Kellerkinder
Text zum Thema Allzu Menschliches
von Isaban
Kommentare zu diesem Text
Böse! Richtig böse!
O man - dieses Bild wird mich heute begleiten!
Lotta
(Anmerkungen in Klammern)
O man - dieses Bild wird mich heute begleiten!
Lotta
(Anmerkungen in Klammern)
Kommentar geändert am 24.04.2021 um 11:58 Uhr
Ein Naturalismus, von dem Emile Zola noch hätte lernen können.
LG
Ekki
LG
Ekki
Das nimmt einen mit, im doppelten Sinne! Mega, würden die Kinder heute sagen!
Und Kinder, die derartige Not und Brutalität erleben, gibt es heute auch wieder, ein paar Flugstunden von uns entfernt.
Chapeau für die Erzähl-Dichte!
Eiskimo
Und Kinder, die derartige Not und Brutalität erleben, gibt es heute auch wieder, ein paar Flugstunden von uns entfernt.
Chapeau für die Erzähl-Dichte!
Eiskimo
zum Thema "Allzumenschliches"
das kitzelt diesen Nerv in mir, der Teile der Welt gesehen hat, wo die Fassade bröckelt. Es klingt so Nachkriegszeitlich, dass ich gleichzeitig in Syrien und im Yemen, in den zerbombten Gassen nach Gleichaltrigen suchen will.
Und schon jetzt muss ich das hinnehmen, was wir nicht ändern konnten und mit der selben stoischen Beklemmung "überleben".
Und dann gehe ich auf den Balkon eine rauchen, und eine Mutter mit Kind im Kinderwagen läuft durch unser "friedliches" Viertel und das Kind dreht sich aus "dem" Nichts zu mir um, und schaut mich an, als könnte es Gedanken lesen.
Und ich rauche meine "Marzipanziggi" und puste blauen Dunst ins verkehrsberuhigte, auf Knochenbergen gebaute, Augusta Vindelicorum.
Morituri te salutant
das kitzelt diesen Nerv in mir, der Teile der Welt gesehen hat, wo die Fassade bröckelt. Es klingt so Nachkriegszeitlich, dass ich gleichzeitig in Syrien und im Yemen, in den zerbombten Gassen nach Gleichaltrigen suchen will.
Und schon jetzt muss ich das hinnehmen, was wir nicht ändern konnten und mit der selben stoischen Beklemmung "überleben".
Und dann gehe ich auf den Balkon eine rauchen, und eine Mutter mit Kind im Kinderwagen läuft durch unser "friedliches" Viertel und das Kind dreht sich aus "dem" Nichts zu mir um, und schaut mich an, als könnte es Gedanken lesen.
Und ich rauche meine "Marzipanziggi" und puste blauen Dunst ins verkehrsberuhigte, auf Knochenbergen gebaute, Augusta Vindelicorum.
Morituri te salutant
Kommentar geändert am 24.04.2021 um 18:02 Uhr
Agnete (66)
(24.04.21)
(24.04.21)
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Stelzie (55)
(24.04.21)
(24.04.21)
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Agnete (66) meinte dazu am 24.04.21:
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Sorry, dass ich mich da mal einmische, Agnete, und vielleicht ist es tatsächlich so, dass Baby gefressen wurde, allerdings nicht von den Kellerkindern, nein, um Kannibalismus geht es hier, wenn überhaupt, nur peripher, Paloma dient keinesfalls als Mahlzeit, sondern dürfte dazu ausersehen sein, in die Fußstapfen der Prostitution von Sanne zu treten, damit die Kellerkinder wieder was besseres zu futtern bekommen.
Zudem bin ich der Meinung, dass Isaban sich mit Schilderung dieses Endzeitszenarios selbst übertroffen hat.
Ciao, Frank
Zudem bin ich der Meinung, dass Isaban sich mit Schilderung dieses Endzeitszenarios selbst übertroffen hat.
Ciao, Frank
Agnete (66) schrieb daraufhin am 24.04.21:
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Sei doch bitte so freundlich, diese Andeutung für mich zu zitieren.
Mit dem Ende geht es mir auch so wie Agnete. Ansonsten toll geschrieben!
Das aber würde zumindest voraussetzen, dass der Ich-Erzähler dazu Stellung bezieht. Da dieses jedoch nicht geschieht, liegt diese Auslegung im Ermessen des Lesers, definitiv ist Entführung Gewalt, aber ich sehe allein in ihrer Beschreibung noch keinerlei Legitimierung, weder durch die Autorin, noch durch den Protagonisten, dem wahrscheinlich nicht einmal bewusst sein dürfte, was er da gerade tut.
Für mich ist diese Geschichte ein feines Stück Gesellschaftskritik und wie ich Isaban einschätze, hat sie lange daran geschliffen, um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen.
Ciao, Frank
Für mich ist diese Geschichte ein feines Stück Gesellschaftskritik und wie ich Isaban einschätze, hat sie lange daran geschliffen, um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen.
Ciao, Frank
Okay, ich habe die Stelle gefunden, fraglich ist allerdings, ob die Gruppe den Plan auch ausführen wird, denn das Ende der Geschichte bleibt schließlich offen, wobei ich natürlich für Paloma hoffe, dass niemand in der Gruppe mit Agnete verwandt ist.
🤭
🤭
🤭

Auch ich finde die Geschichte nicht gut, wenn auch aus einem anderen Grund als Agnete. Isaban hat zu viel Elend zusammengeballt, um dann am Ende einen Gruseleffekt zu erzielen, das Konstruierte und Gemachte ist dermaßen spürbar, dass es auf mich nicht glaubwürdig wirkt. Ich spüre, dass nicht Erfahrung, sondern Angelesenes und Zusammengetragenes hinter dieser Geschichte steht. Verglichen mit einer auf Erfahrung beruhenden Nachkriegsgeschichte wie "Nachts schlafen die Ratten doch" von Wolfgang Borchert (die mit sehr viel weniger Elend auskommt) ist dies ein papierenes Produkt - und Zola hätte allenfalls davon lernen können, wie man es nicht macht.
Gruß Quoth

Stelzie (55) meinte dazu am 26.04.21:
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Vielleicht, Stelzie, kannst Du eine Geschichte über vereinsamende und leidende Kinder unter Koronabedingungen schreiben, das wäre toll! Ich stimme Dir zu: Diese Erzählung s o l l berühren, s o l l sensibilisieren - aber für mich gilt da der Satz: Man spürt die Absicht, und man ist verstimmt. Hier wird eben nicht hingeschaut, sondern erfunden und konstruiert um eines Effektes willen. Mich sensibilisiert der Text nicht, mich stößt er ab ... Dass er fähig ist, eine interessante Diskussion anzustoßen, ist unbestreitbar. Gruß Quoth
Ich hatte mein eigenes Zimmer, einen Freund, zwei Geschwister mein Trainig duzende Urkunden und Musisch begabt. Mit fünfzehn Jahren bin ich abgehauen.
Ein packendes Stück Prosa, das man gestern, heute oder morgen, hier oder woanders einordnen kann. Für mich ist die Erzählung komplett nachvollziehbar, selbst der Kannibalismus, obwohl ich immer noch hoffe, hier einer Finte aufgesessen zu sein, mit der du den Leser in eine Richtung zwingen möchtest, die in der Tiefe gar nicht in deiner eigentlichen Absicht liegt. Sehr gelungen!
Hallo? Das ist ein Isaban-Text. Und wenn man eines über Isaban-Texte sagen kann, dann: Die bösestmögliche Interpretation ist die wahrscheinlichste.

Welche ist die bösebestmögliche Interpretation? Mich in eine falsche Richtung gejagt zu haben, weil ich das Offensichtliche nicht finde? 
Ich persönlich habe nichts dagegen, dass Baby und Paloma verspeist werden. Ich habe zu den beiden keine besondere Bindung aufgebaut. Von daher gefällt mir diese Richtung eh am besten.

Ich persönlich habe nichts dagegen, dass Baby und Paloma verspeist werden. Ich habe zu den beiden keine besondere Bindung aufgebaut. Von daher gefällt mir diese Richtung eh am besten.
