Prosagedichte

* Keine Häuser auf beiden Seiten, doch führt diese Straße zur Stadt. Vernimmst du das Krachen der Balken im Wind? Es stirbt ein geknebeltes Herz, es ist unvorsichtig unter die Räder geraten. ein verkommenes Siechtum jault...

Der leichte Nachtregen floh dem hellen Morgen hinterließ schamhaft seine feuchte Spur. . Von oben beobachten mich trübe Wolken. Sie scheinen ungewaschen zu sein und erwarten Sonnenstrahlen. . Kann ich dem Wetter auf die Sprünge...

Höre ich auf dem Markt im Schlendern wie doch so ein Schlauberger behauptet keine Frage - die Erde ist kugelrund dabei weiß ich aus eigener Erfahrung wie kantig sie ist und voller Ecken . Nur ein paar Schritte weiter bietet eine rosig dralle...

die zweisamkeit der guten jahre nur erinnerung abgestanden unser heute alltagsschal sind wir komparsen unseres seins und wir lernen uns auszuhalten

Jeder Tag ohne dich ist Folter, seit fast 10 Monaten. Es vergeht fast keine Stunde, in der ich nicht an dich denke. Du bist eine Stimme in meinem Ohr, bist das Bild vor meinen Augen, bist ein Teil von mir geworden. Genauso wie du dich nicht mehr...

Des Vulkanes Glut treibt auf das offene Meer hinaus dem Abendrot entgegen Am Firmament verteilt sich das Treibglut im All - der Tag bricht an

ERSCHEINE Lächeln, zauber mir doch frohe Tage ins Gedächtnis der Gegenwart. Verflixtes kaltes Herz! "suggeriert" und ich fasse ins Leere... wo du doch lächelst, nur nicht für mich.

zwischen kippen essensresten und kalenderblättern schimmelt lächeln tote tage in mir weinen bilder in die zeit von obsessiven jahren lautlos stiehlt vertrauen sich davon gibt dem leben widersinn

Ein windwarmer Rausch aus wilden Farbfunken verschluckte zu viele Bilder, die ich heute gerne noch von dir hätte. Aber wenn du bei mir warst, dann stand ich jedesmal wie unter blumigen Drogen. War im Strudel deiner Einzigartigkeit gefangen,...

diesseits gewaltiger Stein aufgeschichtete Quader unbezwingbar reckt sich das Rote Fort . gegenüber eine Grabstätte die für Mumtaz Mahal von strahlendweißer filigraner Schönheit . dazwischen der graue Fluss träge verschlammt tot kein...

wenn ich einst gehe versprich mir dass ich nicht in einem licht erscheine dessen glanz ich nie verbreitet habe sag die wahrheit über mich doch sei gnädig und sparsam mit worten halt fern von mir jene die mir im leben nie nahe waren jene...

wird stärker...fickriges zittern... jim morrison starb im warmen wasser ein weicher rücken spannt sich unter all der unruhe dieser daumengroße schlauch inmitten meines rückrades voller blut...nerven...mysteriöser...

zentnerschwer wiegen nachgereiht albträume russland schützengraben gefangen in angst ein farbloser himmel und der sohn der dort lebt ein richtiger sohn dessen namen niemand kennt eine fragwürdige existenz keiner hört mehr zu...

Der Lenz ist gar ein selten sadistischer Geselle: Sieht mich herausfordernd, höhnisch lachend an und beschwört, dies sei lediglich die Vehemenz eines Himmelskörpers. "Sadist!", schreie ich ihn an. "Sadist, ich will...

Am Ende einer Geschichte stehen Wahrheiten auf dem Blatt aufgeschlagen das letzte Schwarze eng beschrieben mit Zeichen auf dunklem Grund. Die Ahnung hat sich selbst gerichtet.

Mit deinem eleganten Schwung begleitest du mich fast ein Leben lang, treuer Kleiderbügel. Wie viele modische Torheiten hast du geduldig (er)getragen: In den Fünfzigern war es ein Hawaiihemd, harmloses Symbol eines kraftlosen Protests,...

Lass mich ein lass mich treiben lass los falle in Gegenwartsvergessenheit

sie trug sich lange parallel auf wimpernhänden ihrer träume und fand im abgeschiedenen seinen kern der wortverhangen trieb geduldig atemwärmte sie sein fahles mit dem rot des mohns

Ich meinte In Deinen Armen fände ich das Glück Doch Du sagtest Dort habe ich nichts verloren

Kannst du dich erinnern? (dein anfänglicher Wortlaut): Eine NICHTSSAGENDE BEGEGNUNG entpuppte sich für mich als Krönungswelle meines verwaisten Hauptes. Und dann floss der Fluss für unsere gemeinsame Zukunft. Ich badete, und...

Eigentlich ist es nur still. Sicher, es gab da jenen Orkan von Worten, die jedoch im Nachhinein ein laues Lüftchen waren. Ich stand erwartungsvoll im Regen einer tollen Zukunft, die zu einer Wüste der Gegenwart wurde. Es ist still,...

tausend fragen an das leben tief in mir doch deine purpurlippen verschlossen mir den mund als du gingst blieb nur noch die eine

du schmeckst anders heute nacht nicht nach aprikosen auch riech ich nicht wie sonst die lust an dir ich wasche dein gesicht die achseln deine scham und in deiner unschuld meine hände mit wem hast du unser spiel gespielt?

music ist mehr als essen essen ist weniger als Meer das mehr der töne hilft im meer von emotionen weiter denken hören schweben wenn music ist mehr als leben

Dein Kreuz stach in meine Brust Und aus mir leerten sich die Augen Du hast mich eisblau geküsst und bist unter Weltenträumen gestorben Mir ausgebetet mein schlagendes Herz, entführt in deine Seherwelt, fortgeweht mein Seelenzelt,...

ich raffe zeit in häutene taschen staubpartikel tanzen im lichtkegel formen galaxien ein wispern wie von greisen lippen durchdringt die traumporöse fontanelle im zwielicht flackert die ikone deiner keatonesken mimik ich schaue aus dem...

günstige rinderherzen sind ein frugales mahl doch mit der wärme des majorans dem was in der zwiebel steckt durch den magen geht wird‘s zu einem schmackhaften schmaus

Ich sage - BLAU - bitte erkläre mir diese Farbe. Du erläuterst, warum kein ROT darin enthalten ist. DAS aber wollte ich garnicht wissen.

Wie froh war ich, endlich dort zu sein. Worte können Menschen schlimmer demütigen als Schläge und in einem Land ohne Sprache sollte es um die Menschenwürde besser bestellt sein, dachte ich. Ich war ja nicht so naiv anzunehmen, dass es in dem...

Leg Deinen Atem an meine Wangen Dein Lächeln soll auf den Lippen monden In Deine Worte sterne mich, wie Dein Lachen mich beblüht, von den Wangen tief hinab in mein traurigzartes Gemüt. Wir haben uns durch finstren Schlaf gewacht,...

speckgesichter rülpsen litaneien dem gott der blutwurst opfern sie auf dem altar der völlerei das kind. ich rauche gras und sammle taubenschreie

Wenn ick döwwen neven di verminnere, dan foölt sik min stell an, os ob datt hadde es wo stol. Dan foöre ick sachten met min Hand ümme dien wunnerschoene möppkens, de sau woek sünd wo graute Suideküssen. Un met...

ich habe aufgehört die jahre zu zählen die du vor dem spiegel verbracht hast um dich hinzurichten samstag ist badetag ob du dir die haare fönen wirst?

unter gleichem himmel entfernt kein abstand uferlos ummuschelst du mein herz mit rotem glanzpapier

Ich habe mich eine Zeitlang im Gestern eingeschlossen und den Schlüssel weit weg gelegt. Alte Erinnerungen stiegen auf, schöne und verdrängte hässliche, und mir wurde bewusst, dass die Zeit den schönen nichts anhaben...

Die Rechtsextremen distanzieren sich von Rechtsextremismus; ein Mann sagt zu seiner Lebensgefährtin, sie habe ein Problem mit Alkohol. - "Ja, aber er hat gesoffen."; ein Schizophrener sagt zum Gegenüber, da wären...

12.06.2013 Where is the Spirit? Ireland has had so many past heroes – Lugh Lamhfháda fought his many enemies in single combat with sword and spear – Cú Chulainn fought his many adversaries with wits and endurance – Fiann mac...

* Streit mit meiner eigenen Bosheit, wird von Flucks ins Kraut gezerrt. Wünschelrute peitscht den Gnadenfuss. Nicht bereit vom Vorsatz abzugehen. Einzel stammelt feige Ausfluchtsziele, die kein Ungewitter tilgen kann. Brache...

Ich weiß nicht, wann die Farbe von der Sehnsucht blätterte, die ich auf meinem Fluss zu weiten Wassern sandte. Rostig und kalt ist sie gestrandet. Vergessen habe ich den Wind, der aus mir blies und Sanddornfrüchte sommers auf den...

Manchmal möchte ich ein Fisch sein. Schweigend durch die Tiefe der Ozeane schwimmen. Stille. Kein Schreien. Keine Hektik. Keine verletzenden Worte. Absolute Ruhe. Stillschweigend, die Samtheit des Wassers genießen. Sich den...

Leise lösche ich das Licht in mir; möchte keine Flutwellen mehr sehen. Streichhölzer ertränke ich in ihnen, ferne Laute hallen noch als Echo nach. Zu lang schon schwamm ich gegen meine eigne Strömung, unentwegt bemüht, nicht zu ertrinken....

Wo bist du Ewiger im weltlichen Chaos versteckt sich dein Logos das Leid dieser Welt kannst nur du beseitigen wenn dann das Lamm weidet neben dem Wolf. Gib Hoffnung denen die dir vertrauen und zerstreue unsere Feinde die dich verhunzen bis wir...

Wieder starre ich Feuer in dein fehlendes Gesicht, umtanz deine Augen mit züngelndem Blick. Nur die Möbel starren zurück, sprachlos und kalt. Der Funke erlischt, und ich wollte doch deine Glut entfachen.

Sie liebte schnelle Dinge schwärmte mit strahlenden Augen vom kleinen roten Flitzer von null auf hundert in unter sechs Sekunden Er hatte Spaß an ihr hörte lächelnd zu und dachte im Stillen ach kleines Dummerchen träume...

Auf einmal treibt durch meine Fluten, von fremden Händen ausgeworfen, ein Fischernetz. Nur selten schwimmt ein einsames Gefühl in seine Fänge. Verborgen fließt, was in mir wohnt, auf Wogen, vollführt gekonnte...

2. Version sechzehn grad kalt blütig / rechtsherum / die fliege kaum erschlagen die mücke nicht getroffen / dann nach links / zum elefanten geworden deine laune theolore düster wie nacht 1. Version es ist sechzehn grad kalt blütig /...

Ich träume mich weg aus dem hektischen Alltag und fliege mich frei mit den Wünschen in mir. Ich atme die Sonne und wühl mich durch Wolken Sink langsam hernieder am schäumenden Meer. Ich tauch durch die Wellen, hab Sand in den...

Lass mich schlafen bei dir ganz das sein was du willst brauchst oder wenigstens das was du gerne hättest Ich will gar nicht alles wissen oder einen Platz in deinem Leben das so voll von Chaos ist dass ich dich manchmal nicht mehr finde Wenn...

Ich trage eine Mauer in mir und einen Wassergraben. Worte fallen in meine Tiefen und drehen Kreise. An alten Ufern sitze ich und angle. Manche Buchstaben werfe ich zurück. Graue lege ich auf den Boden der Wirklichkeit und wende mich ab....

Ein Ast brach knackend in meine Hände, als ich an einem glatten Wintertag den Halt verlor. Am nächsten Morgen schnitzte ich aus dem toten Holz einen Löffel. Tagein, tagaus fütterte er mich mit Buchstaben, die in meinem Magen heulende Gedichte...