Sonette

Es machte ein Leser Vermerke in einem der erstbesten Werke von Goethe im Park. Das fand er wohl stark, verwendete er doch die Stärke aus eirigem Quark und steirigem Mark.

Zuerst sah er nur dessen Borsten, der Adler, der aus seinem Horst dem Weibchen die Botschaft gemorst, war wild auf das Igelchen Thorsten. Das schlich sich nun schnell in den Forst, die Adler zwar morsten und morsten, doch half all das nichts beim...

Es sah einst ein Schiffer in Emden am Beinkleid im Saum mit Befremden, dass da der Verschluss hat geklemmt. Die Freude war zwar erst gedämmt, doch trägt er seitdem lange Hemden. Selbst dieser Spruch war ihm nicht fremd: Ein Hemd heißt halt...

Bist einer von den „Unbequemen“, stehst zwischen Goethe und Kaleko auf meinem Bord, doch nicht zur Deko! Kannst Wort in Reim und Verse zähmen. Du lehrst mich ohne Zeigefinger, bist konstruktiv – nie arrogant, nimmst meine Fehler an die...

Valentin 2020 Mein Feuervogel, klines Vogelin: Ich weiß nicht, was dich hielt. Doch du, du bliebst. Vielleicht, weil du die Worte in mich schriebst, Die heute in den Wolken mit uns ziehn. Der Reif am Baum, der Reif an meiner Hand, Der linken,...

Du wirktest nie wie eine Nummer und meistens zeigtest Du auch Mumm, zu dumm, Du wurdest immer stummer. Warum nur brachtest Du Dich um? Du warst kein Dummer.

Sie war noch Jungfrau, als er sie erblickte. So schön war sie – sie hieß Domenica – dass schließlich kommen musste, was geschah, als er im Jänner ihre Unschuld knickte. Ihr Hals war weiß wie Schnee, was ihn entzückte so wie ihr Haar,...

Falscher Traum Doch heute ist wohl aller Tage Abend: Die Sonne hüllt sich ein in Trauerschwarz; Aus allen Fichten träufelt Tod als Harz; Und an den Leichen aasen Geier labend. Es ist nichts gut, noch könnt es besser werden: Ein letzter Hammel...

Die Welt schwitzt, ausgestopft mit dicken Pelzen, das Gift der Zeit aus Leber sowie Milz. Sie lässt die Kappen ihrer Pole schmelzen und sucht nach Wegen fern von Falz und Filz, aus ihrer Mitte wirft sie Spreu als Spelzen. Zwar räkelt sich die...

Will keinen Stummfilm in die Enge treiben, er soll doch seine Worte neidisch hüten, sonst montieren sie zu Plattitüden, die in leichtem Aufwind hängen bleiben. Andererseits erkühnt er sich zu schreiben. Wie protze breit die Zeilen...

Aus tiefen Wolken schlägt das Nass dem Fass den Boden aus und das ohn Unterlass, ohn Unterlass; es prasselt ohne jedes Maß: Die Straße ist ein wilder Fluss, der alles mit sich reißen muss, ob Laub, ob Haupt, ob Kinderfuß, es wird gewaschen...

In jüngster Zeit erschien uns ein Orakel, ein Fluch vielleicht, auf einem Mosaik, unleserlich zunächst war das Gekrakel, doch irgendwie auch plastisch und antik. Ein Koch jedoch entwirrte das Debakel durch einen Test und machte es publik als...

Die Angst geht mit Die Brücke reicht ins Nichts. Ins Unbekannte. Die Fenster, blind, verbergen es vor Blicken. Man kann Gerüchte und Geschichten stricken, Wenn man die Wahrheit vor die Tür verbannte. Wer sie betritt, muss sich ins Fremde...

Der Roger treibt es mit Aimée auf einem Kanapee aus Übersee, ein Mensch bleibt stehen. Das sieht ein Polizist und ruft: "He, weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen!" Darauf der Mensch. "Ach, nee?"

Flach, Dach. Flächen, krach, brechen. Ach Schwächen!

Der Traum von Eden stimmt keinen froh, denn irgendwo hilft da kein Reden. Seitdem er floh trifft es noch jeden. Das ist halt so.

Im höchsten von den höchsten Bäumen bau ich ein Nest in jedem Traum, in einem Wald aus nichts als Räumen umgebe ich mich nur mit Flaum. Denn dieser Schutz in meinen Träumen hält auch die Wirklichkeit im Saum, den fast unendlich weiten Raum...

Ein Wald stand einsam an der See, es juckte ihn der große Zeh, denn auf dem Wasser schwammen Krähen, sonst jedoch war nichts zu sehen, außer Klee und Schnee. In des Schnees hohen Wehen war ein Fuchs am Rasen mähen mit Effet, angeführt von...

Sie schwieg Die Zeit war lau. Sie tönte nicht. Sie schwieg. Das Bett: Du lagst da aufgedeckt und rank Und schlank. Die Liebe war so elend, Krieg War sie, und alt, so schmerzlich alt – und krank. Ich warf die Blicke über dich, ein Netz, Das...

Auf einer Matratze liegt ganz ohne Hatz die Katze am Platz und spreizt Tatz um Tatze. Zwei Verse, ein Satz: Manch Katze erwischt jeden Spatz.

Sein Name war Knut, ein Herr der Kajüten, er liebte die Flut der seelischen Mythen, sein Wunsch war akut all das zu vergüten, was Gutes so tut. Ihr Name war Ruth und sie kam aus Rüthen, sie lebte die Glut aus Augen, die glühten, sie war auf...

Lasse mit mir keinesfalls Schindluder treiben. Die Kraft in mir ist nicht mehr grenzenlos und entsprechend langfristig aussichtslos. Mein aufbegehren könnte sich mit dir reiben. Deine Meinung ist so festgefahren, man kann mit dir nicht...

Versucht der Mensch die Angst zu stillen, zwingt er die Nadel auf die Rillen, wie atonal, wie schrill die Glocken des Alarms auch schrillen, er wirft im Zuge seiner Grillen die Glut der Hoffnung auf den Grill inmitten Ungeziefer und Bazillen,...

Auf einem Berg, da stand ein Lama, das war vom Klettern zwar erst lahm, doch jeder, der zu nah mhi kam, empfand die Nähe bald als Drama, denn dieses Lama war infam und keineswegs auch monogam nur zugetan dem Panorama.

Dein ich, mein Du, sind weder groß, noch wissen sie um ihre Blöße, im Lösen aus der Erde Schoß entweichen Tiefe sowie Größe, denn Zeit versetzt der Seele bloß ermunternd Stöße und lässt dann los.

Es ist dies eine These, die Ihr in keiner Zeitung lest: Der Mensch verwest dank Quark und Käse, und wenn der Abendwind zum Angriff bläst ist es vorbei mit lustig und Genese, weil der Verfall schon an den Innereien äst.

Bist ewig an mein Seelenheil gebunden, Ehrenwerte werden nachgereicht. Unhold Listig durch die Nebel schleicht. Alles was wir noch an Glück bekunden, bleiben uns in wunderschönen Stunden . Wohlig aus den Farben, stimmig leicht, Wonnemonat...

fast kriegte mal der weihnachtsmann die krise: im rentierstall grassierte gruppensex und selbst die engel ja sogar auch diese erprobten den erotischen reflex von zonen die der weihnachtsmann kaum kannte zumindest nicht solang er nüchtern war...

Das Gefühl, nichts mehr zu gelten, überkam in Flur und Wald nicht nur Tiere, jung und alt; Bäume, Pilze, die gefällten, fanden nirgends mehr noch Halt, Felsgestein verschob sich Spalt um Spalt, und sogar die Menschen wurden selten, in den...

Du denkst an ein Leben in Ordnung mit Grausen, und hast schon Visionen im Antlitz des Gaus? Vergiss diesen Stolz, sowie sonstige Flausen, das Leben besteht nicht aus Saus nur und Braus. Genieße die Arbeit stets mehr als die Pausen, und mäßige...

das neue jahr gleicht hoff' ich bald dem alten mit zwanzig grad im schatten und gern mehr wer hat nicht längst die schnauze voll von kalten herbst-winterlichen wochen?! doch selbst der dem laubfärbung und schneewehen gefallen wobei ja...

So manchen würde ich gern töten; doch dazu wäre schon vonnöten, dass er noch lebt; zu schnöd, denn es sind die, die sich dazu erböten, im Kern bereits so blöd, so öd, dass sie nicht einmal mehr erröten.

Die Erde zieht alltäglich ihre Bahnen nach einem ewig schon bewährten Plan, denn keine Zeit samt ihrem Zahn, kein Grobian und kein Titan reißt ihr das Fleisch aus den Organen, sie ärgert sich nicht über Partisanen, noch über Fehler der...

trotz ich mich aufbäume brauche ich als bonsaibaum sinnbild schöner träume kaum raum wie ein kleiner lebenstraum ziere ich die räume.

Fiebrig klingen fern vom Hang der Phantasie die Weisen, an den Schatten in der Nacht klebt Einsamkeit wie Eis, Schritte satter Unvernunft bezahlen ihren Preis, leichenstarre Rabenvögel fallen in die Schneisen. In den Wipfeln singen spät die...

Wird das Wetter wieder heiter lebt der Mensch auf zum Bescheid, selbst sein Wirken wirkt gescheiter und sein Grinsen ernsthaft breit. denn Allah, und Vishnu, Buddha sind trotz Streu und Streit Schöpfungs Wegbereiter, dann besonders auch nur,...

Ich sitze am Asphaltbrimborium befestigt, und ich denke an die Zeit im Schlaflabor. Den kleinen Mann im Ohr verlor ich unter Speed,- und Spleeneuphorium. Doch kommt in diesem fürchterlich verklatschten Einzellauditorium mir jener Galgenhirntumor...

Sie stammen wie ihr aus den gleichen Rippen, den gleichen Wiegen und den gleichen Wippen, sie sind genau wie ihr so fein gerippt, sie springen morgens schon von unbekannten Klippen, sie geben sich besonders ausgeflippt. Das macht sie glauben, sie...

Als Papagei war er zwar fescher in Rede mit dem Mund der Häscher, er fühlte mutig sich und fesch, doch trennte nie der Phrasendrescher das Körnchen Wahrheit vom Gewäsch. Er brauchte Angel nicht noch Kescher, und wurde deshalb Leichenwäscher.

Wo der Westwind bläst, wilde Hasen grasen, manche Ricke äst, und der Maulwurf Basen aus der Erde fräst, sieht man meist auch Gärtner rasen.

Die Welt entledigt sich der Kleider, an ihren Rändern strippt die Zeit, das Gestern wie das Heute, beider Entblößung schockt die Wirklichkeit. Die sucht verzweifelt gute Schneider für aller Zukunft neues Kleid, doch tun die sich unendlich leid.

Wir Menschen sind längst Herr auf Erden, solang sich unser Wort vermehrt verleben wir es unbeschwert, wir herrschen, und mit uns die Herden. Egal auch, wie wir uns gebärden, wir werden deshalb meist verehrt, weil uns nicht Tod und Teufel...

Mach mir Leib und Seele Untertan. Im Bezwingen rüder Eitelkeiten, lässt es mich erneut zu Taten schreiten. Innigkeiten werden jetzt getan. Gebrochen ist nun der Hochmut Wehgesang. Befreit auch schöne, wilde Ungeheuer, sie ertrinken sonst im...

An einem Teich, im Traum versunken, die Füße ins Wasser getunkt, sah eine Königstochter trunken, was ihr seit langem schon gestunken, ihren Hofstaat im Konjunkt in Spelunken prunken und Semmeln in Weißbier tunken. Im Teich jedoch, von Unken...

Früher lag das Leben weder in den Rechten noch zur Linken, damals war die Welt stets neuerdings statt völlig frei und frank, alles was wir hatten, das war, Vater, unser, Gott sei Dank; die Natur war meistens freundlich, so wie einzig nur am...

Ein Junge malte graue Striche dreist in den Mond und freute sich, als dieser seinem Vater glich. Er zog das Bild ins Lächerliche und gab ihm einen dunklen Stich, doch kam ihm niemand auf die Schliche, weil er die Zeit in Farbe strich.

Bilder entstehen in Dir, auf und davon aus dem Jetzt und dem Hier, die sich wie Viren mehren, doch lass Dich nur nicht irritieren, bald bist Du schon das Papier, auf dem von manchem Getier Spuren gelassener Hast sich quadrieren. Unterbewertete...

Einem Schiffskoch gegenüber drückte auf die Tränendrüse schlau ein Pferd und ward begrüßt ohne jede Analyse, was der Koch sogleich gebüßt, denn es suchte (die Kombüse nicht zwecks Reis auf, noch Gemüse, sondern) nur, was ihm den Tag...

Trauerndes Sonett für Seelenlose Es rief ein Mensch nach seiner Seele, die ihn floh, Als er den Kaffee brühte und sein Tischlein deckte Und an der Wand ganz unerkannt jemand verreckte: Die Fliege tat, was Fliegen tun, und sowieso Sind Fliegen...

Wir mögen es, uns zuzumüllen, wir mögen Kitsch, wir mögen Tüll, wir standen immer schon auf Müll aus leeren und in vollen Hüllen. Wir machen L��rm, das heißt Gebrüll, wir lieben es, uns anzubrüllen und gegenseits mit Müll zu füllen.