Julinacht

Gedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  Isaban

Die Luft ist schwer und feucht und riecht
nach längst Vergangnem und nach kaltem Schweiß,
nach dem, was still in dunklen Ecken liegt,
nach dem, was du seit Jahren heimlich weißt.

Das Laken ist ein Folterinstrument,
das im Minutentakt auf Qualen sinnt;
derweil im Hinterkopf dein Lauschen brennt,
schrumpfst du zu einem furchtbar alten Kind

und jener Raum, der sich dein Zimmer nennt,
wird Korridor, wird Hölle, Galaxie,
wird eng und weit und frisst dich irgendwie.

Da draußen speit ein scheeles Mondgesicht
sein seltsam krankes, gallegelbes Licht
durch alle Ritzen jeder Jalousie.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (04.07.12)
Gut getroffen. LG

 Isaban meinte dazu am 04.07.12:
Danke, Armin!
Caty (71)
(04.07.12)
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 Isaban antwortete darauf am 04.07.12:
Auf diesem glattpolierten Text darf man ausrutschen. Aber was bleibt, nachdem man ihn gelesen hat? Man weiß nicht, woher das Unbehagen kommt, man weiß noch nicht mal, ob es wirklich Unbehagen ist, man weiß gar nichts. Der Text gefällt sich in der neutralen Pose des blasierten Neinsagens, und das scheint mir als Aussage eines Sonetts doch ein bisschen sehr wenig.

Hallo Caty,

neutrale Pose des blasierten Neinsagens...

Woran genau machst du die du die in meinem Text fest?
Ich bin - wie immer - gespannt, wie ein Flitzebogen auf deine ganz sicher einzigartige Interpretation.

Liebe Grüße,

Sabine

 Didi.Costaire (04.07.12)
Das Gedicht gefällt mir gut. Bloß mit dem Juli komme ich nicht ganz klar. Für mich wirkt die Szenerie zu düster für einen Hochsommermonat und ich sehe hier eher Spätherbst.
Liebe Grüße, Dirk

 Isaban schrieb daraufhin am 04.07.12:
Schwitzen kann man auch im Juli. ;)
Freut mich, dass dir der Rest gefällt, Dirk.
Danke für die Rückmeldung.

Herzliche Grüße,

Sabine
magenta (65)
(04.07.12)
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