Fatalismus

Sonett zum Thema Ironie

von  FrankReich

Dein Wirken, das Dich stets durch diese Welt geleitet,
zerschmolz im Tunnel der Gefühle, irgendwie,
in Deinen Augen steht der Hang zur Havarie,
Misstöne streifen Dir Dein Ohr, kaum noch geweitet.

Als wirres Kind, das aus den frischen Wunden schreitet,
begannst zu leiden Du mit welker Energie,
Dein Wort erlosch im Raum der schweren Melodie,
vom Wahn der Wirklichkeit ins Taubenhaus begleitet.

Ein Traum befiel von da an Dich, Anomalie,
verwoben wie ein Netz im Nachherbst ausgebreitet,
schlich sich in Dein Gemüt, von Spinnen zubereitet.

In Trance vergaßest Du den Weg zur Empathie,
verrückt aus dem Bereich der wahren Phantasie,
ins Schicksal, welches Dir Dein Seelenheil bestreitet.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (06.01.21)
Hallo Frank, schreib öfter mal komplette Sonette. Es tut wohl, wenn dies jemand besorgt, der es kann.
LG
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 07.01.21:
😂 und danke, Ekki, einerseits beschämst Du mich ganz schön, da ich eigentlich mehr Wortjongleur und Formalingenieur bin, auf der anderen Seite habe ich doch auch schon einige überkomplette Sonette fabriziert, das müsste sich doch eigentlich bald ausgeglichen haben. 😉

Ciao, Frank

P. S.: Danke auch für Empfehlung und Favorisierung.

 franky (06.01.21)
Hi lieber Frank,

Auch mich hast du mit dem Sonett begeistert.

Ave
Von Franky

 FrankReich antwortete darauf am 07.01.21:
Hallo mein lieber Franky,

ich danke Dir für Deine Klicks, besonders jedoch für Deine kommentatorische Wertschätzung. Dieses Sonett hat einen authentischen Hintergrund und ich überlege noch, die dazu gehörige Kurzgeschichte zu schreiben.

Ciao, Frank

 AchterZwerg (07.01.21)
Mir gefällt das Sonett ebenfalls: wegen des hohen Wahrheitsgehaltes und der Eleganz seiner Sprache.

:)
Der8.

 FrankReich schrieb daraufhin am 07.01.21:
Auch Dir vielen Dank für all Deine Komplimente bzgl. dieses Sonetts, mein liebes 8/11inchen, und obwohl meine Gedichte in Punkto Eleganz keinesfalls mit Deinen mitzuhalten vermögen, bin ich auf die Doppeldeurigkeit des Schlussverbs fast ein wenig stolz.
😊

Ciao, Frank
Stelzie (55)
(07.01.21)
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 FrankReich äußerte darauf am 09.01.21:
Hi Kerstin,

ich denke mal, dass Du das nur so empfindest, eine ganze Menge Kommentatoren, ich bezeichne sie bewusst nicht als Kritiker, denn diese Befähigung kann sich keiner von denen auf die Fahne schreiben, da sie sowohl Konstruktivität als auch Objektivität erfordert, sind da gegenteiliger Meinung.
Der Grund allerdings, dass ich dieses Sonett relativ flüssig gestaltet habe, liegt am Gemüt des Protagonisten, der mit über siebzig Jahren noch einer Chemotherapie unterzogen und dadurch infantil wurde, der Krebs war zwar besiegt, seine Zukunft lag jedoch in der Geriatrie, als er dorthin verlegt wurde, war er ein Pflegefall, der seine Frau mit seiner Mutter verwechselte.
Ich denke, dass ich mit der Mehrdeutigkeit des Verbs 'bestreiten' genau die Situation eingefangen habe, in der er sich damals befand.

Ciao, Frank

P. S.: Danke für Deine beiden Amps und stell Dein Licht mal nicht so unter den Scheffel, denn Du hast dank Deiner Empathie schon mehr ordentliche Gedichte geschrieben als ich. 🙂

 Quoth (07.01.21)
Hallo Ralf_Renkking, Deine Selbsteinschätzung als "Wortjongleur" und "Formalingenieur" ist vielleicht nicht nur Bescheidenheit, sondern wirklich zutreffend. Das Sonett "Fatalismus" ist für mich ein Musterbeispiel fast virtuoser Formerfüllungspoesie, in der sich Inhaltliches nur mit großer Anstrengung undeutlich erschließen lässt, Schlüsselwort: Irgendwie. Das lyrische Du ist irgendwie verrückt, im Wahn, welk und in einem Spinnennetz verfangen. So what? Was geht's mich (und Dich?) an? Ein "Tunnel der Gefühle" wird benannt, aber welcher Gefühle? Und die sechs Fremdworte auf -ie machen's auch nicht musikalisch, sondern langweilig und schmecken nach Reimlexikon. Tut mir leid, ich kann damit effektiv nichts anfangen! Gruß Quoth

 FrankReich ergänzte dazu am 07.01.21:
Vielen Dank für Deinen Kommentar, Quoth. 😂

Ciao, Frank

 Teichhüpfer (07.01.21)
Yo Ralf, Du nimmst die Person an, wie Sie ist. Mit direkten Worten fehlt mir ein wenig deine Emotion.

Kommentar geändert am 07.01.2021 um 17:17 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 07.01.21:
Klar Mann, hier geht es ja auch nicht um mich. 😉

Ciao, Frank

 Teichhüpfer meinte dazu am 07.01.21:
Oke
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