Der privatisierte Handlanger
Anekdote zum Thema Arbeit und Beruf
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Lieber Ekki,
eine schöne Anekdote. Ein tolles Ende.
Erinnert mich an meine etwa sechs Wochen als Helfer auf dem Bau, um die Zeit zwischen Ausbildungsabschluss und Bundeswehr herumzukriegen.
Ich hatte damals kaputte Hände vom Zement anrühren.
Auch da – ein den Achtzigern – wurde Frauen nachgepfiffen ... und Bier während der Arbeit getrunken. Heute gar nicht mehr vorstellbar (zumindest das zweite).
Wer längere Zeit körerlich gearbeitet hat,
--> körperlich
fuhr und
--> ein Leerzeichen zuviel
Schönen Sonntag und liebe Grüße,
Buchstabenkrieger
eine schöne Anekdote. Ein tolles Ende.
Erinnert mich an meine etwa sechs Wochen als Helfer auf dem Bau, um die Zeit zwischen Ausbildungsabschluss und Bundeswehr herumzukriegen.
Ich hatte damals kaputte Hände vom Zement anrühren.
Auch da – ein den Achtzigern – wurde Frauen nachgepfiffen ... und Bier während der Arbeit getrunken. Heute gar nicht mehr vorstellbar (zumindest das zweite).
Wer längere Zeit körerlich gearbeitet hat,
--> körperlich
fuhr und
--> ein Leerzeichen zuviel
Schönen Sonntag und liebe Grüße,
Buchstabenkrieger
Merci, Buchstabenkrieger, das Bier Trinken auf den Baustellen war in den 50er Jahren so exzessiv, dass vermutlich unter den Maurern, mit denen ich zusammenarbeitete, einige Alkoholiker waren. Sie hätten das niemals zugegeben.
Auch dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Ekki
Auch dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Ekki
Harte körperliche Arbeit ist für Gymnasiasten und Studenten eine wichtige Erfahrung.
Ich erinnere mich noch, daß ich, die Leseratte, abends nicht einmal mehr die BILD-Zeitung hätte lesen mögen.
Du konntest immerhin - nach einer Phase der Eingewöhnung - noch ins Schwimmbad gehen.
Nebenbei lerne ich bei Dir etwas über das Arbeitsfeld meines Großvaters, der Polier war, aber mir gegenüber nie etwas davon erzählt hat. Als ich Umgang mit ihm hatte, war er bereits erblindet - da kam die BILD-Zeitung aus anderem Grund nicht mehr in Betracht.
Mein Vater berichtete mir später, er, der Polier und damit Vorarbeiter, sein mit einer Pistole auf den Bau gegangen - "wegen der vielen Polacken dort". Das muß in den 20ern gewesen sein. Hart und herrisch war er.
Was habe ich von ihm? Das Pfeiferauchen und das Trinken.
Da ist was hochgekommen bei der Lektüre Deiner Erinnerungen.
Ich erinnere mich noch, daß ich, die Leseratte, abends nicht einmal mehr die BILD-Zeitung hätte lesen mögen.
Du konntest immerhin - nach einer Phase der Eingewöhnung - noch ins Schwimmbad gehen.
Nebenbei lerne ich bei Dir etwas über das Arbeitsfeld meines Großvaters, der Polier war, aber mir gegenüber nie etwas davon erzählt hat. Als ich Umgang mit ihm hatte, war er bereits erblindet - da kam die BILD-Zeitung aus anderem Grund nicht mehr in Betracht.
Mein Vater berichtete mir später, er, der Polier und damit Vorarbeiter, sein mit einer Pistole auf den Bau gegangen - "wegen der vielen Polacken dort". Das muß in den 20ern gewesen sein. Hart und herrisch war er.
Was habe ich von ihm? Das Pfeiferauchen und das Trinken.
Da ist was hochgekommen bei der Lektüre Deiner Erinnerungen.
Vielen Dank, Graeculus. Die Geschichtsschreibung von Thron und Ältären ist vorbei und wir erfahren inzwischen einiges über das alltägliche Leben unserer Vorfahren, aber immer noch viel zu wenig. Mein Großvater väterlicherseits arbeitete als Bergmann.. Ich werde demnächst von seinem ungewöhnlich entbehrungsreichen Leben berichten.
die empathie von diesem 'kleiderschrank'
war für dich quasi einst ne sich're bank.
lg
henning
war für dich quasi einst ne sich're bank.
lg
henning
Merci, Henning, du bringst es mit Witz auf den Punkt.
LG
Ekki
LG
Ekki
Meine Erfahrungen mit solchen "Kleiderschränken" sind ebenfalls nur die allerbesten.
Eines Tages trugen die mich (von Schrank zu Schrank) in das 22. Stockwerk, weil der Uni-Aufzug ausgefallen war.
Allerdings war ich damals ein noch (!) schönerer, schwarzgelockter kleiner Zwerg. Ach, ja ...
Nostalgische Grüße
der8.Abschweifling
Eines Tages trugen die mich (von Schrank zu Schrank) in das 22. Stockwerk, weil der Uni-Aufzug ausgefallen war.
Allerdings war ich damals ein noch (!) schönerer, schwarzgelockter kleiner Zwerg. Ach, ja ...
Nostalgische Grüße
der8.Abschweifling
Merci, Piccola, ein schönes, schwarzgelocktes Genie findet immer einen Grund zur Nostalgie.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
da hast du ja etwas fürs Leben gelernt.
Interessant zu lesen, wie es damals auf dem Bau so zuging.
Liebe Grüße,
Dirk
da hast du ja etwas fürs Leben gelernt.
Interessant zu lesen, wie es damals auf dem Bau so zuging.
Liebe Grüße,
Dirk
Merci, Didi, das stimmt, während meiner Ferienjobs habe ich mehr fürs Leben gelernt als je in der Schule.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki, eine für mich als Baumenschen interessante Geschichte.
Und dennoch hat mein Lebenslauf mit richtig schwerer Arbeit bereits nach der achten Klasse mit dem Erlernen eines Berufes im Baugewerbe? Nein! Als Schlosser begonnen. Da war ich ziemlich untergewichtig und konnte die schwere Feile, die wir die ersten drei Monate bewegen mussten, kaum bewegen. Dennoch muss ich sagen, dass ich diese Zeit auch nicht missen mag, weil sowohl die Lehrwerkstatt als auch die Berufsschule mit hervorragenden Ausbildern und Lehrern besetzt waren. Dass wir außer dem Schweißen und Hartlöten alle Metallarbeiten gelernt haben, die aufzuzählen Seiten füllen würde, ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist ein wunderbarer Zusammenhalt in der Gruppe, u.a. auch, weil wir bis auf zwei Mann alle aus einer Kleinstadt kamen und uns kannten. Dass ich dennoch nach dem Studium im Baugewerbe gelandet bin und mir u.a. die Ausbildung im Fachzeichnen nach DIN unwahrscheinlich viel genützt hat, ist nur eine der Facetten, die eine Rolle gespielt hat. Die andere war die, die du auch erwähnt hast, Ekki, die Einstellung zur körperlichen Tätigkeit, die stetig gewachsen ist.
Es freut mich immer wieder, deine Geschichten zu lesen und Vergleiche anzustellen.
Herzlich grüßt dich Gil.
Und dennoch hat mein Lebenslauf mit richtig schwerer Arbeit bereits nach der achten Klasse mit dem Erlernen eines Berufes im Baugewerbe? Nein! Als Schlosser begonnen. Da war ich ziemlich untergewichtig und konnte die schwere Feile, die wir die ersten drei Monate bewegen mussten, kaum bewegen. Dennoch muss ich sagen, dass ich diese Zeit auch nicht missen mag, weil sowohl die Lehrwerkstatt als auch die Berufsschule mit hervorragenden Ausbildern und Lehrern besetzt waren. Dass wir außer dem Schweißen und Hartlöten alle Metallarbeiten gelernt haben, die aufzuzählen Seiten füllen würde, ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist ein wunderbarer Zusammenhalt in der Gruppe, u.a. auch, weil wir bis auf zwei Mann alle aus einer Kleinstadt kamen und uns kannten. Dass ich dennoch nach dem Studium im Baugewerbe gelandet bin und mir u.a. die Ausbildung im Fachzeichnen nach DIN unwahrscheinlich viel genützt hat, ist nur eine der Facetten, die eine Rolle gespielt hat. Die andere war die, die du auch erwähnt hast, Ekki, die Einstellung zur körperlichen Tätigkeit, die stetig gewachsen ist.
Es freut mich immer wieder, deine Geschichten zu lesen und Vergleiche anzustellen.
Herzlich grüßt dich Gil.
Lieber Gil, dein Bericht von Lehrwerkstatt und Berufsschule hat mir wieder einmal schmerzlich bewusst gemacht, wie ungenügend meine gymnasiale Ausbildung in der BRD doch in puncto Polytechnik und Arbeitslehre war. Wegen der Ferienarbeit sind meine Kenntnisse auf diesen Gebieten heute wenigstens mangelhaft. Ich hatte Klassenkameraden, die keinen Nagel ins Brett hau8en konnten.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Meine Defizite in vergleichbaren Jobs: Ich rauchte nicht, konnte die Bierflasche nicht ohne Flaschenöffner aufkriegen und hatte keine sauigen Witze drauf....
Das mit der Bierflasche habe ich inzwischen gelernt.
Dein Text, lieber Ekki, hat einige harte Erfahrungen wachgerufen. Die Welt war damals schon härter.
Lg
Eiskimo
Das mit der Bierflasche habe ich inzwischen gelernt.
Dein Text, lieber Ekki, hat einige harte Erfahrungen wachgerufen. Die Welt war damals schon härter.
Lg
Eiskimo
Merci, Eiskimo, die härtere Welt damals wurde in unseren Schulbüchern mit entsprechenden Sprüchen begleitet, zum Beispiel
"Der nicht geschundene Mensch wird nicht erzogen" oder "Arbeit macht das Leben süß".
LG
Ekki
"Der nicht geschundene Mensch wird nicht erzogen" oder "Arbeit macht das Leben süß".
LG
Ekki
Was hat sich der Ich-Erzähler von dem verdienten Geld gekauft? Rock and Roll-Schallplatten? Ein Motorroller? 1000 Mal Toast Hawaii?
Dieter, das war damals eine sehr wichtige Frage für mich. Ich hatte ein sehr altes Fahrrad mit einem sog .Gesundheitslenker und wurde von meinen Klassenkameraden deswegen verspottet. Also ich habe für ein neues Fahrrad gearbeitet, das ich bis zum Ende meines Studiums 1966 in Marburg benutzte
Hallo Ekki,
was ich aus der Anekdote lese ist, Menschenkenntnisse lernt man nicht aus dicken Büchern, sondern in der täglichen Begegnung und vor Ort!
Herzliche Grüße
TT
was ich aus der Anekdote lese ist, Menschenkenntnisse lernt man nicht aus dicken Büchern, sondern in der täglichen Begegnung und vor Ort!
Herzliche Grüße
TT
So ist es, Tasso. ich habe freilich so manchen Typen, den ich in der täglichen Begegnung kennengelernt habe, in Büchern, differenziert beschrieben, wiedergefunden und besser verstanden.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki