Am nächsten Morgen wollte ich nicht sofort nach Düsseldorf zurückfahren. Wenn ich jetzt schon mal im schönen Hattingen war, dann wollte ich das auch irgendwie nutzen.
So verließ ich das Hotel und lief noch einmal die Bahnhofstraße Richtung Birschelmühle hinunter. Einer spontanen Eingebung folgend, bog ich allerdings vorher ins Hattinger Naturgebiet ab.
In der Ferne tauchten vor mir die Umrisse einer großen Industrieanlage auf. Ein Hinweisschild informierte mich, dass es sich um die bekannte ehemalige Henrichshütte handelte. Im Vorjahr hatte ich mir schon die stillgelegte „Zeche Zollverein“ in Essen angeschaut. Warum diesen Blick in die Ruhrgebietsgeschichte jetzt nicht mal fortsetzen?
Je näher ich allerdings nun der Henrichshütte kam, umso lauter wurde es in dieser an sich ruhigen Gegend. Ganz offensichtlich fand da eine Veranstaltung statt. Vielleicht ein Lauftreffen „Rund um die Hütte“?, spekulierte ich.
Aber hatte ich auf so einen Trubel überhaupt Lust? Eigentlich hatte ich doch nur einen ruhigen Spaziergang im Grünen machen wollen.
Letztlich stand ich dann aber doch vor dem Eingangstor und las; „Schöne Sterne! Großes Mercedes-Festival in der Henrichshütte.“
Es dauerte dann noch eine ganze Weile, bevor ich begriff, dass Leute von überall her hier mit ihren Mercedeswagen angereist kamen und teilweise damit auch in die Hütte hineinfuhren. Und etwa eine Stunde, bevor ich schließlich die 15 Euro Eintrittsgeld bezahlte. Letztlich tat ich es nur, weil darin auch eine Zechenbesichtigung integriert war.
Und vielleicht gab es da ja auch einen Kaffee und etwas zu essen. Ich hatte nämlich noch nicht richtig gefrühstückt.