Mit Haltung gegen den Strich gedacht

Sonett zum Thema Widerstand

von  EkkehartMittelberg

American way of life in Frage gestellt,
mit „Death of a Salesman“ ist es dir gelungen.
Als mit dem Pulitzer-Preis dein Ruhm erklungen,
war konsterniert erfolgsverwöhnte Welt.

Du wurdest Opfer deiner „Hexenjagd“,
McCarthy's Jäger saßen zu Gericht,
doch du verrietest Kommunisten nicht,
vergeblich haben sie dich angeklagt.

Im Blitzlicht standen nicht nur deine Werke,
die Monroe trennte sich trotz deiner Stärke,
der Bund von Geist und Schönheit lag in Scherben.

Jedoch dem Atheismus bliebst du treu,
im Kampfe gegen Mächtige nie scheu
erleuchtet kluge Haltung deine Erben.

02.09. 2018





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Kommentare zu diesem Text


 plotzn (02.10.24, 09:00)
Der "Tod eines Handlungsreisenden" ist eines der Bücher, die sich mir damals aufgrund der Trostlosigkeit eingeprägt haben. Ein schonungsloses Drama.

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.24 um 20:57:
Grazie, Stefan. Das bekannteste Drama Arthur Miller's, das den Pulitzer-Preis erhielt, hat mich schon als Schüler sehr beeindruckt. Der Gehalt ist leicht nachzuvollziehen.
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Das Drama beschreibt exemplarisch einen in jungen Jahren erfolgreichen und im Alter erfolglosen Verkäufer (Fluch des Vertriebs), der den ausbleibenden Erfolg bis hin zum Verlust seines Arbeitsplatzes durch den neuen jungen Chef durch eine einzige Lebenslüge nach dem Motto Mehr Schein als Sein zu kaschieren sucht. So ist Willy sogar zu stolz, den ihm von seinem erfolgreichen alten Freund (Charley) und Firmenchef angebotenen Arbeitsplatz anzunehmen. Er borgt sich stattdessen Geld von diesem und gibt seiner Familie vor, weiterhin jeden Tag zu seiner Arbeit zu gehen.
Auch ist die Kritik am  American Dream ein zentraler Punkt des Dramas. Willy Loman hängt zu sehr an den Träumen der ersten Siedler und kann nicht begreifen, dass diese in seiner Zeit so nicht mehr realisierbar sind. Dieses Problem macht sich bei Willy insofern bemerkbar, als er zuletzt keine Lebensgrundlage und dadurch keine Identität mehr hat. Am amerikanischen Traum wird somit kritisiert, dass Wertvorstellungen einzig und alleine auf der Annahme beruhen, die gesellschaftliche Bedeutung eines Menschen leite sich lediglich von dessen Status und Stellung in dieser ab. Kurz gesagt: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“; der Unglückliche ist selber schuld an seiner Misere und ist somit kein vollwertiges und zu respektierendes Mitglied der Gesellschaft mehr. Willy bezahlt seinen Glauben an den „Amerikanischen Traum“ letztlich mit seinem Leben."  (Wikipedia)


Liebe Grüße
Ekki

 harzgebirgler (02.10.24, 11:45)
hallo ekki,

der 'american way of life' stieß vor ihm einen
voll ab schon und zählt' auch nicht zu den kleinen
als nobelpreisträger für literatur:
knut hamsun war dem selbst dort auf der spur*.

lg
henning

* "1882 wanderte Hamsun in die USA aus. Dort arbeitete er unter anderem als Straßenbahnschaffner in Chicago, Farmarbeiter, Handlungsgehilfe und Sekretär. 1885 kam er, an einer schweren Lungenentzündung erkrankt, nach Norwegen zurück. Nach seiner Genesung versuchte er kurze Zeit, als Journalist in Oslo (damals Kristiania) zu arbeiten, reiste aber 1886 erneut in die USA, wo er unter anderem Zeitungsartikel schrieb. 1888 kehrte er nach Norwegen zurück.
Hamsun vermochte in den USA nie richtig Fuß zu fassen; der American Way of Life stieß ihn von vornherein ab. Dies wird auch in mehreren Essays aus jener sowie aus späterer Zeit deutlich, darunter etwa in Fra det moderne Amerikas Aandsliv von 1899, in dem er aus Sicht des europäischen Intellektuellen das amerikanische Geistesleben polemisch abwertet, aber auch in Auf den Bänken bei New Foundland 1891, Auf der Prärie 1903 und Vagabundentage 1905."
https://de.wikipedia.org/wiki/Knut_Hamsun

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 02.10.24 um 21:04:
Vielen Dank, Henning,
ich lasse mir die polemische Kritik Hamsuns am American Way of Life gefallen, da sie auf persönlicher Erfahrung beruht.
Beste Grüße
Ekki

 AZU20 (02.10.24, 12:58)
So ist es richtig. LG

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 02.10.24 um 21:08:
Danke, Armin. Nur selten wirkt die Biografie eines Dichters vorbildlich.
LG
Ekki

 Saira (02.10.24, 13:19)
Lieber Ekki,

meines Erachtens ist in Arthur Millers Werken der Widerstand gegen die Unterdrückung von Meinungen und die Einschränkung der künstlerischen Freiheit als ein wiederkehrendes Motiv zu erkennen.

Ich denke, dass Miller sehr unter der Scheidung von Marilyn Monroe gelitten hatte und diese schmerzhafte Erfahrung seine spätere schriftstellerische Arbeit beeinflusste, da er Themen wie Liebe, Verlust und Probleme in menschlichen Beziehungen thematisierte.

Ganz besonders eindringlich habe ich sein Drama „After the Fall“ empfunden.

Liebe Grüße
Sigi

Kommentar geändert am 02.10.2024 um 13:19 Uhr

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 02.10.24 um 22:03:
Grazie, Sigi,
ich bin beeindruckt. Es gelingt dir immer wieder, das Wesentliche aus Leben und Werk eines Autors kurz zusammenzufassen.
Herzliche Grüße
Ekki

 hehnerdreck (02.10.24, 20:05)
Von allen schauspielerischen Leistungen, die ich bisher gesehen habe, hat mich Dustin Hoffmans Monolog im Garten (bzgl. die Verfilmung des von dir erwähnten Buches) am nachhaltigsten beeindruckt. Von Monroe gibt es im Netz auch Gedichte bzw. Bücher über ihre Gedichte. Eine gleichberechtigte Partnerschaft scheint zwischen den beiden nicht wirklich funktioniert zu haben. Die Monroe sah in ihm eher einen Vater, und da sie sich selbst sehr für Literatur interessierte, mag sie ihn auch sehr idealisiert haben. Er sah in ihr, was die literarische Reife betrifft, vielleicht eher einen ungeschliffenen Diamanten und hätte ihr wohl gerne in allen Belangen geholfen. Monroe hat sicher auch so etwas wie einen Beschützerinstinkt in vielen Männern geweckt, und sie wusste vielleicht auch ihre Reize einzusetzen - und was sie sich in den Kopf gesetzt hat, das war von außen sicherlich sehr schwer, ihr das wieder auszureden - glaube ich jedenfalls. Also ich finde, die beiden waren kein schlechtes Paar und ich hätte es ihnen von Herzen gegönnt, dass es geklappt hätte, aber die Dämonen (ich vermute, bei Monroe waren es besonders zerstörerische) hatten am Ende wohl die Oberhand - schade. LG

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 02.10.24 um 22:39:
Merci, ich stimme dir weitgehend zu. Doch bleibt die Frage, woher die Dämonen der Monroe kamen. Ich denke, dass sie aus zu hohen Ansprüchen resultierten, die sie an sich selbst stellte. Sie wollte eine erstklassige Schauspielerin und Entertainerin sein. Sie versuchte den hohen intellektuellen Ansprüchen Millers zu genügen, obwohl er diese ihr gegenüber wahrscheinlich nicht thematisierte. Schließlich litt sie sehr unter den Fehlgeburten. Die Flucht aus dem Stress in Drogen lag nahe und damit war den Dämonen der Weg bereitet.

 hehnerdreck meinte dazu am 02.10.24 um 23:37:
Das mit den Fehlgeburten wusste ich nicht. Oje, da tut sie mir im Nachhinein wieder sehr leid. Als ich sie bei den Live-Aufnahmen unter zum Teil fremden Menschen gesehen habe, wirkte sie auf mich extrem unsicher und zerbrechlich. Ich nehme an, wenn ihr dann jemand vertraut war, war es weniger schlimm. Außerdem ist so eine Überidealisierung von außen, die bewundernden Blicke etc. sowieso auch für einen normalen Menschen eine sehr große Belastung.

 Teo (03.10.24, 10:17)
Moin Ekki,
Jau, Arthur Miller, ein außergewöhnlicher Mensch und Schriftsteller. Ja Hexenjagd, und das im ach so freien Amerika.
Um Monroe habe ich ihn allerdings nicht beneidet. Egal...jetzt hab ich ja den Zwerch....kein Vergleich!

Gruß aus Herne
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.10.24 um 11:22:
Hallo Teo,
ist dir aufgefallen, wie konsequent Miller war. Die Monroe hatte ihn verhext und dann hat er die Hexenjagd verfasst. :D
So blitzgescheit wie der Zwerch war die Monroe nicht. Jedenfalls würde dich der Zwerch aus jeder Bredouille bringen.
Ich sach immer: Schöne Frauen sind das Elixier guter Sitten.
Gruß aus Homberg
Ekki
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