Planspielchen
Essay zum Thema Zukunft
von FrankReich
Anmerkung von FrankReich:
*FAZ, 05.09.2022, "Selenskyj bekräftigt Ziel einer Rückeroberung der Krim"
Kommentare zu diesem Text
In Putins Weltbild hat "der Westen" ja die Absicht, Rußland zu zerschlagen. Dabei denkt Putin sicherlich an das traumatische Erlebnis des Zerfalls der UdSSR, den er nicht auf eine innere Instabilität als Folge der stalinistischen Politik, sondern auf eine Strategie des Westens zurückführt - Geheimdienstmentalität halt.
Es darf daher nicht die Absicht westlicher Politik sein, nun auch noch Rußland zu zerschlagen, denn das würde die Paranoia in Rußland und damit dessen Widerstandswillen verstärken. Wer sich von allen Seiten bedroht wähnt, neigt zu irrationalen Reaktionen.
Nein, es muß stattdessen das eindeutige Signal geben (möglichst eindeutig, damit es Putin schwerer fällt, dies anders darzustellen), daß der Westen lediglich eine aggressive russische Expansionspolitik nicht hinnimmt und speziell die Ukraine nicht als "Kleinrußland" ansieht. (Nur dafür gibt es übrigens eine völkerrechtliche Grundlage und eine Mehrheit in der UNO.)
Dieses Ziel bleibt schwer genug zu erreichen, denn es schließt die Befreiung des gesamten ukrainischen Territoriums ein, was für Putin eine Art politischer Todesstoß wäre.
Und nach Putin? Der Nachfolger, der sich da gerade in Stellung bringt (Prigoschin), profiliert sich durch eine noch aggressivere Politik.
Ich weiß nicht, wie man da herauskommen will; aber eine Zerschlagung oder auch nur nachhaltige Schwächung Rußlands sollte nicht das strategische Ziel sein - sagt mein Instinkt.
Es ist eine Situation so heillos wie der Nordirland-Konflikt
Es darf daher nicht die Absicht westlicher Politik sein, nun auch noch Rußland zu zerschlagen, denn das würde die Paranoia in Rußland und damit dessen Widerstandswillen verstärken. Wer sich von allen Seiten bedroht wähnt, neigt zu irrationalen Reaktionen.
Nein, es muß stattdessen das eindeutige Signal geben (möglichst eindeutig, damit es Putin schwerer fällt, dies anders darzustellen), daß der Westen lediglich eine aggressive russische Expansionspolitik nicht hinnimmt und speziell die Ukraine nicht als "Kleinrußland" ansieht. (Nur dafür gibt es übrigens eine völkerrechtliche Grundlage und eine Mehrheit in der UNO.)
Dieses Ziel bleibt schwer genug zu erreichen, denn es schließt die Befreiung des gesamten ukrainischen Territoriums ein, was für Putin eine Art politischer Todesstoß wäre.
Und nach Putin? Der Nachfolger, der sich da gerade in Stellung bringt (Prigoschin), profiliert sich durch eine noch aggressivere Politik.
Ich weiß nicht, wie man da herauskommen will; aber eine Zerschlagung oder auch nur nachhaltige Schwächung Rußlands sollte nicht das strategische Ziel sein - sagt mein Instinkt.
Es ist eine Situation so heillos wie der Nordirland-Konflikt
Kommentar geändert am 19.10.2022 um 14:44 Uhr
Kommentar geändert am 19.10.2022 um 14:48 Uhr
Kommentar geändert am 19.10.2022 um 14:51 Uhr
Was keiner weiß, macht keinen heiß.
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Taina (39) antwortete darauf am 20.10.22 um 11:43:
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Äh sorry, worauf bezieht sich eigentlich "nun auch noch", bzw. welcher Staat oder Staatenbund wurde denn (kürzlich?) von der westlichen Politik zerschlagen? 🤔
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Wie ich es geschrieben habe: nach der UdSSR. Wobei ich deutlich gemacht habe (oder?), daß dies die Sicht Putins ist.
Ihr sollten wir kein zusätzliches Futter geben.
Ihr sollten wir kein zusätzliches Futter geben.
P. S.: ... oder anders formuliert: Wenn Putin sowohl davon ausgeht, dass der Westen die Sowjetunion zerschlagen hat und deshalb behauptet, dass er es auch mit Russland vorhat, aber außer Drohungen bisher nichts unternommen hat, was sollte er dann gegen eine Zermürbungstaktik ins Feld führen? 🤔
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Ich habe keineswegs den Eindruck, daß er nichts dagegen unternommen hat; er investiert viel Geld in sein Projekt, "den Westen" zu spalten.
Eine Zermürbung Rußlands mag der Effekt sein; ich habe lediglich etwas dagegen, daß sie das eigentliche Ziel sein sollte.
Eine Zermürbung Rußlands mag der Effekt sein; ich habe lediglich etwas dagegen, daß sie das eigentliche Ziel sein sollte.
Vielleicht werden irgendwann einmal alle Menschen zu Brüdern, im Moment friert allerdings eher die Hölle zu, als solch ein Ergebnis in nächster Zukunft zu erhoffen. 👋😁
Teolein (70) meinte dazu am 20.10.22 um 18:14:
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Teolein (70)
(19.10.22, 14:43)
(19.10.22, 14:43)
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Angesichts kruder Verschwörungstheorien und hirnloser Beurteilungen auf "sicherer" Seite hilft doch eigentlich nur noch Galgenhumor, oder?
Dank und ciao, Frank
Dank und ciao, Frank
Erfreulich nüchternes und sachliches Nachdenken, unvergiftet von moralischer Überheblichkeit und Besserwisserei. Dank an alle Beteiligten, Quoth
Hier noch eine Alternative:
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Taina (39)
(20.10.22, 11:37)
(20.10.22, 11:37)
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