Roter Mohn auf vergessenen Gräbern

Ansprache zum Thema Farben

von  EkkehartMittelberg

Rot, die Farbe des Eros,
betört die Sinne,
bis sie im Rausche brennen.

Sie lässt im Zorn
das Gesicht glühen und  kehrt vielleicht
als Röte der Scham zurück.

Rot leuchtet die Rose in der Dämmerung,
funkelt der Wein
und strahlt der Rubin.

Rote Mäntel von Kardinälen und Königen
blenden als Zeichen der Macht
Gläubige und Untertanen.

Der Torero schwenkt das rote Tuch
solange, bis der Stier
in sein Verderben gerannt ist.

Die Morgenröte von Revolutionen
weckt Hoffnungen,
die oft im Dunkel von Gewalt erbleichen.

Wenn die Kriegsfackel
ihre Flammen entzündet,
färbt Blut die Flüsse rot.

Auf vergessenen Gräbern
blüht rot der Mohn,
ein Zeichen neuen Lebens.

September 2014






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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(09.09.23, 11:36)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.09.23 um 11:45:
Merci, Moni, das geht mir auch so. Man sympathisiert gerne mit dem Schwächeren.

LG
Ekki

 uwesch (09.09.23, 11:47)
... und dann gibt es die Leute, die immer ROT sehen :angry: 
LG Uwe

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 09.09.23 um 11:52:
Gracias, stimmt. Wenn du denen Augenklappen aufsetzt, färben die sich auch gleich rot.

LG
Ekki
Taina (39)
(09.09.23, 14:27)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 09.09.23 um 15:15:
Grazie, Taina, das passt hervorragend.

LG
Ekki

 Saira (10.09.23, 10:40)
Lieber Ekki,
 
du hast für die Farbe Rot fantastische Bilder gefunden … zum Niederknien schön sind für mich folgende:
 

Rot, die Farbe des Eros,
betört die Sinne,
bis sie im Rausche brennen.


Rot leuchtet die Rose in der Dämmerung,
funkelt der Wein
und strahlt der Rubin.


Auf vergessenen Gräbern
blüht rot der Mohn,
ein Zeichen neuen Lebens.

 Grandios und berührend diese:


Rote Mäntel von Kardinälen und Königen
blenden als Zeichen der Macht
Gläubige und Untertanen.


Der Torero schwenkt das rote Tuch
solange, bis der Stier
in sein Verderben gerannt ist.


Wenn die Kriegsfackel
ihre Flammen entzündet,
färbt Blut die Flüsse rot.

 
Herzliche Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 10.09.23 um 13:10:
Vielen Dank, Sigi,

ich freue mich sehr, dass du meinen Text nicht einfach nur pauschal gewürdigt hast.

Herzliche Grüße
Ekki
Teolein (70)
(10.09.23, 13:20)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 10.09.23 um 13:33:
Vielen Dank, Teo,

da sich meine Lieblingsfarbe je nach Situation ändert, muss ich sehr auf die ordentliche Grundierung achten, damit sie mir nicht verschwimmen, denn ich möchte immer klar Farbe bekennen.

Farbige Grüße
Ekki

 plotzn (10.09.23, 17:34)
Rot, die Farbe des Eros,
Kein Wunder, Ekki!


"rot" ist ja auch das orthographische Zentrum der "Erotik".

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.09.23 um 18:07:
Gracias, Stefan, es hat diesmal ein bisschen gedauert, bis der Groschen bei mir gefallen ist.

Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (14.09.23, 17:55)
...doch klatscht der mohn nie beifall zu den toten
auf schlachtfeldern, heut grünend, einst blutroten.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.09.23 um 20:38:
Merci, Henning,

den Beifall vermeidet der Mohn,
er klänge auch wie Hohn.

LG
Ekki
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