Überm Teich

Groteske zum Thema Leben/Tod

von  LotharAtzert

… sind die Libellen, um Beute zu machen, oder ihre Brut dem Teich zu überlassen, wo die Frösche, Fische, Molche sich solche Lustleckerbissen nicht entgehen lassen. Bis es zum Streit kommt, wegen Resourcenneige. So ist die Natur: fressen und gefressen werden, ficken und gefickt.

Da geht ein Dichter am Ufer vorbei, ihm wird so warm ums Herz beim Anblick friedlicher Idylle, tief steht die Sonne, als er sein Notebook aus der Tasche zieht und an die Liebste zu schreiben beginnt.

„Das wird spannend“ bemerkt Virusk in der Tigermücke und schreit „Jungs, Mädels, macht euch startklar, ihr kennt euern Auftrag …“

 

Überm Teich ist auch Amerika



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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (04.08.24, 16:21)
politische Satire (welche politische Satire, Dance?) kann so lehrreich sein, da siehst mal, wozu eine Literaturseite alles gut sein kann.

zur selben Zeit doch in Paris
Olympia die Flaggen hiss
worauf der Mückenteufel heulte
wir fliegen ab sofort  in Formation
und pieken alle Leute
ganz egal welcher Nation

 AchterZwerg meinte dazu am 04.08.24 um 19:02:
Frisches Blut ist halt schmackhafter als aus Konserven, was der Teufel, globalisiert (internationale Küche!), wie der nun mal ist,
schon lange registriert hat.

 DanceWith1Life antwortete darauf am 04.08.24 um 19:59:
... bis an die Zähne bewaffnete Putzteufel krabbelten ans Ufer, und verteilten überall ihre Aufkleber, "und wer muss die Sauerei dann wieder....
etwas abseits saß ein Philosoph, der murmelte , ich ahnte es, eine Fliege...

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 05.08.24 um 09:15:
Ach ja, was soll ich sagen - das Irdische wird mir immer fremder und das Himmlische bleibt davon unberührt.

 DanceWith1Life äußerte darauf am 06.08.24 um 00:13:
"ein Fremder" murmelten  die "Irdischen" und versuchten ihn mit ins Selfie zu bekommen.

 Graeculus (04.08.24, 17:16)
Eine schöne Konfrontation von Natur und Kultur. Da ich Tiger- und andere Mücken als sehr berechenbar ansehe und zudem gerade mit einer lästigen Fliege kämpfe, gehört meine Sympathie der Kultur.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 05.08.24 um 09:23:
Danke.
Was du berechnen kannst, hieß früher Milchmädchenrechnung.
- Dieses Wort stirbt auch allmählich aus.
Gibt es denn auch die Kultur des Sterbens?

 Graeculus meinte dazu am 05.08.24 um 11:01:
Gibt es denn auch die Kultur des Sterbens?

Ja klar. Die Philosophie hat sich seit alter Zeit (Sokrates: "Philosophie ist Vorbereitung aufs Sterben.") so verstanden, und dann gibt es z.B. die Totenbücher der verschiedenen Kulturen: der Ägypter, der Maya, der Tibeter usw.

(Für mich persönlich waren/sind es die Gedanken Epikurs, für Schopenhauer waren es die Upanischaden.)

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 11:39:
Ja klar. Die Frage war auch mehr, ums aus dir rauszukitzeln. Du weißt ja, daß ich das tibetanische Totenbuch nicht nur kenne, sondern auch einige, aus deren Dunstkreis es entstanden ist und die gern Interessierten Bardo-Belehrungen mit zugehöriger Initiation zum Praktizieren erteilen.

Drüber nachdenken und praktizieren sind allerdings nicht dasselbe - Sokrates kanns leider nicht mehr bestätigen. Auch das wirst du wissen.

 Graeculus meinte dazu am 05.08.24 um 11:44:
Ich rede von der Beruhigung eventueller Ängste durch vernünftige Überlegung. Für mich ist das eine Praxis.

Hast Du Dich eigentlich mal mit den Totenbüchern anderer Kulturen als der tibetischen befaßt?

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 11:59:
Hast Du Dich eigentlich mal mit den Totenbüchern anderer Kulturen als der tibetischen befaßt?
Nur sehr oberflächlich, jedoch nicht aus Geringschätzung, sondern weil man nicht, wie es so schön heißt, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Lieber eins richtig, als alles nur halb, viertelst oder gar nur, um andernorts klug zu zitieren.


Schopenhauer ist entschuldigt - der hatte nur die Upanischaden damals. Glaub ich jedenfalls.

 Graeculus meinte dazu am 05.08.24 um 13:49:
weil man nicht, wie es so schön heißt, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann.

Lieferst Du damit nicht denen, von denen Du hoffst, daß sie sich mit dem tibetischen Buddhismus befassen möchten, ein Gegenargument frei Haus?

Ich z.B. kenne mich in der Antike gut aus, fühle mich dort geistig zu Hause usw., warum also sollte ich mich mehr als oberflächlich mit dem Vajrayana befassen?

Nein, was man von anderen erwartet, sollte man auch selbst verkörpern: Offenheit für das andere.

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 16:01:
Gegen Offenheit ist nichts einzuwenden.

warum also sollte ich mich mehr als oberflächlich mit dem Vajrayana befassen?
- schön, daß du gerade das Wort "befassen" nennst. Ein Faß ist verschlossen von allen Seiten. Warum solltest du dich mit dem Vajrayana befassen? - wer fordert das?

Wer das Beste vom Besten - die unzerstörbare Diamantnatur -  nicht mal offen angucken will, der hat schon.

 Graeculus meinte dazu am 05.08.24 um 16:05:
Du forderst es nicht - und das habe ich auch nicht behauptet -, Du wünschst es Dir.

"Das Beste vom Besten", um das sagen zu können, müßte man eben alles kennen. Andernfalls ist es nur das Beste, das Du kennst.

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 16:15:
Natürlich. Aber warum sollte ich das Pferd der Begeisterung zügeln, wenn es soviel freudige Energie mitbringt?

 AchterZwerg (04.08.24, 18:59)
Das isses ja.
Amerika lauert überall!

(Ein sehr eleganter und wahrer Schluss, übrigens. <3 )

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 09:28:
(Eleganz im Denken, für den Begriff sei nochmal extra bedankt. <3  )

 Soshura (04.08.24, 21:51)
50° 56′ N, 12° 44′ O ... Lass mal den Teich im Land. ;)

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 09:31:
Den Koordinaten fehlt noch die Zeitangabe, da schwimmen noch alle im Teich und warten auf den Kkkklapperstorch. 8-)

 Soshura meinte dazu am 05.08.24 um 22:42:
Auf dass sich der Storch dankend einen klappert! Wann auch immer.

 hehnerdreck (05.08.24, 12:05)
Ganz schön krachert!

 LotharAtzert meinte dazu am 05.08.24 um 12:20:
Wo gehobelt wird ...

Danke

 Teichhüpfer meinte dazu am 07.08.24 um 15:11:
Gemeinsam sind wir stark?

 Teichhüpfer (06.08.24, 16:06)
Ich darf auf der Party nicht mit machen, wie immer.

lg Teichi

Kommentar geändert am 06.08.2024 um 16:08 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 07.08.24 um 10:27:
Sei froh, Teichi. Die Partys sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Ich sitz auch nur noch im Garten und höre dem Wind in den Bäumen zu.

lg Lothi

 Teichhüpfer meinte dazu am 07.08.24 um 13:05:
Ich lebe nicht gerade unter der Brücke in Paris, aber in einem Ghetto vom Papst geweiht. Das muss so in 50 er Jahren gewesen sein. Erst wurden Terroristen eine Chance gegeben, hier nebenan. Jetzt kommen die von Rechts. Ich habe sieben zwanzig Jahre mit meinen Eltern rum gemacht und geschrieben, dito.

lg Teichi
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