Ich meine Muselime und Ich

Skizze zum Thema Abenteuer

von  alter79

Poller, wo du willst


Ich mag meine eigenen Romanfiguren nicht sonderlich. Ich mochte sie beim Schreiben schon nicht, und später, als das Buch erschien, mochte ich sie immer noch nicht.’ - Ronja von Rönne -


Im Tatort ’Am Ende geht man nackt’ lernte ich ... wie man Flüchtling wird: man kommt aus dem Urlaub, braungebrannt, sagt man ist (zum Beispiel) Tschetschene, spricht leicht gebrochen deutsch und geht zum Amt abkassieren: Ende mit Flaschen sammeln! Denn im Heim wird gesungen und gekocht, - ey, keine Christen oder Juden hier? - alle sind fröhlich, wäre der, dem das Heim gehört kein Nazi, kein Recht-s- anwalt – sagt doch der Name schon. Denn am Ende bleibt ’Im gelobten Land’ niemand nackt. Jedenfalls kein Muselime.

Ist da etwa Esel drin?“ Lautet die Frage aller Fragen, wenn es um die Wurst geht. Genau das macht uns zu Brüdern. Klar doch! Auch wenn ein Brandsatz zum Fenster rein- fliegt; - dafür bin ich zurzeit bei facebook für 3 Tage gesperrt: ACHTUNG, kein Kommentar möglich sonst... drohen die.


Ist ja schon gut, Leute - ich nehme das mit dem Esel zurück; man wird doch mal in Ruhe Frauen und Tiere schächten können dürfen?


Schade nur, - es wird nichts mehr mit der Anerkennung für Muselime bei mir, weil zu viel Negatives den Unterschied macht. Und nach Muselhausen wandere ich deswegen auch nicht aus. - Nein, dahin fahre ich nicht mal mehr in den Urlaub. Nicht nach Berlin- Neukölln, Wedding, Kreuzberg. Nicht in die Dürre von Somaliland. Tragisch, aber richtig. Und Handschlag darauf: Spaß bleibt Spaß.


Mein erster persönlicher Kontakt mit einem Muslimen war der mit einem Schuldner. Beziehungsweise war die Frau Schuldner.


Als ich die Familie Muselimer wegen einiger unbezahlter Rechnungen aufsuchte, öffnete mir ein Junge von etwa 8 Jahren die Tür. Der Junge sprach deutsch. Und führte mich nach dem Schuhe- ausziehen zu seinem Vater, der freundlich blickte, aber kein Wort deutsch sprach. Der mich mit einer Handbewegung zum Sitzen auf einer Kissen- plunderigen Couch einlud und von zwei Kopftuch-Töchtern Tee und einen Berg von Kandis- Zucker servieren ließ.

Nach erstem geräuschvollen Tee- schlürfen übersetzte in netter Unbedarftheit der fast kahl geschorene Junge dem Vater mein Anliegen. Und ich frage mich noch heute, was wahr ist und was Droge im Tee, als ich, schon im Treppenhaus, seine Frau weinen hörte.

Jedenfalls kam ich ab da monatlich zum abkassieren zu Achmed; wir duzten uns inzwischen. Ab und an lud er mich zum Essen ein; ein tête-à-tête unter Männern, mit dem Jungen als Übersetzer. Weinen hörte ich Achmeds Frau nie wieder.


Nach und nach zogen mehr Türken in den Weddinger Arbeiter- Kiez am Gesundbrunnen, an dem der Maler Zille einst seine Freude hatte: ’Mutter, kiek ma, ick kann Blut spucken!’ Wenn am Freitag der Woche die Frauen am Werkstor der AEG in der Brunnenstraße auf ihre Männer warteten, bevor die ihr schmalen Lohn zum ’Lohntütenball’ trugen.


Nein, ich will nicht witzig sein; die Wahrheit ist nie witzig; - dass ich wegen meiner Meinung zu Flüchtlingen, Muselime, Attentätern als Nazi im Knast sitzen müsste, ginge es nach Frau Merk und Co. Gar ins KZ gehörte, wie dieser linke Paul mir schreibt und die Internationale klingen lässt; du alte Faschistensau! Doch ich spreche ihre Sprache. Arabisch. Vielfältig. Noch aus meiner Zeit in der Legion - im tiefsten Loch von Afrika. Wo die Schwarzen noch schwarz sind und aus dem Stand 3 Meter hoch springen, wenn sie wollen. Und aus Kuhmist mit Nitrat eine Bombe bauen (können)! Die Ja- sagen - wie nun hier die Muslime: Du musst den Deutschen ihre Kinder nehmen, diese fetten weißen Maden, die um 9:45 Pause auf dem Schulhof machen. Da triffst du sie alle ... Bumm! Und weg damit! Allahu Akbar... Danach darfst du in Seidenkissen pennen.

Echt?

Wenn ich es dir doch sage!


Schreiben ist für mich kein schönes Hobby, kein wohliges Flowerlebnis, sondern ein Hadern und Kämpfen mit Figuren und Struktur und nicht zuletzt den eigenen Komplexen, die ständig im Weg stehen und erklären, sie würden gerade auch lieber was anderes machen, Karaoke singen etwa.’ - Ronja von Rönne -




Anmerkung von alter79:

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