Andreas und ich waren vielleicht hundert Meter gegangen, als sich unsere Wege trennten. Er musste nun nach rechts zu seinem Wagen und ich geradeaus weiter unter die Brückenwindungen hindurch. Tom hatte von einer Abkürzung gesprochen, aber wo war sie?
Netterweise hatte mir Andreas zuvor schon angeboten, mich mit seinem Wagen zum Hotel zu bringen. Diese Offerte nahm ich nun dankbar an. Mir war einfach mulmig zumute, so alleine in dieser einsamen Gegend kurz vor Mitternacht.
Eigentlich hätte nun alles reibungslos ablaufen können, aber aus irgendeinem Grunde war ich der Ansicht, dass wir erst am Busbahnhof vorbei müssten und dann links. Aber da ging es nicht nach links ab. Oder war es doch rechts?
Ich fasse mich kurz. Das Navi brachte uns dann zwar in die Bahnhofstrasse, aber leider in eine Sackgasse ohne Hotel. Nun war die Konfusion perfekt!
Meinen heldenhaften Vorschlag mich einfach aussteigen zu lassen, lehnte Andreas kategorisch ab: „Ich pflege Dinge, die ich begonnen habe, auch zu Ende zu bringen!“
So fuhren wir einfach mal durch die Innenstadt, irgendeine Straße entlang, als ich auf einmal Bahnhofstrasse las. Wir waren – o Wunder – direkt am Hotel gelandet. Ende gut, alles gut!
Andreas machte sich auf den Heimweg nach Gelsenkirchen und ich mich auf den Weg in mein Hotelzimmer.
