner Mutter fand das Erz am Wegesrand, den Ausbiss einer Ader. Zermahlen, sieben, Haufwerk sichten, scheiden vom Erz den Hüttensand und tauben Stein und treiben Silberglanz im matten Feuer, entfernen Abraum, dringen in den Berg. Wir...

Der Zorn zerstäubt im Nebel und verfliegt. "Die Parzen woben", sprach der Mensch, "den Krieg, ein Netz aus Lebensfäden, rotem Schleim." Ich geh ins Feld und hol die Früchte ein, die unter kurzen, derben Seilen liegen, aus...

Auf Erkenntnis wurzeln Bäume, deren Früchte sind die Träume, die uns durch das Leben leiten, eine Welt der Eitelkeiten. Dornen sitzen an den Zweigen, die sich vor der Welt verneigen, schmücken sich mit Perlentränen...

(A and B walking. They are middle class) A: And now for a nice stroll through the Royal Academy. B: I' really looking forward to the waterworks. A: Waterworks rule. (B stumbles) B: What the hell...? A: Look what's lying there! A...

Klipp klapp, so kratzt die Wolkenmühle Ein Tauchsieder vertreibt die Kühle. Ausgeschwitzt als Destillat Schuld ist nur das Termostat! Schwipp schwapp, das Öl gekonnt verdichten Ein kleines Opfer für den Gott Natur und...

Ich denke eine Brücke zu dir Dann denk ich deine Brücke zu mir Ich schreibe eine Brücke zu dir Und wenn der stumme Wind das Blatt Papier fortträgt zu den Wolken und dann zu den Sternen Dann denk ich an dich

1.  Auf dem Heuboden | 412
2.  Gedankenfäden | 420
3.  Einsamer Hafen | 414
4.  Zum Silberstreif | 250
5.  Geteerte Straßen | 371 , 1 mit 2 

EIN Apfel am Anfang und Adam aß ihn auf, hinterließ EINS

Süßes Kleinod mit schwarzer Pupille - Der sonnig vergoldete Blick hinauf. Wie ein Brennglas entflammt sie das Leben, Die Blattlaus ersoffen im Honigtau.

Der Soldat nimmt das Gewehr und schießt ein Bild Es ist Kunst Der Künstler nimmt die Kamera und erschießt sich selbst Es ist Krieg

1.  Unbedeutender Prolog Prolog | 895 , 2 mit 1 
2.  Ein unbedeutender Tag Kurzprosa | 775 , 4

Mein Ghostwriter hat gekündigt. Den scheiß Gameboy weggelegt mir ist langweilig, ich schreibe, ich spucke Worte aufs Papier spucke Zuckerrohr und Kreide . Wie eine Spieluhr, ungehört; an einem dunklen, falschen Ort Verschwindet...

Die Feder der Spieluhr ist aufgezogen, ihr Lied ist gefangen im Spannungsbogen. So wie der Anzug im Moment zwischen dem Fallen der Spaghetti und dem Aufprall auf dem Hemd. Wie Pesto Pomodoro fliegen Spieluhrtöne reißend ätzend,...

Glühlampen fallen Aus der Fassung In das Nichts Glühfäden glimmen Nervenschwach, dann ausgebrannt Glaskolben bersten Deines Lidschlags Regenbogen Bleiben leere Lampensockel In der Finsternis Wie ich

Mein Telefon und ich geben uns ehrliches Feedback "Leitung überlastet"

Wenn ich aufstehe gehe ich ein Stück und betrete einen fensterlosen Raum. Dort starre ich auf Fenster, manche blau, manche grau. Eine Stimme sagt zu mir "Jedem steht die selbe Zeit zur Verfügung. Man muss diese nur optimal nutzen."...

Verborgen, tief im Herz des Boten, ist Hoffnung auf ein Widerhallen, doch bleibt selbst der Mund des Schnitters tot. Nur Weißes Rauschen.

Augen die schlafen Knospen am Baum die Wimpern in moosgrün getuscht. Auge das schlafende Zentrum des Sturms mit blinzelndem Wimpernschlag gleißend erwacht. Augen wie schlafend von Lidern bedeckt in Laken gewickelt für immer.

Als Flaneur durch Sterne streben im zähen Äther ängstlich leben den Neubeginn dem Kosmos geben "Weg, Verwesungsduft!" An Allbegebenheiten kleben seufzend über allem schweben den Spinnen Spinnennetze weben für die Sammelgruft.

Zwischen Flucht und Sicherheit, zwischen Mut und Ängstlichkeit, zwischen Leben und Entropie, zwischen Fensterglas und Jalousie zwischen Morgengrau und tiefer Nacht, hast Du mir, Tod, den Mensch gebracht.

Ich bin euer Gaukler im Vogelkleid, das Öl klebt in meinem Gefieder, und schmiere euch eure Geschichte, das Leid, auf den Boden des Ballsaales nieder. Ich bin euer Gaukler im Vogelgewand. Im Bettchen aus Daunen euch wiegend lösch ich eure Augen...

We're porcelain puppets posing pretty / full of pain and full of pitty / we're porcelain puppets, pretend persons, / your pure, perennial, perfected versions. / Clandestine dreamers on a shelf / observing you through night and day....