Kurzgedichte

Ich möchte den Herrn Klein anzeigen und Ihm so recht die Meinung geigen Hat er doch wider bess'res Wissen direkt vor meiner Tür geschlafen und dafür möcht ich ihn bestrafen!

Dein stilles Atmen nach der Nacht zwirnt unsere Münder innenwärts mein Haar zerbricht am Wimpernschlag zerbrich auch du mich unter deiner Haut und sprich: Sei wach. Sei Wachs. Sei wachsam. Schlaffarbener.

Wenn die Leich' noch Augen hätt um all die Sachen hier zu lesen. würd sie sagen: "Seid so nett, lasst mich doch einfach hier verwesen."

. Das wilde Lächeln in der saftigen Wiese feuert mich an Leuchtend singt es mir vom Leben im Überfluss nebenan der Tod .

Der alte Kannibal' sich freut. Und verscheucht schnell ein paar Schwäne. "Die Wasserleiche fress ich heut. Die mundet mir. Auch ohne Zähne."

Ein Jüngling, kaum 12 Jahre alt, der spielte gerne mit dem Messer. Traf dabei doch die eig'ne Mutter und dacht bei sich: "Es wär wohl besser wenn ich die Leich' verschwinden lass." So warf er sie in ein...

. Deine Farben klingen seltsam vertraut in meinem Seelenraum manchmal rufen sie mich Brachliegendes summt leis im Echosang .

Und ich schüttele den Kopf im Takt der Musik, die nicht spielt, da es dafür keinen Ausdruck gibt.

Im "H und M" greift Gerdi nach dem letzten Schleifenteil und stöhnt vor Freude. Doch es tönt Gemach! Leg das gleich wieder hin! - Wer dröhnt?, erfragt nun Gerdi säuerlich. Mathilda Mumm stürmt auf sie zu: Den...

Ich wünsche mir ein schwarzes Schaf an meine Seite das mich behütet vor dem ewig guten Hirten

Mit fettigen Koteletten lockt der heiße Eber seine Frau. Die stöhnt nur zickig und verbockt: „Um Schweinkram schert sich keine Sau!“ Sie stiert zum Bullen hin und rennt zum Kuhstall rüber. - Lass mich wetten: Sein fettes...

Du zeigst mir was es ist Wie ein Kind das blutende Knie: Sieh Und ich fühle wie es ist Und ich bin dir was und wie

Hab dich gefühlt schon lange gehen lassen bevor du deine eignen Schritte tatst. Nach wirrer Zeit nun sehe ich dich glücklich liebend schmerzlich denkend gebend, ja, lieb dich lebend. Und hierum ließ ich dich und dir dein Tun.

Ich öffne dein Herz für dich, damit du die Schönheit dieser Welt erblickst. Die reine Luft einatmest, die voller Erfüllung vom Wind durch die Lande streift. Die warme Sonne auf deinem Gesicht spürst und sie in dich...

Ab in den Schacht. Wenn es dunkelt, ist es Nacht. Meine Teufel haben laut gelacht. Ich hab´ an all die Mösen gedacht, an die Löcher und den Abgrund. Mein blutig´ Herz ist kerngesund. Ich nehm´ dein Fleisch in meinen...

Im Grün meiner Birke wiegt sanft der laue Wind den Gesang des Zeisigs

leg mich ab im guten lieber über morgen wollen wir noch nicht reden wollen wir nicht mehr weiter denken unser heute wird uns heute lenken gestern immer jetzt und hier ab leg mich im guten über morgen schweigen wir

Ihr Mund küsste so rot. Am Morgen war sie tot. Sie schläft in den Kakteen. Dort hatte ich sie im Traum gesehen. Mein Weg führt immer weiter. Ich klettere auf die Leiter und pfeife in der Dämmerung ein Lied, das handelt vom...

* Leeres Blatt hüllt sich in Schweigen Will sich nicht vor mir verneigen keinen Beitrag zeigen. Wir sind uns einig: Erst den Silbenteppich weben, Dann die Wundertüte kleben -------------------------- * © F. Puschnik

Wir gehen nicht von gleichen Bedingungen aus du willst nur gewinnen ich baue ein Haus. Wir ziehen nicht am selben Strang was ich auch tue geht mir mittenmang durch Herz und Bein Was du auch tust bei dir bleibt es stecken im Kopf allein.

. Wundersamen streu ich in die Seelengärten Augensterne Dein Tief im Kern erwacht hellgrüner Knosp entpuppt sich herzinnen wird licht .

* Will dir Zuckerwatte einverleiben, auf den Lippenzeilen Briefe schreiben, mit schönen Worten in die Seele zielen, ein zartes Lächeln in die Augen spielen. Streue Rosenblätter aus die Haut. Bist die Glück erwählte...

Wat freu ick mir uffs kühle Bier.

Gelegentlich mach´ ich einen auf Dichter, dann werde ich zum Gedankenhinrichter, leere das Schöngeistverwandlungsgelichter hier auf`s Papier und denke mir: wie gut geht`s dir! Was bist du für ein unheimlicher Geist, der Genie in...

Dunkel fläzt sich auf den Lidern, müde lullt die Stille ein, tief im Kopf schweigt ein Erwidern, selbst von fern der Käuzchenschrei und du kannst nicht mehr verweilen und du gleitest zwischen Zeilen, um alsbald Kadenz zu sein.

du bist du und ich bin ich, uns zusammen gibt es nicht. doch bin ich nur ein spiegel deiner, du letztlich auch das abbild meiner. uns allein das gibt es nicht, ich bin du und du bist ich.

Stolz auf blattlosem Stiel ein gelber Wuschelkopf die Löwenzahnblüte

Fliehe den Ort Fliehe die Zeit Das Leben ist lang Das Leben ist weit Verschiebe die Kreise Auf eigene Weise Sei niemals bang Und nimm Dir Zeit Zieh mit mir fort Sei immer bereit Das Leben ist lang Das Leben ist breit

aus einer grünen hecke kam franz die kleine schnecke sie kroch und kroch und kroch bis zum großen maulwurfsloch dort blieb sie vor erschöpfung stehn hielt inne, konnt nicht weiter gehn so machte sie nun eine rast der maulwurf nahm...

. Wenn Schattenwurf die Erde zeichnet und die Sonne lächelnd das Grün zum Himmel summt dann grab ich meine Hände ins warme Feucht und schmücke meine Seele mit sattem Grün und Funkelfarben aus zartem Blumenwunder... .

erst sanft geküsst dann schnell verpißt so sind die männer eben und gar nicht mal verlegen läßt frau sich auf sie ein ist sie am schluß allein egal auf welcher fete mit oder ohne knete der mann ist nun mal...

. Wie eine Nabelschnur ins All zieht es aus der Mitte zielt nicht spricht nicht klingt nicht und doch sprüht es aus den Augen .

Die Essenz des Lebens, pulsierend wie der Duft eines blühenden Flieders, die leuchtenden Wellen der abendlichen Dämmerung, sowie unser tägliches Gegenüber.

die tägliche ebbe bricht die wellen ins flache bis in den tiefen spiegel einen stein schlag weiter ins wasser fern von mir

stieg aus dem Dämmern das Dunkel glitt über Wand Tisch und Bank kroch in die Tinte und schrieb behände den Maientag krank.

prosecco ungebremst hinein.gekippt so manches glas.viel um, lief aus, zerbrach. die neue flasche kam geschwind.und wurde rasch geleert.nichts war daran verkehrt.nur der sambucca wurde knapp.kalkuliert obwohl er mächtig floß. bei jung...

"troll" und "proll", die jeder kennt, sind sich scheinbar gänzlich fremd, doch reicht 1 buchstabe, schon verkehrt sich die lage ...

Das Leben rinnt weg, es kümmerte mich einen Dreck. Wir waren Titanen. Jetzt sind wir alt, manche sind kalt für immer, verscharrt im Dreck, verbrannt, ersoffen, zugedeckt mit einem starren Tuch. Ich nur sitze allein auf diesem kalten...

* Lass mich an dir heilig sein Aus deinem Himmel Wasser schöpfen Das Rosenrot von deinen Lippen trinken In deinen allertiefsten Augen sinken. Behutsam dich aus Schleierwolken knöpfen Wie leibe bist du mir dann auf und ein. * © F....

Dort in der Kammer der goldenen Uhren saß ich klammheimlich und las sorgsam Spuren saß ich vorm Spiegel im Winkel ein Jammer doch der verschlich sich: mein Spiegelbild lachte ob all der Faxen die es mit Augen und Halsfalten machte

unser kind sah plötzlich rot, nun ist die ganze klasse tot, hat wohl viele games gezockt, stellt man fest und ist geschockt, war doch immer so ein stiller, kam ja nie aus seinem zimmer, tut uns leid um den tumult, uns jedoch trifft keine schuld,...

ein steppenlöwe, wild und mächtig, traf nachts ein mädchen, klein und schmächtig, er dachte: welch ein augenschmaus, da mach ich mir ne mahlzeit draus, sprang sie an, wie / ´s alpha-tier, doch endete als kuschel-zier!

ein mäuschen, gut versteckt im loch, plötzlich einen käse roch, sprang heraus schnell einer katze, die tat nur einmal mit der tatze, kam heraus: war doch ne maus...

ich träumte mich mitten am tage auf neuen boden tastete spuren mit unscharfen grenzen führte bekanntes fort von allen dingen führte fort von mir und diesem planeten mir-doch-egal alles lief weiter als in jener nacht davor

jedes unglück eine falte, jede liebe eine narbe, umgibt mich nun das kalte, verdrängt ist jede farbe. grund, dass ich mich halte, hoffnung, die ich habe, erinnerung an altes, des lebens einstge gabe. so steh ich hier, allein im walde, nur...

Es springt ein kapitaler Bock Noch immer über Stein und Stock. Und ob er oft geschossen, Lebt er noch unverdrossen. Es war mal eine Wanze, die brach für wen 'ne Lanze. Nun schlug man sie - echt bitter, zu Mus anstatt zum Ritter. Es war...

das dichten unser täglich brot, doch wein wär schöner, statt des lob, für wasser reicht / ´s mal gerade so, bekanntlich gut genug fürs ...

der apfel fällt nicht weit vom pferd, was freies laufen sehr erschwert, denn ist man erstmal reingetreten, bleibt / ´s an der eignen’ sohle kleben...

Wenn ich die Stille (er)tragen könnte, aus dem Schweigen ein Haus bauen, in dem es sich vortrefflich lebte – ich würde alle Worte, A L L E! nicht vergessen, mit denen ich mühsam mich gequält, um etwas zu sagen,...

ein hoch auf die moderne kommunikation, das internet, sowie das iPhone, ein jeder nutzt sie schon, der vater wie der sohn, doch scheint es mir der blanke hohn, geht dies zu lasten der PERSON...