Daraa

Sonett zum Thema Krieg/Krieger

von  Walther

Daraa

Der Wahn tanzt durch die Straßen: Wirbelwind.
Und Staub steigt an den fahlen Himmel auf,
Wo zwei drei Sonnen kreuzen ihren Lauf.
In einer Ecke hustet schwer ein Kind.

Es hält die Hände auf: Wer spendet Segen?
Und ruft nach einer Krume von den Resten,
Die von Tischen fallen auf den Festen.
Die Götter senden nichts – und keinen Regen.

Der Turban ist der Kopf des müden Kriegers.
Die Augen liegen tot in ihrem Schlitzen.
Er spielt nicht mehr die Rolle eines Siegers;

Aus seinem rechten Ärmel ragt ein Nichts.
Durch Staub und Kot fährt grell ein Blitzen,
Und rot flammt eine Kerbe des Gesichts.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram