Wahlen. Illusionen und Desillusionen

Aphorismus zum Thema Betrachtung

von  EkkehartMittelberg

  1. Mit der Intensivierung der Informationen steigt die Zahl der Wechselwähler.

  2. Vor dem Hintergrund internationaler Machtdemonstrationen wirken Gesinnungswähler naiv.

  3. Das Großkapital lässt mehr oder weniger offensichtlich die Politikerpuppen tanzen.

  4. Die Vermischung von Nachricht und Kommentar erschwert es, sich eine sachlich fundierte Meinung zu bilden.

  5. Hinter den Wahlständen stehen Überzeugte, auf den Bildschirmen gut bezahlte Profis.



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Kommentare zu diesem Text


 Jack (18.02.25, 00:52)
Mit der Intensivierung der Informationen steigt die Zahl der Wechselwähler.
Noch steigter die Zahl der Nichtwähler.
Vor dem Hintergrund internationaler Machtdemonstrationen wirken Gesinnungswähler naiv.
Sie hatten ihre Zeit: die Schlaraffenzeit des westlichen Spätkapitalismus (1960er, 70er, 80er).
Das Großkapital lässt mehr oder weniger offensichtlich die Politikerpuppen tanzen.
Oder, wie im Fall Elon Musk, macht es selbst Politik.Das Größtkapital hat indes nicht mal des nötig.
Die Vermischung von Nachricht und Kommentar erschwert es, sich eine sachlich fundierte Meinung zu bilden.
Es gibt fast nur noch Echokammern, und bald nicht bloß für Gruppen, sondern für Individuen: individualisierte Nachrichten zu Manipulations- und Werbezwecken.
Hinter den Wahlständen stehen Überzeugte, auf den Bildschirmen gut bezahlte Profis.
Überzeugte von der Existenz des kleineren Übels, die gehen noch zur Wahl.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 08:18:
Merci für deine Zeit, Jack. Falls du noch Zeit hast,
zu 1: Steigende Zahl der Nichtwähler verstehe ich nicht.
zu 2: Zustimmung
zu 3 Zustimmung
zu 4: individualisierte Nachrichten. Stimmt. Darauf bin ich noch nicht gekommen.
zu 5: gut ausgedrückt

 Regina (18.02.25, 03:43)
3. Eher schon leben wir in einer Plutokratie als in einer Demokratie.
2. Die Großmächte regieren sowieso mit.
4. Eine Meinung bilden kann man sich schon über das, was sie sagen, über das, was sie dann nicht tun werden auch. Der Koalitionspartner verhindert es oder aber die Sachzwänge.

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 18.02.25 um 08:28:
Gracias Gina,

zu 2: Der jüngste Deal zwischen USA und Russland zeigt die Machtlosigkeit Europas.
zu 3: Ja und noch einmal ja
zu 4: Die korrumpierte persuasive Publizistik verselbständigt sich zunehmend.

 AchterZwerg (18.02.25, 07:08)
Es bleibt trotz allem Hoffnung:

Meine Freundin H. hat gestern in der Schweiz (!) einen Sozialdemokraten kennengelernt ...

 lugarex schrieb daraufhin am 18.02.25 um 07:41:
in der CH? Das muss ein Scheusal sein! Die wollen nur Geld, nicht fragend woher es kommt...

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 18.02.25 um 08:31:
Grazie, Piccola: Die Hoffnung ist eine sympathische Komikerin :  :D

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 18.02.25 um 08:35:
Thanks, Luga,
arm in der Schweiz, das ist die Hölle.

 Saira (18.02.25, 10:20)
Hallo Ekki,
 
deine Aphorismen reflektieren die Komplexität und die Herausforderungen des modernen Wahlprozesses. Sie fordern dazu auf, kritisch zu hinterfragen, wie Informationen und Machtstrukturen unsere politischen Entscheidungen beeinflussen.
 
Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 10:43:
Grazie, Sigi,
besser könnte ich meine Aphorismen nicht kommentieren.

liebe Grüße
Ekki

 uwesch meinte dazu am 18.02.25 um 12:08:
Ja Saira. Fragt sich nur noch wie irrationaler Wahlen wirklich werden. LG Uwe

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 13:43:
Uwe, ich frage mich weniger, wie irrational Wahlen noch werden, sondern wie manipulativ.

 harzgebirgler (18.02.25, 13:30)
hallo ekki,

zwischen pest und cholera die wahl
zeichnet sich schon ab von mal zu mal.

beste grüße
henning

 Regina meinte dazu am 18.02.25 um 23:53:
Das ist ein wahres Wort.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.25 um 00:18:
Merci, Henning, deshalb gibt es auch diesmal so viele Unentschiedene. Wer vor der Pest davonläuft, den holt die Cholera ein oder umgekehrt
Beste Grüße 
Ekki

Antwort geändert am 19.02.2025 um 00:19 Uhr

 tueichler (18.02.25, 13:33)
Mein Favorit: Nr. 4!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 13:53:
Merci tueichler, die Publizistik nimmt ihre aufklärende Funktion immer weniger wahr.

LG
Ekki

 AndreasG (18.02.25, 17:43)
'Nabend Ekkehart.
Zum Titel passen vor allem die Punkte 2 und 3, da sie auf äußere Faktoren verweisen, die jede Politik beeinflussen. Da können Forderungen und Änderungswünsche oft gar nicht umgesetzt werden, weil sie unbeabsichtigte und unangenehme Folgen hätten.
Globale Entwicklungen, Verknüpfungen mit den Nachbarstaaten, Entscheidungen von Machtblöcken (-staaten), eigene Gesetze, Konzernpolitik und die Geschäfte des Kapitals sind für das kleine Deutschland nur im geringen Maße zu beeinflussen. Alles andere ist Illusion.
es grüßt,
Andreas

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 18:28:
Ja, danke Andreas, die moralische Empörung der meisten deutschen Parteien gegen die Politik der USA und Russlands ist verständlich, aber die Macht des schwachen Europa ist zu gering, um den Großmächten in den Arm fallen zu können. Wir werden noch eine gründliche Desillusionierung erleben.
Gruß
Ekki

 Teo (18.02.25, 18:59)
Hi Ekki,
Von deinen treffenden Aussagen möchte ich Nr. 3 hervorheben. Einige hängen an Fäden. Das sind die lautesten.
Wie immer.
Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 22:57:
Merci, Teo, die 3 ist zwar richtig, stößt einem aber bitter auf.
Sie hängen an Fäden wie Marionetten, würden aber immer ihre Freiheit beteuern.
Lieben Gruß
Ekki

 Moppel (18.02.25, 20:43)
6 sollten wir uns besonders merken, Ekki. lG von M.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.25 um 23:02:
Hallo Monika,

die Spannung auf 6 ist jetzt schon groß. Wir werden dann sehen, was wir uns merken.

LG
Ekki

 Tula (18.02.25, 23:24)
Hallo Ekki
Hier mal ein Link zum Thema. Das hat wahrscheinlich der eine oder andere heute gelesen. Eine für mich treffende Analyse, die auch deinen Beitrag hier gut ergänzt. Oder eben umgekehrt, das eine das andere ...

 Beitrag zur Politik-Verdrossenheit

LG Tula

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.25 um 00:55:
Gracias Tula, der von dir empfohlene Beitrag zur Politikverdrossenheit ist sehr lesenswert. Ich vermute, dass sich sehr viele Leser darin wiederfinden.
In unserer sehr mobilen Welt existieren Weltanschauungen und Ideologien hart nebeneinander und machen politische Entscheidungen immer schwieriger. Deshalb kann ich mich nicht mehr in jeder Hinsicht für eine Partei entscheiden und komme zu einem komplexen Urteil. Ich werde diesmal aus sachlichen Erwägungen eine Partei wählen, deren Spitzenkandidat für mich nicht der sympathischste ist. Wenn man zu solchen Differenzierungen bereit ist, bleibt man für die Argumentation anderer Parteien offen.
Beste Grüße
Ekki
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