Zeit zu rüsten

Gedicht zum Thema Illusion

von  GastIltis

Die große Seele ist gefallen.
Es ist jetzt Krieg und Zeit zu rüsten.
Der König muss mit den Vasallen
herunter von den Lotterbrüsten.

Der Feldherr ist noch auf dem Lande.
Er hofft, die Aussaat zu beenden.
Besitzt er schon das Kreuz am Bande?
Falls nicht, lässt sich das Blatt noch wenden.

Die Götter sind sich nicht recht schlüssig,
auf welcher Seite sie denn kämpfen.
Und weil der Kriegspfad so abschüssig,
kann das die Kampfkraft deutlich dämpfen.

Vertritt sie nur der Göttervater,
ist er neutraler als er sollte.
Ein „Was Ihr Wollt“ im Nachttheater,
bei dem er niemand Beifall zollte.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: AZU20, EkkehartMittelberg, franky, TassoTuwas.
Lieblingstext von: Stelzie.
Vielen Dank!

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (07.04.18)
Lieder Gasti,
dass ist ja wieder eine Unordnung.
Dabei haben wir die Zeit zu rüsten so nötig, wie sollen wir uns denn sonst entrüsten!
Dir ein friedvolles Wochenende
TT

 GastIltis meinte dazu am 10.04.18:
Danke Tasso, zum Glück hast du den Text nicht ganz so für bare Münze genommen. Ursprünglich sollte er etwas persiflieren, frag mich bitte aber nicht, was. Aber du hast es offenbar erkannt und die richtige Antwort gefunden. Das nennt man im Fachjargon: hinterher schleichende Nachlässigkeit! LG von Gil.

 EkkehartMittelberg (07.04.18)
Hallo Gasti,
Als die Schrecken des Zweiten Weltkriegs noch nicht verblasst waren, glaubten wir noch, es gäbe ein "Nie wieder". Dein Gedicht zeigt, dass man inzwischen wieder relativ gelassen über den Krieg schreiben kann. Du spiegelst den Zeitgeist, aber ich finde es furchtbar.
Liebe Grüße
Ekki
Graeculus (69) antwortete darauf am 07.04.18:
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 AZU20 schrieb daraufhin am 09.04.18:
Ja, so sehe ich es auch. LG

 GastIltis äußerte darauf am 10.04.18:
Hallo Ekki, ich meine, dir schon einmal Warren Buffets Haltung zum Krieg der Neuzeit geschrieben zu haben: „Es herrscht Klassenkrieg, okay, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die den Krieg führt, und wir gewinnen.”
Warren E. Buffett, (Privatvermögen: 72 Milliarden USD), November 2006. Natürlich sind wir (noch) nicht direkt betroffen. Aber da ich mich nicht zu den Reichen zähle, muss ich mich auf der Seite der Verlierer einordnen. Wahrscheinlich werden unsere Erinnerungen vom WK II uns nicht mehr einholen. Und der Zeitgeist (schreckliches Wort) uns vor dem schlimmsten bewahren. Danke und LG von Gil.

Hallo Graecu, irgendwer von den griechischen Helden wurde, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, direkt vom Pflug in den Trojanischen Krieg gerufen, ach, Palamedes, er war zwar klug, aber es kostete ihn das Leben. Und die (meisten) Könige hatten auch nicht das große Los gezogen. Mit der fernen Zeit hast du Recht; die Bedrohlichkeit nimmt ab. Danke + LG von Gil.

Hallo Armin, danke auch dir. Krieg hat immer etwas Fesselndes. Von fern betrachtet. LG von Gil.
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