Alle 9.516 Textkommentarantworten von Graeculus

04.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "An Taina: In Litauen hat es meiner Erinnerung nach unter Gorbatschows Verantwortung den blutigen Versuch einer Unterdrückung separatistischer Bestrebungen gegeben. Und ich meine, es war da auch etwas ähnliches in Georgien. Eine reine Lichtgestalt war Gorbatschow sicher nicht, zumal er den Erhalt der SU wollte. Ich sage nicht, daß ich auf die Ära Gorbatschow verzichten möchte, nur damit Putin nicht traumatisiert wird; ich dachte, es sei Dir um ein Gedankenspiel gegangen, wie die Geschichte ohne Gorbi verlaufen wäre, mit einem Putin an seiner Stelle. Mit Wünschbarkeiten hat das nichts zu tun. Man nennt sowas heute 'kontrafaktische Geschichtsschreibung': Was wäre gewesen, wenn ...? Wissenschaftlich ist die Funktion solcher Gedankenspiele die, die Bedeutung des tatsächlichen Ereignisses besser zu verstehen, hier also die Bedeutung Gorbatschows. Ansonsten ist das ein gefundenes Fressen für SF-Autoren."

04.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "An Hobbes: Oft verstehe ich dich nicht. Aber lasse doch bitte die persönlichen Abwertungen."

04.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "An Teolein: Da ich zum Pessimismus neige, ist "Bayern wird Meister" und "Ich wünsche mir, daß Bayern Meister wird" bei mir ganz und gar nicht dasselbe. Wer kann sich eine solche Langeweile außerhalb Münchens ernsthaft wünschen? Zwischen Schalke und Dortmund halte ich mich neutral; aber da allenfalls Dortmund, nicht Schalke die Münchener Meisterschaft gefährden kann, bin ich diesmal für die Schwarzgelben. Spott über sie muß ich mir von einem blauweißen Freund schon oft genug anhören. Wie sind wir jetzt von der US-Politik darauf gekommen?"

04.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "Noch an Hobbes: Dem Rubel geht es gut? Steht der nicht im Verhältnis zum Euro bei 100 : 1? Oder noch schlimmer?"

04.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "In der Politik geht es um Macht, in der Wirtschaft um Gewinn, und bei beiden sind moralische Grundsätze, selbst Bedenken eher hinderlich. Manchmal finde ich das traurig, manchmal denke ich: Es ist eben so. Jedenfalls sind wir uns da offenbar grundsätzlich einig. Und ändern werden wir die Welt nicht. In unserem Alter schon gar nicht mehr. Da mögen die jungen Leute zusehen ... wir können sie nur vor Naivität warnen."

06.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "An Taina: Mir ist eine überraschende neue Erkenntnis mindestens so willkommen wie das Ego. Wenn dadurch Deine Weltsicht erweitert oder auch wenn sie korrigiert, gar umgestürzt wird? Popper ermuntert uns ja dazu, Ideen statt Menschen zu töten. Aber das geschieht - so mein Eindruck - in der Praxis doch extrem selten. Das Töten von Menschen scheint einfacher zu sein. "Danke für den Tip", das lese ich von Dir häufiger, und das freut mich. Antwort geändert am 06.05.2023 um 15:23 Uhr"

06.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "An Taina: Du meinst, das geht auf den Noah-Mythos zurück? Das ist gut möglich, obgleich der Mythos ja auf dem Gilgamesch-Epos nachgebildet und dort von drei verschiedenen Vögeln die Rede ist, was Genesis 8 übrigens zumindest für zwei Vögel übernimmt: Rabe und Taube. Aber es gibt ein Indiz, das für Deine Annahme spricht: in Genesis 8 ist davon die Rede, daß die zurückkehrende Taube ein Ölblatt im Schnabel trägt. Und genau so wird die Friedenstaube ja häufig abgebildet. Ja, das wird wohl so stimmen."

04.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "Ich sehe bei der registrierenden (reagierenden?), protestierenden, randalierenden Jugend kein politisches Konzept. Deutschlands Beitrag zum globalen CO2-Ausstoß wird ja mit 2 % angegeben. Wie bringt man China, Indien, die USA und erst recht die Länder, die größeren Wohlstand wie bei uns erst noch anstreben, dazu, etwas zu ändern? Außerdem halte ich, aber das ist meine persönliche Ansicht, die Gefahr eines globalen bzw. atomaren Krieges für viel gefährlicher. Dann wäre der durch CO2 generierte Klimawandel ein kleines Randproblem. Es gibt noch andere Problem, etwa die zunehmende Bedeutung einer fanatisierten Religion. Die rebellische Jugend ist mir zu monothematisch. Das von Dir erwähnte Buch kenne ich nicht. Generell bemerke ich, daß ich mich bei fortschreitendem Alter mehr und mehr in die Welt des Geistes zurückziehe. Das kann man kritisieren, das muß man auch als alter Mensch nicht mitmachen, aber es ist so. Ich lege mich ins Bett, lese ein gutes Buch, und dann ist die Welt für mich weg. Man mag das Eskapismus nennen, aber sie ist halt zu groß für meinen kleinen und alten Kopf. "Viderint iuvenes", wie Cicero im Alter schrieb. Sodom und Gomorrah, die Mona Lisa sind vielleicht etwas Vergleichbares?"

06.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "Jesus ist insofern gescheitert, als keine Religion mehr Menschenleben auf dem Gewissen hat (Tötungen im Namen der Religion) als die, die sich auf ihn beruft und die doch eine Religion der Nächstenliebe, gar der Feindesliebe sein soll."

06.05.23 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wenn ich Präsident der USA wäre: "An Alma: "War es jemals anders auf der Welt?" Vermutlich war es über 99 % der Menschheitsgeschichte anders, nämlich solange Menschen in (wahrscheinlich) matrifokalen Stämmen lebten. Innerhalb dieser überschaubaren Stämme kannte jeder jeden und mußte deshalb mit Sanktionen rechnen, falls er über die Stränge schlug. Zwischen verschiedenen Stämmen war meist genug Platz, und da es sich um Nomaden handelte, lohnten sich Raubüberfälle kaum. Wie hätten sie die Beute transportieren, was hätten sie überhaupt damit anfangen sollen? Ganz sicher ist das nicht, aber es gibt keine sicheren Belege für Gewalt unter Menschen vor der Neolithischen Revolution. Mit dieser, also vor ca. 10000 Jahren, ging es eindeutig los: mit Krieg, Versklavung und Patriarchat. Wir leben aber heute nicht mehr in kleinen Stämmen, sondern in großen, anonymen Gesellschaften. Wer da über die Stränge schlägt und aneckt, der versucht es woanders aufs neue. Die Selbstregulierungsmechanismen taugen nicht mehr. Das ist allerdings nur eine Hypothese von mir. Ich weiß nicht, was Du davon hältst. Vielleicht gibt doch die aktuelle Tendenz zu einer stärker matrifokalen Gesellschaft Anlaß zur Hoffnung ... falls nämlich Frauen im Hinblick auf Egoismus, Gewalttätigkeit und Rücksichtslosigkeit besser sein sollten als Männer."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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