Sie zieht, sie zieht mich mit sich, an meinem Geschlecht, mal ist es schmerzhaft, mal lustvoll, jetzt ist er schlaff, dann ist er steif. Wohin gehst du mit mir? Was willst du, Mutter? Ist dies der versprochene Himmel? Wenn das Licht in der Besenkammer ausgeht kommen die Ungeheuer. Ich wollte, sie hätte mich an der Hand genommen. Sie hätte Worte zu mir sprechen mögen, Verwünschungen, Flüche, oder sie hätte mich gelehrt ein Gebet zu sprechen zu einem unbekannten furchtbaren Gott. Mich geleert. Liebkosen und streicheln und heimeln – ich hätte so gern ein Heim gehabt. Doch sie zog mich mit sich fort, wusch mir den Mund aus mit Schmirgel und verstümmelte meine Haut, schnitt ein Ohr, rasierte meinen Schädel und warf mich in das Loch, das sie war.
Das Blut der Jungfrauen muss vergossen werden! Es muss fließen, rot, rosa, hellpurpurn. Das Blut der männlichen Nachkommenschaft vielleicht noch eher. Denn der Hass und die Missgunst der Gewesenen verfolgt sie doppelt und dem müssen sie entsprechen. Weil sie nicht von sich aus bluten. Untenherum.
So zieht es mich dahin in die Welt.
Alles werde ich tun für die Vorspiegelung von Heim, Hof und Geld.
Auf dieser Bergesspitze habe ich die gefrorene Wahl
zwischen eisiger Lust und todbringender Qual.
Und immer singt mir der Wind ein Wiegenlied
von unerreichten Höhen und traurigem Abschied.
Mein Kind wächst schnell.
Es kommt auch in die Höll´.