Vorsicht, Frauenkenner!

Glosse zum Thema Stärke/Schwäche

von  eiskimo

Mein Freund Müller-Huschke kennt sich aus bei den Frauen. Jedenfalls tut er so. „Sie sind entweder käuflich … oder Nonnen,“ so sein Ratz-Fatz-Urteil.

Ich hätte ja gerne eingewendet, dass wir doch alle - egal ob Frau oder Mann - mehr oder weniger käuflich seien. Doch dann schob er noch verächtlich nach:„Und Nonnen sind verdammt selten geworden!“

„Meinst Du das wirklich?“ entgegnete ich, um Müller-Huschke einmal wirklich Kontra zu geben. „ Ehelos und randständig sein, in Armut leben und jeden Tag den lieben Gott mehrfach um Hilfe anflehen, diese Art Nonnen gibt es bei uns doch zu Tausenden!“

„Häh??“ staunte mein Freund. „Etwa aktuell in unserem Land?“

„Oh, ja!“ belehrte ich ihn. „Ich sag nur das Stichwort Alleinerziehend!“





Anmerkung von eiskimo:

Müller-Huschke (56) ist Junggeselle

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (15.12.24, 08:48)
Alleinerziehende sind eben keine ethnische Gruppe und auch keine Branche, sondern eine Lebenssituation, die keine gemeinsamen Merkmale hat. Für die einen mag es zutreffen, was auf Französisch "mère célibataire" genannt wird. Andere heiraten wieder, evtl. in eine Patchworkfamilie, oder sie geben sich mit wechselnden Partnern ab. Mal sind Großeltern da, die sich um die Kinder kümmern, mal nicht, die eine schafft es mit einem Job, die andere nicht. 
Es ist völlig unangemessen und vorurteilsvoll, eine Situation herauszupicken und für alle als kennzeichnend zu benennen.

 eiskimo meinte dazu am 15.12.24 um 13:31:
Ich sehe durchaus gemeinsame Merkmale, z.B. ein höheres Armutsrisiko, schlechtere Wohnverhältnisse,  weniger Reisen....Das trifft nicht alle, völlig klar.

 Regina antwortete darauf am 15.12.24 um 16:04:
Wenn es nicht alle trifft, ist es dann ein Merkmal?

 Regina schrieb daraufhin am 15.12.24 um 20:53:
Im Übrigen hat die Kinderarmut, die auch den Nachwuchs aus verheirateten Familien trifft, eher sozialpolitische Gründe als die der Lebenssituation.

 eiskimo äußerte darauf am 16.12.24 um 01:51:
Was ist die sozialpolitische Lage anderes als die Summe von Lebenssituationen?

 Regina ergänzte dazu am 16.12.24 um 05:26:
Die sozialpolitische Lage beruht auf Entscheidungen der jeweils Regierenden, die Lebenssituation ist verheiratet, geschieden, verwitwet oder ledig, was auf Entscheidungen der Partner beruht.
Die Unterfinanzierung von Kindern mag sich innerhalb der sogenannt intakten Familie weniger gravierend auswirken, da das Einkommen des Partners jene vllt. kompensiert und wirkt sich auf das Gros der Alleinerziehenden aus, von denen ein Teil dann womöglich ein Nonnenleben führt, was aber nicht das Merkmal ist, sondern alleinerziehend bedeutet keinen Partner als Miterzieher zu haben.
Die Schwierigkeit von Sozialarbeitern, für diese Gruppe von Frauen (und wenigen Männern) etwas zu unternehmen, ist eben die, dass die Lebenssituationen vielfältig sind, wie oben beschrieben. Das ist anders als bei Huren, die eine Branche formen oder Migranten, die einer bestimmten Ethnie angehören.
Die Alleinerziehendensituation ist weitaus schwieriger einzugrenzen und kann nicht wie in deinem Text pauschalisiert werden.

 eiskimo meinte dazu am 16.12.24 um 09:04:
Was Du unter Lebensituation verstehst, ist für mich Familienstand. Und wenn die soziale Lage der Alleinerziehenden vielfältig ist,  dann ist sie es bei den Migranten schon längst.
Aber ich will nicht besserwisserisch sein....

 Regina meinte dazu am 16.12.24 um 11:19:
Zur Lebenssituation gehören auch noch Beruf, Kinderbetreuung, Gesundheit der Mutter, Gesundheit oder Anfälligkeit des Kindes, hilfreiche Großeltern oder andere Angehörige und evtl. vorhandenes Kapital usw. 
Und eben die Perspektive: der einen gelingt eine Reintegration in den Beruf, der anderen nicht, die eine hat Eltern mit evtl. Kapital oder nicht, die eine wird bald wieder heiraten, die andere nicht und nicht jeder kann mit einer Maßnahme geholfen werden, die sich etwa mit einem Sprachkurs vergleichen lässt. 
Ich habe ein paar Jahre für eine Sozialpädagogin gearbeitet. Meine Chefin war engagiert, für Benachteiligte etwas zu tun. Anders als bei den genannten Gruppen gelang ihr bei Alleinerziehenden nichts.

 Regina meinte dazu am 17.12.24 um 06:08:
"Was Du unter Lebensituation verstehst, ist für mich Familienstand. Und wenn die soziale Lage der Alleinerziehenden vielfältig ist,  dann ist sie es bei den Migranten schon längst."
Wenn du schon nicht selber denkst, denk wenigstens mit! Migranten können einer Nation, einer Ethnie zugeordnet werden, Huren einer Branche. Für Alleinerziehende findest du kein solches Kriterium, und das nonnenhafte Leben gilt keineswegs für alle.

 eiskimo meinte dazu am 17.12.24 um 09:32:
Du hattest doch Lebenssituation reduziert auf "Familienstand", um mich dann zu belehren, dass da doch noch viel mehr zugehört...
Und dass innerhalb aller Branchen oder Ethnien durchaus Vielfalt gegeben ist -  es sind schließlich Individuen unterschiedlichster Ausprägung und nicht Klone -  lass ich mir nicht ausreden.
Aber nochmal: Ich beanspruche nicht,  der Besserwisser zu sein - wer hier nicht genug oder falsch denkt, können andere ermessen.
Und damit reicht es auch.

 Regina meinte dazu am 17.12.24 um 10:08:
Ich wollte dir zunächst aufzeigen, dass deine Bemerkung, Alleinerziehende mit Nonnen gleichzusetzen, schlichtweg falsch ist. 
An deiner Stelle würde ich den blödsinnigen Text löschen, anstatt ihn mit ebenso unsinnigen Rekommentaren weiter zu verzieren, die den Sachverhalt auch nicht stützen. 
Klöster sind im Übrigen derzeit in der Tat nicht überfüllt.

 Regina meinte dazu am 17.12.24 um 12:31:
Was war überhaupt deine Intention, diesen Text zu schreiben? Willst du dich mit "randständig, enthaltsam und betend" über Alleinerziehende lustig machen?

Ein Frauen-erniedrigender Text, der weder den oft überlasteten Müttern noch den Nonnen gerecht wird. allein das Wort "randständig" sollte dir im Halse stecken bleiben.

Antwort geändert am 17.12.2024 um 15:54 Uhr

 Graeculus (15.12.24, 11:21)
„Sie sind entweder käuflich … oder Nonnen"

Was sagt so jemand über seine Mutter? Da sie Mutter ist, kann er sie ja wohl schlecht Nonne nennen ...

 Regina meinte dazu am 15.12.24 um 13:17:
Wer ist eine Nonne? Wer lebt wie eine Nonne?

 FrankReich meinte dazu am 15.12.24 um 13:38:
Diogenes in der Nonne. 👋😂

 eiskimo meinte dazu am 15.12.24 um 13:54:
@Graeculus
Vielleicht unterstellt mein Freund ja seiner Mutter, dass sie den Papa nur seines Geldes wegen geheiratet hatte. Er war, glaube ich, auch eine gute Partie.
Werde Müller-Huschke mal fragen.

 Graeculus meinte dazu am 15.12.24 um 13:58:
Wer über die Frauen schimpft, meint damit - bewußt oder unbewußt - immer auch seine eigene Mutter. Da hat man dann etwas zu ergründen.

Umgekehrt gilt das wohl auch: Wer über die Männer schimpft ...

Jedenfalls galt das so, bis wir auf die Idee kamen, ein Kind könne auch zwei Mütter oder zwei Väter haben.

An Regina:
Eine Nonne definiert sich ohne Bezug auf Sex.

 Regina meinte dazu am 15.12.24 um 16:04:
Oben hast du gesagt, eine Mutter sei keine Nonne, eine alleinerziehende Mutter aber doch? wo ist da die Logik?

 Graeculus meinte dazu am 15.12.24 um 16:33:
Über alleinerziehende Mütter habe ich gar nichts gesagt. Jetzt aber: Es sind Mütter, keine Nonnen.

Die Frage ist, ob man sich vom Sex abwenden und Nonne werden kann.

 Regina meinte dazu am 16.12.24 um 05:30:
Grundsätzlich wäre es möglich, in manche Klöster als Spätberufene einzutreten, unabhängig von der Art des Vorlebens, aber fürderhin sexfrei.

 Mondscheinsonate (15.12.24, 21:00)
Anmerkung der Redaktion: Man kann auch ohne beten wie eine Nonne leben. Enthaltsam.

 Regina meinte dazu am 18.12.24 um 06:09:
Kann man, aber kennst du eine Statistik, inwieweit das auf Alleinerziehende zutrifft?
Ich kenne viele, die eine neue Partnerschaft anstreben oder eingehen und auch nicht mehr beten als andere.
Der Arbeitsmarkt nimmt Mütter kleiner Kinder, auch verheiratete, weniger gern auf, weil der Arbeitgeber Fehlzeiten fürchtet. Kein Grund, so einen undurchdachten Text zu schreiben wie hier.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 18.12.24 um 06:42:
Ich kenne eine. Statistik nicht. Du, das ist ein Text über ein Gespräch, das spiegelt ja nicht die Meinung des Autors wider. Daher würde ich Abstand davon nehmen, alles für bare Münze zu nehmen.

Antwort geändert am 18.12.2024 um 06:44 Uhr
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