Alle 9.545 Textkommentarantworten von Graeculus

10.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #4: Der berühmte Gilson-Nachlaß: "Die Parellele zu Dürrenmatt hatte ich noch nicht gesehen. Poe und Bierce haben einiges gemeinsam - vor allem, daß sie nicht recht passen in das Land des Optimismus, der allzeit gebleckten Zähne und des Grahambrotes. Und auch wenn Bierce einige Gedichte geschrieben hat, so erreicht seine Sprache doch nicht das einzigartig Melodische, Musikalische von Poes Englisch. Er hat sowas wohl auch nicht erstrebt."

10.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #4: Der berühmte Gilson-Nachlaß: "Das ist sogar eine ungeheure Schlitzohrigkeit, die sogar so weit geht, das eigene Leben dafür aufzugeben. Für Gilson gibt es offenbar etwas Wichtigeres: den Ruin einer verhaßten Stadt. Aber so, daß sie sich selbst ruiniert, an ihrer eigenen Gier zugrunde geht. Für einen Feld-Wald-und-Wiesen-Gauner ist das nicht klüger als ein Parasit, der seinen eigenen Wirt zerstört."

10.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #4: Der berühmte Gilson-Nachlaß: "Brentshaw zu bestechen, wäre eine Möglichkeit gewesen. In gewisser Weise hat er ja auch genau das getan - aber viel raffinierter, nämlich so, daß er den gesamten, ihm verhaßten Ort in den Ruin getrieben hat. Manches ist wichtiger als das eigene Leben, und für manche Menschen gehört der Haß dazu. Das ist freilich eine extreme Haltung, die hier höchst intelligent umgesetzt wurde. Gut, daß ich Dich auf das Phänomen der kognitiven Dissonanz gebracht habe. Das ist ein wichtiges psychologisches Gesetz, das einem verständlich macht, warum selbst die besten Argumente oft keinerlei Konsequenz haben. Sie zu akzeptieren, würde nämlich beim Gesprächspartner eine kognitive Dissonanz erzeugen. Sehr unangenehm! Ja, Gisbert Haefs ist ein guter Autor. Ich erinnere mich nicht an Krimis, aber an einen historischen Roman über Hannibal."

10.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #4: Der berühmte Gilson-Nachlaß: "Von mir mag ich's nicht behaupten (dennoch: danke!), aber Bierce (genannt "Bitter Bierce") liest sich so, wie Du es beschreibst - vorausgesetzt, man stößt sich nicht an seinem oft zynischen Humor. In seinem "Wörterbuch des Teufels" hat er "Zyniker" so definiert: "Ein Mensch, der aufgrund einer Augenerkrankung die Dinge so sieht, wie sie sind, und nicht so, wie sie sein sollten." Damit mag es zusammenhängen, daß Zyniker, Pessimisten & Co. sich oft als Realisten bezeichnen."

09.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #3: Die Geschichte eines Gewissens: "Oh, solche Geschichten kenne auch ich noch von meinem Großvater! Es war der Winter 1914/15; später kam das nicht mehr vor. (Noch heute habe ich ein Schnitzwerk im chinesischen Stil auf meinem Schreibtisch stehen, das ein französischer Soldat meinem Großvater geschenkt hat. Ein tiefes Symbol.)"

09.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #3: Die Geschichte eines Gewissens: "Wenn das Gewissen/die Stimme des Gewissens doch nur eindeutiger wäre!"

09.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #3: Die Geschichte eines Gewissens: "Danke. Es ist eine interessante Frage, ob es für Frauen einen analogen Konflikt gibt. In dem Maße, in dem Frauen zum Militär einrücken, erledigt sich freilich auch dieser Unterschied."

09.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #3: Die Geschichte eines Gewissens: "Gut, herzlichen Dank. Der nächste Teil wird bald folgen."

08.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #3: Die Geschichte eines Gewissens: "In diesem Sinne, fürchte ich, ist das ganze Leben eine solche Zugfahrt. Man weiß, wenn man eine Anfangsentscheidung trifft, nicht wohin sie letztlich führt. Speziell bei Bierce habe ich den Eindruck, daß der Krieg eine Chiffre für das Leben ist. Situationen, in denen man sich nicht richtig entscheiden kann, kommen auch sonst vor. Oder? (Was die klassische Literatur angeht, so denke ich an Orest und Elektra.)"

08.12.19 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stories #3: Die Geschichte eines Gewissens: "Da bist Du ja ein Fachmann! Wenn ich Dich recht verstanden habe, dann ist der Titel meiner Reihe ("Stories") unbedenklich, ich müßte nur innerhalb der Reihe mit den Begriffen sorgfältiger umgehen, richtig? Du nennst als ein Kriterium der Kurzgeschichte den offenen Schluß. Als einen solchen kann man einen Doppeltod wohl nicht bezeichnen, das leuchtet mir ein. Ich manchen anderen Fällen bin ich mir da nicht so sicher. Wenn ich es trotz meiner Bemühung einmal falsch mache, dann korrigiere mich, bitte."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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